80000 Quadratmeter Sumpfwald bei Obersuhl, direkt an der thüringisch-hessischen Grenze, Lebensraum einer großen Graureiher-Kolonie ist das erste Projekt des Vereins "Naturefund". Dieser wurde im April 2004 von Katja Wiese gegründet. Das Ziel: Mit Hilfe von Spenden Land kaufen, um es zu schützen. Der Sumpfwald soll dem Naturschutzbund (NABU) Wildeck-Obersuhl gehören, der auch für die Pflege zuständig sein wird.
Frau Wiese, ist das Ziel erreicht?
Katja Wiese: Es ging nicht so schnell wie ich dachte, hat ein gutes Jahr gedauert – aber wir haben die 55 000 € zusammen, die wir brauchen, um den Wald zu kaufen. Es gibt mehr als 1100 Patenschaften, den Rest haben wir von Kali+Salz bekommen – die finden das Projekt schön, wollten in der Nähe was Gutes tun und können das Engagement – ohne es im Moment zu brauchen – als Ausgleichsmaßnahme verbuchen. Wie haben Sie die vielen Paten gefunden? Wiese: Es gab Zeitungs- und Fernsehbeiträge, wir haben steigende Zugriffe auf die Website www.naturefund.de, aber vor allem hat die Mund-zu-Mund-Propaganda funktioniert. Wir haben kein Marketing-Budget, machen alles von Hand- und es geht. Eine Vision zu verwirklichen, wie Sie im vergangenen Jahr gesagt haben? Wiese: Klar – ich habe mit großer Begeisterung begonnen, dachte anfangs auch, dass wir es bis Weihnachten locker schaffen würden. In dieser Hinsicht musste ich meine Ziele weiter strecken – aber dafür, dass wir aus dem Nichts gestartet sind? Gehört Ihnen der Sumpfwald jetzt also? Wiese: Wir sind aktut in den Kaufverhandlungen, alle Papiere liegen beim Notar, das dauert. Im vergangenen Jahr wurde betont, man müsse nicht verkaufen. Hat sich das geändert? Wiese: Ja. In einer Gemeindeversammlung habe ich das Projekt vorgestellt und es ist mehrheitlich entschieden worden, den Sumpfwald zu verkaufen. Die Gemeinde behält ein Wegerecht und das Vorverkaufsrecht, sollte der NABU jemals wieder verkaufen wollen. Das nächste Projekt? Wiese: Jetzt wollen wir einen Perlgras-Buchenwald kaufen, 25 000 Quadratmeter im Vogelberg. Dort stehen 140 Jahre alte Bäume, dort nisten seltene Fledermäuse. Wer Pate werden möchte, kann sich bei uns melden. Direkt zum aktuellen Landkauf-Projekt