Die Kogi sind ein indigenes Volk, das im nördlichen Teil von Kolumbien in der Sierra Nevada de Santa Marta lebt. Diese liegt nur 45 km von der Küste entfernt und ist ein enorm artenreiches Gebiet. Ein Großteil des Landes, auf welchem die Kogi früher lebten, wurde enteignet. Die Kogi zogen sich daraufhin immer tiefer in die hohen Bergtäler zurück. Mit dem Landrückkauf werden nicht nur für die Kogi heilige Plätze wieder ihrem natürlichen Zweck zugeführt, sondern auch artenreiche Natur- und Ökosysteme mit einer Vielzahl an Tieren und Pflanzen bewahrt. Helfen Sie mit: Mit einer Spende von 5 € ermöglichen Sie den Rückkauf von 2 m² Land für die Kogi.
Start: Mai 2023
Ende: offen
Die Sierra Nevada de Santa Marta ist eine Gebirgskette im Norden Kolumbiens. Sie liegt in der Nähe der Karibikküste und ist eines der höchsten Küstengebirge der Welt, mit dem größten Berg Kolumbiens, dem schneebedeckten Cristóbal Colón.
Die Fläche, die wir für die Kogi zurückkaufen wollen, ist ca. 60 Hektar groß und liegt circa 10 km von der Küste entfernt. Die Fläche befindet sich in der Nähe des bereits bestehenden Kogi-Dorfes Aviaka und in der Nähe für sie heiliger Orte.
Unser Partner ist die gemeinnützige Organisation Lebendige Zukunft e. V. Der Verein arbeitet für den Rückkauf des Landes.
Die im Norden Kolumbiens gelegene Bergkette der Sierra Nevada de Santa Marta liegt nur 45 km von der Karibikküste entfernt und ist damit das höchste Küstengebirge der Welt. Die Besonderheit: Alle in Kolumbien vorhandenen Klimazonen befinden sich in der Sierra Nevada de Santa Marta, was die Bergkette zu einem vielfältigen Lebensraum und einer Schatzkammer der Biodiversität macht. Allein mehrere Hundert Vogelarten lassen sich in den Nebelwäldern finden. Daneben leben hier auch einige endemische Arten wie der Santa-Marta-Kapuzineraffe, die Rotschopf-Baumratte, die Santa-Marte-Elfe, der Santa-Marta-Zaunkönig, der Santa-Marta-Blassstirnkolibri oder die Santa-Marta-Kreischeule.
Die Hochebene Kolumbiens ist zudem auch ein wichtiges, natürliches Trinkwasserreservoir für Trockenzeiten und bildet die Quelle für 36 Flüsse in der Region. Doch durch die Abholzung des Waldes kommt es immer wieder zu bedrohlicher Trinkwasser-Knappheit. Der Kauf sowie die Regeneration von Flächen soll dabei helfen, das Ökosystem wieder in Einklang zu bringen und damit die Flüsse und wichtige Wasserquellen zu erhalten.
In den Tälern der Sierra Nevada leben heute noch vier verschiedene indigene Völker: die Kogi, die Arhuaco, die Wiwa und die Asario. Deren traditionelle Lebensweise und natürliche Lebensräume sind zunehmend bedroht.
„Indigener sein, heißt nicht aus einem bestimmten Land oder von einem bestimmten Ort zu kommen, es ist eine Art zu denken. Es ist der Gedanke, dass wir die Erde hüten müssen.“ - Juan Mamatacan, Ältester der Kogi
Die Kogi sind ein seit über 4.000 Jahren bestehendes indigenes Volk. Sie sehen sich als die Hüter der Welt, wobei sie die Bewahrung des ursprünglichen Wissens sowie des Gleichgewichts im Organismus der Erde als ihre wichtigste Aufgabe verstehen. Dabei bezeichnen sie sich selbst als die „älteren Brüder“, welche über das Wohlergehen der Welt wachen und mit uns, den „jüngeren Brüdern“ eine lebenswerte Zukunft gestalten wollen.
