Blüte der edlen Schafgarbe mit Insekt
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Artenvielfalt wird im Mittelrheintal großgeschrieben

Das Obere Mittelrheintal: Tiefe Einschnitte in das Rheinische Schiefergebirge, steile Flanken bis zu 300 Meter Höhe – das ergibt eine besondere klimatische Beschaffenheit. In Kombination mit einer jahrhundertealten Kulturlandschaft entstand eine außergewöhnlich vielfältige Flora und Fauna.

Die Steilhänge des Oberen Mittelrheintals sind durch eine Vielfalt an Trockenrasengesellschaften, Wäldern und Gebüschen geprägt. Auf den sonnigen Rheinterrassen finden sich kleinteilige Weinberge, die zusammen mit den umliegenden Trockenbiotopen Lebensraum für zahlreiche spezialisierte Pflanzenarten bieten. 

Schmetterlinge und Insekten

Eine der bemerkenswertesten Tiergruppen im Oberen Mittelrheintal sind die Schmetterlinge. Auf den Steppenrasen der Dörscheider Heide leben allein 600 Großschmetterlingsarten, darunter viele extrem seltene und gefährdete Arten.Der Ziest-Dickkopffalter ist eine besondere Rarität und kommt in Deutschland ausschließlich in diesem Gebiet vor. Weitere charakteristische Schmetterlingsarten der Trockenbiotope sind der Blauschwarze Eisvogel und der Fetthennen-Bläuling. Auch der Segelfalter und die Libellen-Schmetterlingshaft finden im Oberen Mittelrheintal geeignete Lebensräume.

Unter den Heuschrecken sind die Rotflügelige Ödlandschrecke und die Westliche Steppen-Sattelschrecke hervorzuheben.

Schmetterling Segelfalter
Der Segelfalter aus der Familie der Ritterfalter. Gilt als einer der schönsten europäischen Tagfalter. Hat eine Flügelspannweite von 60–80 mm und wird 45 mm lang.
Foto: AK-Bino, Wikimedia
Rotflügelige Ödlandschrecke
Die Rotflügelige Ödlandschrecke stammt aus der Familie der Feldheuschrecken und reagiert äußerst empfindlich auf Verbuschung.
Foto: Magnus Manske, Wikimedia

Reptilien

Das Obere Mittelrheintal bietet auch idealen Lebensraum für mehrere Reptilienarten. Die Smaragdeidechse und die Mauereidechse sind typische Vertreter von trocken-warmen Ökosystemen. Diese Eidechsenarten finden in den sonnenexponierten Weinbergen, Felsen und Trockenmauern geeignete Habitatstrukturen.

Westliche Smaragdeidechse
Die Westliche Smaragdeidechse liebt die sonnigen Trockenmauern der Weinbergshänge.
Foto: Andreas Thoma Fotografie, Wikimedia

Vögel

Eine besondere ornithologische Bedeutung hat das Obere Mittelrheintal für Arten wie die Zippammer, die hier einen bedeutenden Verbreitungsschwerpunkt in Rheinland-Pfalz hat. Die vielfältigen Biotopstrukturen bieten zahlreichen Vogelarten sowohl Brut- als auch Nahrungsräume.

Zippammer
Die Zippammer lässt so oft es geht ihr „zipp“ hören. Leider ist auch sie bereits vom Aussterben bedroht.
Foto: Rudolphous - MPF, Wikimedia

Fledermäuse

Insbesondere Felsen, Trockenmauern und Schiefergesteinshalden in Verzahnung mit Trockenwäldern und Gebüschen sowie naturnahe Bachtäler des Mittelrheintals sind bedeutende Lebensräume und Jagdgebiete für Fledermäuse. Der Strukturreichtum und die hohe Gewässergüte der Seitenbäche schaffen ideale Voraussetzungen für Arten wie den Großen Abendsegler und das Große Mausohr, die auf eine Vielzahl von Insekten angewiesen sind.

Fledermaus Großes Mausohr
Das Große Mausohr ist die größte einheimische Fledermausart und überwintert im ehemaligen Schieferstollen bei Kaub.
Foto: Ryzhkov Sergey

Dieses einzigartige Gebiet ist ein Hotspot der Biodiversität. Die besondere klimatische und geologische Beschaffenheit, gepaart mit der historischen Kulturlandschaft, macht es zu einem bedeutenden Lebensraum für zahlreiche seltene und gefährdete Tier- und Pflanzenarten. Bitte unterstützen Sie uns dabei, die Artenvielfalt im Mittelrheintal zu erhalten.

Jetzt die Natur im Mittelrheintal schützen!

Quellen:

BfN, Natura2000