Burkina Faso liegt am Rande der Sahelzone. In der Trockenzeit im Frühling herrschen hier Temperaturen um die 35 Grad. Durch den Klimawandel nimmt die Dürrezeit auch hier von Jahr zu Jahr zu. Wasser ist ein kostbares Gut und limitiert nicht nur die Lebensmittelproduktion, sondern auch die notwendige Aufforstung des Landes. In unserem Projekt arbeiten wir an nachhaltigen Lösungen für Klima und Böden. Dynamischer Agroforst in Kombination mit einem effizienten Pyrolyse-Kocher zur umweltfreundlichen Herstellung von Pflanzenkohle, ist die Basis einer Lebenssicherung im Einklang mit der Natur. Derzeit pausiert dieses Projekt aufgrund der aktuellen Unruhen in Burkina Faso. Diese machen eine derzeitige Weiterführung des Projektes leider nicht möglich.
Start: 2020
Ende: noch offen
Nähe der Hauptstadt Ouagadougou
Burkina Faso kann mit einer reichen Tierwelt aufwarten: Neben Flusspferden, Elefanten, Büffeln, Löwen und Leoparden findet man hier auch Gazellen und Antilopen, verschiedene Affenarten wie dem Anubispavian und dem Husarenaffe, Reptilien wie Krokodile oder Geckos und auch zahlreiche Vogelarten wie den Sporenkuckuck oder den Scharlachwürger.
Der Großteil der Landschaft in Burkina Faso besteht aus Dornstrauch- und Trockensavannen in denen nur wenige Bäume vorzufinden sind. Stattdessen wird die Landschaft geprägt durch Gräser und Dornengewächse.
Unser Ziel für das Projekt in Burkina Faso: Nachhaltige Lösungen für Klima und Böden schaffen. Scheinbar Unmögliches möglich machen. Die Lösungsideen: Ein Herd, der Pflanzenkohle erzeugt, eine Abwasserreinigung, die fruchtbare Schwarzerde herstellt und Dynamischer Agroforst als Schlüssel für Wohlstand durch Aufforstung. Das ist das Rezept für eine nachhaltige Aufwärtsspirale, die in Zeiten des Klimawandels der Natur Raum gibt, Biodiversität fördert und gleichzeitig Sicherung an Lebensmitteln bietet.
Seit 2013 arbeitet Climate Sol in Burkina Faso zusammen mit der Gesellschaft zur Förderung und Entwicklung von Umwelttechnologien der TU Hamburg und der 12 Länder Universität 2IE in Ouagadougou an klimaschonenden Abwasser und Energielösungen. Ein Nafagaz – so heißt der Wunderofen – bindet eine halbe Tonne CO2, schafft 600 m² fruchtbaren Boden und rettet 500 m² Savannenwald vor der Abholzung – jedes Jahr! Mehr zum Thema Pflanzenkohle.
Nafa bedeutet in der Sprache der „Moree“ „eine erstrebenswerte gute Lösung, die ich haben möchte“.
Nafasan – so der Name der Kläranlage, der Herd Nafagaz und die Methode Dynamischer Agroforst bilden den Dreiklang für eine perfekte Kreislaufwirtschaft, die Wasser und Nährstoffe im Kreislauf führt und bei der CO2 zurück in den Boden gebunden wird. Mit Ihrer Unterstützung soll ein Innovationshub für diese Art afrikanischer Kreislaufwirtschaft und gleichzeitig eine nachhaltige Lösung für die Landwirtschaft geschaffen werden. Erste Projekte mit dem Kocher Nafagaz haben bereits in Malawi begonnen. Madagaskar und Kenia sind in Planung. Jetzt unterstützen wir den Bau eines Trainings- und Entwicklungszentrum nahe der Hauptstadt Ouagadougou. 1,6 ha Fläche konnte in unmittelbarer Stadtnähe bereits gesichert werden. Den Zaun zur Sicherung hat Naturfund bereits finanziert, jetzt geht es um die wichtigste Etappe und den Startschuss für Dynamischen Agroforst.
Ein Solarbrunnen soll als ersten Schritt die Wasserversorgung in der Trockenzeit sichern und 20 Parzellen mit Wasser versorgen. Auf diesen können die von uns mit dem Projekt unterstützen Familien auch während der Trockenzeit Gemüse produzieren. Gerade während der Trockenzeit steigt der Preis für 1 kg Tomaten auf umgerechnet 1 €, was angesichts eines Monatslohns von 90 € einen notwendigen Nebenverdienst für die 20 Familien darstellt.
Der Solarbrunnen ist der Schlüssel für die Existenzsicherung von mindestens 20 Familien und den Aufbau des zukunftsweisenden Trainingscenters. Die Anbaumethode Dynamischer Agroforst stellt die nächste Säule der Grundversorgung dar. Wir wollen verschiedene Demonstrationsparzellen einrichten, auf denen Familien und Gärtnerinnen für Dynamischen Agroforst mittels Wissensvermittlung und praktischer Hilfestellung geschult werden. Wir bauen eine Werkstatt, um Blechner im Nafagaz-Ofenbau und Studierende der Universität 2IE in Abwassertechnik zu unterrichten. Zusammen mit der Universität 2IE wollen wir forschen und Wissen über dieses Projekt verbreiten, um so immer mehr Lebensraum für die Natur zu regenerieren.
Zu Beginn unseres Projektes war Burkina Faso eine der stabilsten Demokratien Afrikas. Leider hat sich dieses Blatt mittlerweile gewendet. Im September 2022 erlebte Burkina Faso den zweiten Putsch innerhalb von weniger als neun Monaten, der das Land in eine politische Instabilität stürzte. Mitauslöser war die Belagerung der 60.000 Einwohner zählende Stadt Dschibo durch die Terrorgruppe Jama'at Nasr al-Islam wal Muslimin –JNIM, einem Ableger der Al-Qaida. Daneben nehmen die Angriffe der Dschihadisten im Dreiländerdreieck von Burkina Faso, Mali und Niger weiter zu.
Aufgrund des anhaltenden Bürgerkrieges können wir unser Projekt nicht fortführen. Die bereits eingegangenen Spenden wurden für die Entwicklung der Nafagaz-Kocher, den Brunnenbau und die Landsicherung an unseren Projektpartner weitergegeben.
Hier finden Sie Informationen und Neuigkeiten zu diesem Projekt.
Dabei seit 2022
unterstützt 1 Projekt
Dabei seit 2021
unterstützt 30 Projekte
Dabei seit 2013
unterstützt 10 Projekte