Der Glaubenssatz der Kogi lautet: Land ist alles. Der Fortbestand beziehungsweise das Wohlergehen der Menschen und der Erde ist demnach nicht voneinander zu trennen. So sehen die Kogi die Natur als eine Art Organismus. Wie Organe in unserem Körper hat laut der Auffassung der Kogi jedes Element in unserer Natur einen bestimmten Sinn – jeder Baum, jeder Stein und jeder Berg existieren aus einem bestimmten Grund. Wie in einem Körper kann sich eine Veränderung an einer Stelle auf die Gesundheit des gesamten Systems auswirken. Folglich muss auch der Mensch dazu beitragen, gesunde Ökosysteme zu erhalten, um auch in Zukunft weiterhin in einer lebenswerten Welt leben zu können. Mit dieser Auffassung haben die Kogi Wege gefunden, als Zivilisation nachhaltig im Einklang mit der Natur und der gesamten Mitwelt zu leben und erzielen dadurch auch bei der Regeneration von Ökosystemen enorme Ergebnisse.
Ein Großteil des Landes, auf welchem die Kogi früher lebten, wurde enteignet. Die Kogi zogen sich daraufhin immer tiefer in die hohen Bergtäler der Sierra Nevada zurück und bewahrten dort in Abgeschiedenheit ihre Kultur. Die enteigneten Flächen werden heute vorwiegend landwirtschaftlich genutzt, beispielsweise für den Anbau von Kaffee, Ölpalmen, Bananen und Mais. Auch die Nutzung von Weideland zur Viehzucht findet in niedrigeren Höhenlagen statt, genauso wie der Anbau von Koka-Pflanzen für die Herstellung von Kokain. Mit der Enteignung sind viele für die Kogi heiligen Plätze verloren gegangen und der gesamte Ökosystemkreislauf im Gebirge ist aufgrund von großflächigen Abholzungen gestört.
Die Kogi versuchen bereits seit geraumer Zeit, ihr Land wieder zurückzuerlangen. Da sich der Prozess über den politischen Weg als schwierig erweist, wird das Land nun offiziell zurückgekauft. Geld spielt in der Jahrtausende alten Kultur der Kogi eigentlich kaum eine Rolle, da sie direkt von und mit Land leben. Doch jetzt benötigen sie zum ersten Mal in ihrer Geschichte Geld, um ihr entwendetes Land zurückzuerwerben. Die Kogi benötigen daher die Unterstützung privater Personen oder Organisationen, die ihnen die nötigen Mittel für dieses Vorhaben zur Verfügung stellen. Mit dem Kauf kommen die Flächen in die Hände von Menschen, die es um seiner selbst willen hüten und denen das Gleichgewicht des Ökosystems das größte Anliegen ist. So sagt National Geographic: „Indigene Völker machen weniger als 5 Prozent der Weltbevölkerung aus, bewahren jedoch mehr als 80 Prozent der weltweiten Biodiversität.“
Mit dem Landrückkauf werden nicht nur für die Kogi heilige Plätze wieder ihrem natürlichen Zweck zugeführt, sondern auch artenreiche Natur- und Ökosysteme mit einer Vielzahl an Tieren und Pflanzen bewahrt. Circa 70 bis 80 Prozent der Fläche wird beim Kauf der Natur zurückgegeben, die weitere 20 bis 30 Prozent dienen der Selbstversorgung der Kogi in naturnahen Ansätzen. Die Natur kann und soll sich auf den zurückgekauften Flächen selbst erholen. Regenerierende Maßnahmen von Boden, Pflanzen und Natur werden nur durchgeführt, wenn das Ökosystem bereits sehr degeneriert ist. Ansonsten wird nicht in die natürlichen Regenerationsprozesse der Natur eingegriffen.
In einem ersten Schritt konnten wir mit unserem Projektpartner Lebendige Zukunft e. V. Ende 2023 eine 59 Hektar große Fläche erfolgreich für die Kogi zurückkaufen. Das Land liegt im Departement La Guajira, südlich der Stadt Rio Ancho in der Gemeinde Dibulla.
Hier finden Sie Informationen und Neuigkeiten zu diesem Projekt.
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