Schulgarten in Madagaskar
In Zusammenarbeit mit der Naturschutzorganisation Ho'Avy aus Madagaskar startete Naturefund im Oktober 2009 im Südwesten der großen Insel ein Aufforstungsprojekt. Hier gibt es einen einzigartigen Dornbuschwald mit einer vielfach nur hier vorkommenden Artenvielfalt.
Das Projekt liegt im Dorf Ranobe im Südwesten von Madagaskar. Neben der Schule soll jetzt ein Garten nach dynamischem Agroforst angelegt werden.
20 mal 20 Meter
Der Bereich ist bereits von den Schülern und Schülerinnen umzäunt worden und misst etwa 20 mal 20 Meter. Im Folgenden wird ein Plan für die Bepflanzung nach den Prinzipien von dynamischem Agroforst dargelegt:
Überall am Zaun entlang werden in etwa ein Meter Abstand kleine Bäume gepflanzt. Ebenso werden einige Baumreihen durch den Garten gelegt, so dass kleinere Abschnitte im Garten selbst entstehen.Pflanzbeispiele
Zum Beispiel können gepflanzt werden:- Moringa-Stecklinge, alle 2 m;
- Kleine Bananen- und Papayapflanzen, abwechselnd, alle 3 Meter ein Baum;
Um jeden Baumsteckling wird dann Gemüse platziert:
- 4 kleine Tomatenpflanzen, im Quadrat um den Stamm (0,8x0,8m);
- direkt dazu je einen Zweig Jatropha in die Erde stecken;
- Gurke (3 Samen pro Loch), im Kreis um den Stamm (0,6x0,6m);
- Mais, Bohnen (0,4x0,4).
Den Boden mulchen
Nach dem Pflanzen wird der Boden gründlich mit Mulchmaterial bedeckt. Dafür können Schilfgras und frische Zweigen verwendet werden. Die Zweige werden klein geschnitten auf ca. 30 bis 50 cm Länge. Eine Bewässerung ist dann nur selten nötig.Halbschatten für Gemüse
Der Baum in der Mitte gibt früher oder später einen für das Gemüse guten Halbschatten. Die Tomaten, bzw. Auberginen wachsen buschartig nach oben und können sich an die Jatropha klammern. Jatropha wächst sehr schnell und kann später wieder beschnitten werden, um den Boden mit neuem Mulchmaterial zu bedecken. Gurken bzw. Kürbis sind sehr niedrig und bedecken den Boden, ebenso wie die Bohnen.Pflanzmethode mit Bananenstümpfen
Die freien Feldflächen stehen jetzt für alles Mögliche zur Verfügung. Eine Möglichkeit ist eine Pflanzmethode mit Bananenstümpfen. Dazu werden die alten, noch grünen und damit feuchten Stämme in etwa 1 m lange Stücke geschnitten und dann der Länge nach nach halbiert.Gemüse in Stockwerken
Die beiden Hälften werden anschließend nebeneinander mit der flachen Seite nach unten auf den Boden gelegt. In den Schlitz dazwischen gibt man gute Erde, evtl. etwas Dung und sät Samen, z. B. Tomaten, Petersilie, Mais. Geeignet ist alles, was gut in ein Loch passt. Mais braucht Sonne, Tomate wächst im Halbschatten und Petersilie verträgt gut Schatten. Auch anderes Gemüse, das in mehreren Stockwerken kombiniert werden kann, passt hier gut.Gießen und Abdecken
Der Schlitz wird einmal begossen, dann wird das Ganze wieder gründlich mit Grünmaterial abgedeckt. Auch hier sind altes, vertrocknetes Schilf und grüne Zweigen geeignet. Danach muss in der Regel nicht mehr bewässert werden, denn die Bananenstümpfe enthalten viel Wasser und durch die Bedeckung mit Mulchmaterial wird die Feuchtigkeit sehr lange gespeichert. Eventuell muss man für die kleinen Pflänzchen nach einiger Zeit etwas Licht hereinlassen, dabei ist jedoch darauf achten, dass die Bananenstümpfe bedeckt bleiben, sodass sie nicht austrocknen. Freies Experimentieren Prinzipiell kann auf den Feldern frei experimentiert werden. Durch Beobachten und Vergleichen lernen die Kinder, welche Methoden am besten funktionieren. Da sind auch ihre Ideen und Einfälle gefragt. In kleinen Gruppen von vielleicht 5 bis maximal 10 Leuten ist besonders gut zu arbeiten. Schule für Obstbäume Außerdem soll eine kleine Baumschule für Obstbäume entstehen. Wenn diese zu kleinen Bäumen herangewachsen und zum Auspflanzen bereit sind, können sie im Garten zwischen die anderen Bäume gesetzt werden: Obst im 6m Abstand: z. B. Mango, Guave, Orange, Zitrone, Datteln, Coeur de boeuf; auch Kokospalmen passen noch zwischen zwei Obstbäume (3m Abstand).Unterstützen Sie unsere Arbeit und werden Sie Naturefund-Förderer:
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