Wie pflanze ich einen Baum?

Das Pflanzen eines Baumes ist im Grunde einfach, doch wie so vieles, das einfach scheint, sollten einige Details beachtet werden, um den gewünschten Erfolg zu haben.

Aufforstungsprojekte von Naturefund unterstützen!

1. Standort

Standort
Foto: Naturefund

Die richtige Wahl des Standorts ist wichtig für den Start des neu gepflanzten Baumes. Wenn Sie die Möglichkeit haben, wählen Sie am besten einen Ort gleich neben einer anderen Pflanze, mit welcher der Baum harmonieren kann. Die Pflanze ist wie eine Amme, spendet dem Baum Schatten und dient als Windschutz. Auch das Wurzelumfeld profitiert, wenn viele verschiedene Pflanzen dicht beieinander wachsen. All diese Vorteile macht sich der Dynamische Agroforst zunutze und beschleunigt dadurch das Wachstum. Falls keine andere Pflanze da ist, können Sie eine oder auch mehrere schnell wachsende Pflanzen als zukünftige Ammen direkt neben dem Baumsetzling pflanzen. Falls auch das nicht geht, dann sollten Sie zumindest Mulchmaterial um den neuen Baumsetzling verteilen.

2. Ausheben des Pflanzlochs

Je karger, steiniger, verhärteter der Boden vor Ort, desto größer sollte der Wurzelballen sein. Danach richtet sich dann auch die Größe des Pflanzlochs: Zwischen 50 x 50 cm und 100 x 100 cm sind optimal - damit sind Durchmesser und Tiefe der Aushebung gemeint.

3. Steine

Steine entfernen
Foto: Naturefund

Entfernen Sie alle Steine aus dem Pflanzloch. Der Start für den Baum wird um so leichter, je weniger Widerstand die Wurzeln haben. Vor allem größere Steine kosten den Baum beim Wachstum viel Kraft. Durch das Entfernen beschleunigen Sie das Wachstum.

4. Pflanzlochsubstrat

Verschiedene Erden werden vermischt
Foto: Naturefund

Größere Steine werden aus dem Aushub aussortiert. Dann wird der Aushub mit ein paar Schaufeln Kompost, vergorenem Mist, verrottetem Laub und was sonst noch an organischem Material vorhanden ist vermischt. Bei sehr lehmiger Erde ist es ratsam, diese mit ein paar Schaufeln Sand wasserdurchlässiger zu machen. Falls die Erde sehr sandig und nährstoffarm ist, sollte sie dementsprechend eine größere Menge Kompost, Mist oder anderes organische Material erhalten. Das vermischte Pflanzensubstrat muss das Pflanzloch fast vollständig füllen. Bei Problemen mit Wühlmäusen, schützen sie die Wurzeln mit einer Sperre, z. B. aus unverzinktem Draht.

5. Regenwürmer

Regenwürmer sind gut für den Boden
Foto: Naturefund

Wenn Sie können, fügen Sie dem Substrat noch Regenwürmer hinzu. Sie sind das Beste, was der Erde um den Baum passieren kann. Zum einen wird die Erde regelmäßig gelockert und zum andern reichern sie den Boden mit natürlichem Dünger an.

6. Pflanze/Jungbaum

Die neue Pflanze
Foto: Naturefund

Manche Pflanzen werden wurzelnackt, die anderen mit Erde um den Wurzelballen geliefert. Egal ob die Wurzel nackt oder durch Erde geschützt ist, sie ist sehr vorsichtig zu behandeln, denn darin sitzen Kopf und Herz der Pflanze. Manche Arten reagieren sehr empfindlich auf eine Verletzung im Wurzelbereich und wollen danach nicht mehr so richtig wachsen. Dennoch gibt es eine Ausnahme: Es ist sehr wichtig, die aus dem Wurzelballen herausragenden Wurzeln mit einer scharfen Rosenschere zu kappen. Dabei wird das Wurzelwachstum angeregt, denn wenn die Wurzeln nach dem Einpflanzen nach oben zeigen oder sich unter der Pflanze ringeln, werden sie an einer schnellen Ausweitung gehindert.

7. Einpflanzen

Die Pflanze wird gesetzt

An einer geeigneten Stelle wird ein Loch in den Boden gegraben, das unten schmaler ist und nach oben breiter wird, doch in jedem Falle größer als der Wurzelballen ist. Dort wird das Pflänzchen mit seinem Wurzelballen hineingesetzt. ACHTUNG: Die Erde auf der Oberseite des Wurzelballens muss auf gleicher Höhe wie die umliegende Fläche außerhalb des Pflanzlochs sein. Die Pflanze darf nicht tiefer gesetzt werden, als die Oberflächenerde ihres Wurzelballens reicht. Das Substrat wird nun um den Wurzelballen herum so gefüllt, dass die Pflanze gerade und fest steht.

8. Kompaktierung des Substrates

Die Erde um die Pflanze wird fest getreten
Foto: Naturefund

Nun wird die Erde rund um die Pflanze festgetreten, sodass sich ein Ring bildet, der das Gießwasser aufnehmen kann, ohne den Stamm der Pflanze dabei nass zu machen. ACHTUNG: Wenn die Erde sehr schwer und lehmig ist, sollte das Festtreten unterlassen werden, da sonst das Eindringen von Wasser in das Pflanzloch erschwert wird.

9. Angießen

Die erste Wasserversorgung ist besonders wichtig
Foto: Naturefund

Das frisch gepflanzte Pflänzchen braucht nun Wasser. Das Gießwasser wird dabei langsam in den Ring um die Pflanze gegeben. Wir empfehlen mindestens eine Gießkanne Wasser, bei trockenem Wetter können es auch ruhig bis zu drei volle Gießkannen sein.

10. Mulch

Mulch zum Schutz
Foto: Naturefund

Zum Abschluss der Pflanzung empfiehlt es sich, das Pflanzloch mit Mulch abzudecken. Die gehäckselte Baumrinden bildet eine schützende Schicht um die Pflanze und hat gleich mehrere Vorteile: Die Abdeckung sorgt für gleichmäßigere Temperaturen, da sie die Feuchtigkeit länger im Boden hält. Während im Sommer die Erde dadurch nicht so schnell austrocknet, dient sie bei Minustemperaturen als Frostschutz. ACHTUNG: Das Mulchmaterial sollte nicht den Stamm des Pflänzchens berühren, also etwa eine Handbreite, bzw. 10 cm Abstand zum Stamm einhalten.

11. Standfestigkeit

Stütze gegen zu starken Wind
Foto: Naturefund

In Regionen mit häufigen und heftigen Winden benötigen höher gewachsene Jungbäume eine Stütze. Diese in etwa 20 cm Entfernung sowohl rechts als auch links des Stammes stecken, in die Erde rammen und mit einem breiten Band so umwickeln, so dass der Stamm mittig vom Band gehalten wird. In unserem Beispiel bietet die Nachbarpflanze und die Biomasse um das Bäumchen ausreichend Schutz.

Aufforsten mit Dynamischen Agroforst

Unterstützen Sie die Verbreitung des DAF in Deutschland.