Ein Massensterben, das lange ein Rätsel war. Aber weder die Blütezeit der Linden selber noch die natürlichen Lebenszyklen der Hummelvölker bieten einen natürlichen Grund für dieses Sterben. Es zeigte sich sogar, dass die Mehrzahl an Tieren im besten und produktivsten Alter lag.
Zu erschöpft durch fehlende Naturräume
Weitere Untersuchungen haben den wahren Grund für das Sterben der Hummeln preisgegeben. Die Insekten waren tatsächlich zu erschöpft und starben an Hunger. Untersucht wurden speziell die Zuckerreserven in den kleinen flauschigen Körpern. Diese waren aufgebraucht, obwohl Sie bei der blühenden Silberlinde verendet sind. Forscher neben an, dass das sogenannten "Nektarloch" ein Grund sein kann.
Silberlinden blühen zwei bis drei Wochen nach den anderen Lindenarten. Ein ggf. zu langer Zeitraum für die Hummeln, die bereits auf dem Weg zu den Linden an den Rand Ihrer Kräfte kommen. Viele Hummeln verenden also genau vor der Blütezeit der Silberlinden und damit genau in dem Schatten dieser Bäume. Im Gegensatz zu anderen Bienenvölkern haben Hummeln keine Sammel-Strategie von Nektar. Sie legen keine Vorräte an, auf die sie in Perioden von Nahrungsmangel zurückgreifen können. In einer naturnahen Umgebung ist dies aber auch nicht zwingend notwendig, denn ein artenreiches Blühangebot ist in gesunden Ökosystemen über den gesamten Sommer hinweg gewährleistet.
Die Menschen stehen in der Verantwortung
Forscher stellen deutlich heraus, dass das Grundproblem von Menschen gemacht ist. Dass die Bienen auf nur einzelne Pflanzen zur Nahrungssuche zugreifen, liegt an dem generellen Nektarmangel und dem geringen alternativen Blühangebot im Hochsommer. Viele Gärten und Grünanlagen in städtischen Räumen werden immer steriler. Vermehrt werden bestehende Grünflächen weiter abgebaut und versiegelt. Die Flächen mit entsprechend wichtigen Nahrungsangebot zerklüften immer weiter und die Distanz dazwischen wird für Insekten unüberwindbar.
Nur ein verbessertes Nahrungsangebot wird hier dauerhaft eine Lösung sein und muss von Menschen bereitgestellt werden. Weniger Abmähen von Wiesen und das strategische Aussäen von Wildpflanzen und Blühmischungen können beispielsweise Versorgungslücken bei Hummeln überbrücken. So können städtische Ämter dies mit einer entsprechenden Organisation vorausschauend bedenken. Auch Gartenbesitzer haben die Chance, gegen das Massensterben tätig zu werden, indem sie beispielsweise Wildblumen in ihren Garten pflanzen.
Blühgärten anlegen und damit zum Naturschützer werden
Hummeln und andere Wildbienen besetzen in ökologischen Kreisläufen besonders wichtige Nischen und sind unersetzliche Arten. So sind sie fleißige Bestäuber und haben eine auffallend lange Zunge, die es Ihnen ermöglicht, auch besonders tief sitzende Blüten zu bestäuben. Fällt dieser Bestäuber in den wichtigen Kreisläufen aus, können auch anderen in Symbiose lebenden Arten in Ihren Beständen in Gefahr geraten. Der Artenreichtum schwindet.
Mit unseren Naturschutzprojekten Wildbienenacker, Blühwiese im Wald, Dynamischer Agroforst setzen wir uns für die Sicherung von lebenswichtigen Lebensräumen für Wildbienen wie Hummeln, aber auch vielen anderen Arten ein. Haben wir in Zukunft mehr Rückzugsangebote, die speziell auch auf Nahrungs- und Nistangebote ausgerichtet sind, haben wir Chancen, ein solches Massensterben in Zukunft zu verringern und bestenfalls abzuwenden.
Helfen Sie mit und geben Sie mit einer Landspende der Natur wieder mehr Raum.
Weitere Informationen:
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Es summt auf unserem Wildbienenacker!
Quellen:
Utopia.de: Hummelsterben: Das kannst du gegen tote Hummeln unter Linden tun; nabu.de Wo kommen all die toten Hummeln her?