Auf den fliederfarbenen Blüten des Wiesenknöterichs sitzt eine Wespe
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Blühwiesen sind wichtige Bestandteile des Artenerhalts

Der Rückgang der biologischen Vielfalt hat alarmierende Ausmaße angenommen. Fast eine Million Arten sind derzeit vom Aussterben bedroht. Doch bereits die Umsetzung kleinerer Naturschutzprojekte kann dabei helfen, die heimische Artenvielfalt zu erhalten.

Insektenschwund in Deutschland

Die Forschung warnt bereits seit geraumer Zeit vor einem fortschreitenden Insektensterben. So zeigte beispielsweise eine Studie aus dem Jahr 2019, dass in Deutschland die Insektenarten auf Wiesen und in Wäldern zwischen 2008 und 2017 um durchschnittlich ein Drittel zurückging. Daneben nahm auch die Masse an Insekten ab: in Graslandschaften um 67 Prozent, in Wäldern um 40 Prozent. Besonders ausgeprägt war der Insektenschwund laut Studie dabei auf Grasflächen, die von landwirtschaftlich genutzten Ackerflächen umgeben waren. Laut Studie konnte der Rückgang der Insekten insbesondere mit einer zunehmenden Strukturarmut und damit einhergehend weniger Futterquellen und Lebensräumen sowie dem Einsatz hochwirksamer Insektizide erklärt werden.

Strukturarmut führt zu sinkender Artenvielfalt

Noch vor einigen Jahrzehnten war unser Landschaftsbild von kleinteiligen, vielseitigen Landschaftsstrukturen und -elementen geprägt, welche eine wichtige Grundlage für den Erhalt der Artenvielfalt darstellten. Doch unser Landschaftsbild hat sich seit Umstellung der Landwirtschaft hin zu dem Ziel einer höheren Produktivität stark verändert. Statt kleinteiliger, vielfältiger Lebensräume ist unsere Landschaft heute vielerorts geprägt von großen monokulturellen Flächen oder Forsten mit nur einer Baumart. Insekten aber sind häufig an bestimmte Lebensräume und spezifische Pflanzen als Nahrungsquelle gebunden, die in einheitlichen Landschaften immer mehr verschwinden. Verschwinden die Pflanzenarten, verschwinden die auf die Pflanzen angewiesenen Insekten und als Konsequenz auch Vögel und weitere Tiere, die wiederum auf Insekten als Nahrungsquelle angewiesen sind.

Blühwiesen sind wichtige Trittsteinbiotope

Die Waldwiese in Merenberg ist eine der wenigen im Westerwald erhaltenen und ist sehr arten- und blütenreich, ein Paradies für unsere Tierwelt. Blühwiesen wie die in Merenberg sind wichtige Verbindungselemente und damit Trittsteinbiotope zwischen verschiedenen Landschaftselementen.

Für viele Insekten und andere Tiere sind Landschaften mit flächendeckender Monokultur wie beispielsweise Getreidefelder ein nicht zu überwindendes Hindernis. Hier finden sie keine Nahrung oder Unterschlupf. Ein Fortbewegen ist daher nicht möglich, sodass geeignete, lebenswichtige Biotope nicht gefunden werden können. Blühwiesen, selbst auf solch einer relativ kleinen Fläche wie in Merenberg, können dabei helfen, dieses Problem zu überwinden. Insbesondere in Kombination mit Wäldern, Gewässern, Hecken oder Gehölzinseln erhöhen sie die Strukturvielfalt und sorgen dafür, dass Tiere sich fortbewegen können und Lebensräume finden. Die dadurch ermöglichte Migration und der genetische Austausch sind speziell für isolierte Tierpopulationen sehr wichtig, da diese ansonsten über kurz oder lang aussterben.

Blühwiesen dienen neben ihrer Funktion als verbindendes Landschaftselement auch als Nahrungsquelle für eine Vielzahl an Insekten, Vögeln oder kleinen Säugetieren. Primär in strukturarmen Agrarlandschaften können Blühwiesen eine der letzten Nahrungsquellen darstellen. Auch als Lebensraum fördern sie die biologische Vielfalt entscheidend, da Tiere, die an offene, blütenreiche Umgebungen angepasst sind – beispielsweise Insekten, Kleintiere oder Niederwild – hier einen Leben- und Rückzugsraum finden und sich fortpflanzen können. Viele Kinderstuben unserer Wildtiere liegen in Wiesen. Im letzten Jahr wurden auf der Wiese in Merenberg zwei Kitze geboren. Die Naturfläche ist also auch für Rehwild sehr attraktiv – schon deshalb braucht sie unseren Schutz.

Blühwiesenschutz ist Artenschutz

Helfen Sie uns beim Schutz der Blühwiese in Merenberg am Rande des Westerwaldes! Für 5 € schützen Sie zwei Quadratmeter des wertvollen Biotops langfristig und stellen damit den Fortbestand zahlreicher heimischer Tier- und Pflanzenarten sicher!

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