Der Fuchs behauptet sich in unseren Wäldern
Der Rotfuchs scheint uns schelmisch zuzuzwinkern. Ihm eilt der Ruf besonderer Pfiffigkeit voraus. Tatsächlich hat sich der Fuchs als einziges größeres Raubtier in unseren Wäldern trotz aller Nachstellungen behaupten können.Naturefund setzt sich ein
Etwa 600.000 Füchse werden in Deutschland jedes Jahr erlegt. Im Jagdjahr 2010/11 (vom 1. April bis 31. März) wurden allein im Landkreis Neumarkt 1789 Rotfüchse in die ewigen Jagdgründe befördert, heißt es aus der zuständigen Abteilung des Landratsamtes. Das müsse nicht sein, sagen viele Naturschutzverbände, zu deren Stimme sich nun die Naturschutzorganisation „Naturefund“ gemacht hat. Der Rotfuchs sei eine der wenigen einheimischen Wildtierarten, die in den meisten Bundesländern ganzjährig bejagt werden. Bayern macht da eine rühmliche Ausnahme. Hier ist die Jagd auf den Fuchs längst nicht mehr so gnadenlos wie früher. Für Fähen, die Junge führen, gibt es eine Schonzeit von April bis Juli. „Die weiblichen Tiere mit Jungen sind leicht zu erkennen“, sagt der passionierte Jäger Hans Bradl, „denn die Aufzucht der Welpen zehrt ganz schön an ihnen. Sie sind abgemagert, anders als die wohl genährten Rüden.“ „Naturefund“ tritt also zumindest in Bayern mit der Forderung nach einer Schonzeit leicht geöffnete Türen ein. Leider, so Bradl, müsse der Fuchs aber bejagt werden, weil die Räude sich immer mehr ausbreite.Dass diese Krankheit Füchse im Landkreis Neumarkt erwischt hat, bestätigt auch Amtstierarzt Dr. Martin Schmid. Er habe aber das Gefühl, dass es 2011 weniger schlimm gewesen ist als das Jahr zuvor. Die Ausbreitung solcher Krankheiten, sagt er, seien ein Zeichen von großer, vielleicht zu großer Population. Da Füchse inzwischen auf der Suche nach Nahrung auch in die Dörfer kommen, hält er den Abschuss in der Nähe von menschlichen Siedlungen für sinnvoll. Das könne auch die Übertragung des Fuchsbandwurms auf Haustiere erschweren.