Wasser ist ein knappes Gut
Wasser ist in vielen Ökosystemen der Erde ein knappes Gut. Dieser Mangel dürfte sich im Zuge des Klimawandels weiter verschärfen und zu einem deutlichen Rückgang der Pflanzenvielfalt führen. Eine Studie des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung (UFZ), des Deutschen Zentrums für integrative Biodiversitätsforschung (iDiv) und der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) zeigt nun, dass gerade Trockengebiete besonders empfindlich auf veränderte Niederschlagsmengen reagieren. Das kann auch für die Menschen in den betroffenen Regionen Konsquenzen haben.
Im Mittelpunkt der Studie stand die Frage, wie sich eine Zu- oder Abnahme der Niederschläge auf die Pflanzenvielfalt von Landökosystemen auswirkt. Betrachtet wurden dabei 23 verwertbare Veröffentlichungen, die insgesamt 72 Freilandexperimente umfassten. Das Ergebnis: In den Trockengebieten der Welt haben die Veränderungen der Niederschlagsmengen einen deutlich größeren Einfluss als in feuchteren Regionen. Trockene Ökosysteme nehmen heutzutage etwa 40 Prozent der Landoberfläche der Erde ein. Was diese Gebiete vor dem Hintergrund des Klimawandels in Zukunft erwartet, ist nicht leicht zu prognostizieren. Der Wassermangel dürfte sich jedoch in den meisten Trockenregionen weiter verschärfen. Damit würde nach Einschätzung der Studie ein merklicher Rückgang der Pflanzenvielfalt verbunden sein.
Projekt in Burkina Faso gegen den Verlust der Artenvielfalt
Eine schrumpfende biologische Vielfalt stellt dabei aber nicht nur für die Ökosysteme eine schlechte Nachricht dar, sondern auch für die Bewohner*innen trockener Regionen - immerhin ungefähr ein Drittel der Weltbevölkerung. Viele dieser Menschen versuchen in der Landwirtschaft unter schwierigsten Bedinungen ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Wenn mit den Niederschlägen künftig auch die Artenvielfalt zurückgeht, dürfte das zu einer noch größeren Herausforderung werden - ein weiteres, drängendes Argument dafür, den Klimawandel zu bremsen. Wichtig ist zudem auch, die Trockengebiete zu schützen, denn je stärker diese empfindlichen Ökosysteme durch eine zu intensive Beweidung oder andere Stressfaktoren unter Druck stehen, umso stärker dürfte der Klimawandel die Pflanzenvielfalt dezimieren.
Um diesen Problem zu begegnen, haben wir in Burkina Faso ein Projekt initiiert, welches die Landschaft mittels Wiederaufforstung schützt und zu einer steigenden Pflanzenvielfalt beiträgt. Mittels der Aufforstung im Sinne des Dynamischen Agroforst soll dabei nicht nur die biologische Vielfalt aufrechterhalten, sondern auch die Bevölkerung vor Ort unterstützt werden, die stark unter der Trockenheit leidet.
Zu unserem Projekt in Burkina Faso
Quellen:
Helmholtz Zentrum für Umweltforschung; nature communications