Mehr als 130 Biber im Main-Kinzig-Kreis!
Der Biber war seit dem 19. Jahrhundert in Hessen ausgerottet, bis Ende der 80er Jahre 19 Elbe-Biber angesiedelt wurden.
Zwischen 1987 und 1988 wurden an den Bächen Sinn und Jossa im Sinntal, das im südlichen Hessen liegt, neunzehn Elbe-Biber ausgesetzt. Die Ansiedlung glückte sofort. Mittlerweile konnten über 130 Biber in der Region nachgewiesen werden. Der Biber kehrt langsam zurück und gilt als Indikator für naturnahe Auen- und Flusslandschaften.
Der Biber lebt überwiegend im Wasser. Seine Körperlänge beträgt 80 bis 120 cm, sein Gewicht bis zu 30 kg. Biber können etwa 20 Jahre alt werden. Ihre Schneidezähne sind groß, scharf und ständig nachwachsend. Der Biber hat kleine Vorderpfoten, aber große Hinterfüße mit Schwimmhäuten, die als Paddel dienen. Männchen und Weibchen sind äußerlich kaum zu unterscheiden.
Dichtes Fell und Fett am Bauch halten warm
Biber machen keinen Winterschlaf. Das besonders dichte Fell des Bibers (viele 1.000 Haare/m²) isoliert den Körper im eisigen Wasser. Am Bauch ist es doppelt so dicht wie auf dem Rücken. Der breite abgeplattete Schwanz (Kelle genannt) besteht vor allem aus Fettgewebe, ist mit Schuppen besetzt und dient beim Schwimmen als Ruder.
Der Biber ist ein reiner Vegetarier. In der Zeit, wenn es in der Natur nichts Frisches gibt, sind Biber auf Baum- und Astrinden angewiesen. In der warmen Jahreszeit frisst er Grünzeug aller Art, auch Disteln, Brennnesseln und Schilf. Nur im Herbst und Winter fällt der Biber Bäume, meist Weiden an Gewässern, um nicht zu verhungern. Die Rinde dient ihm als Wintervorrat.
Die 'Nickhaut' ist die Taucherbrille des Bibers
Biber können lange tauchen. Dazu legen sie die Ohren an den Kopf, schließen die Nasenlöcher. Über die Augen zieht sich eine Haut, die Nickhaut, durch die sie unter Wasser gut sehen können. Als Säugetiere haben Biber eine Lunge und müssen zwischendurch Luft holen.
Der Lebensraum des Bibers ist ein Mosaik aus fließenden und stehenden Gewässern, Auenwald sowie dichter Kraut- und Weichholzvegetation. Wichtig ist dem Biber eine Wassertiefe von 0,50 – 0,80 cm. Biber bauen Dämme aus Ästen und Zweigen (70 cm – 1 m hoch), die sie mit Schlamm und Pflanzenteilen abdichten. Damit regulieren sie den Wasserstand. Ein Biberdamm ein wahres Kunstwerk aus Holz!
Biber legen neue Biotope an
Der Biber baut Burgen. Der Eingang liegt immer unter Wasser, um bei Gefahr schnell abtauchen zu können. Die meisten Gewässer frieren nicht bis zum Grund zu und auch im Winter erreicht der Biber schwimmend seine Nahrungsvorräte.
Wo der Biber als Landschaftsarchitekt tätig ist, entstehen viele neue Lebensräume, die in unserer aufgeräumten Landschaft vielerorts verschwunden sind. Die Artenvielfalt auf 'Biberland' steigt in kurzer Zeit beträchtlich.
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