Insel Kirr aus der Vogelperspektive
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Projekt Insel Kirr erhält Würdigung

Naturefund hat sich am Projektwettbewerb zur UN-Dekade von Ökosystemen der Moore und Feuchtgebiete beteiligt. Unser Projekt auf der Insel Kirr wurde nun als „Hervorragendes Beispiel der UN-Dekade“ ausgezeichnet.

Ziel des Projektes ist der langfristige Schutz und Erhalt der Insel Kirr als Lebensraum für eine hohe Artenvielfalt an Wasser- und Watvögeln sowie anderen standortangepassten, salzliebenden Planzen und Tieren. Bereits seit 2011 unterstützt Naturefund das Land Mecklenburg-Vorpommern aktiv dabei, Flächen für die langfristige Renaturierung der Natur zu kaufen. 

Logo der UN-Dekade zur Wiederherstellung von Ökosystemen: Hervorragendes Beispiel
Foto: UN-Dekade zur Wiederherstellung von Ökosystemen
Ein Säbelschnäbler läuft über den Strand
Säbelschnäbler
Foto: Jürgen Reich

Unverzichtbare Ökosysteme

Flussauen und Küstenfeuchtgebiete sind lebenswichtige Ökosysteme für Natur und Menschen: Sie leisten unverzichtbare Beiträge zum menschlichen Wohlbefinden, zum Erhalt der biologischen Vielfalt und zum natürlichen Klimaschutz. Diese Gebiete sind weltweit dramatisch zurückgegangen. Allein zwischen 1970 und 2015 gingen Binnen- und Küstenfeuchtgebiete weltweit um etwa 35 % zurück. Das hat nicht nur negative Folgen für die Natur selbst, sondern auch für den Menschen, denn diese Ökosysteme leisten hervorragende Dienste im Kampf für den Klima- und Biodiversitätsschutz. Ihre Rolle hat kürzlich das Bundesamt für Naturschutz in Zusammenarbeit mit dem Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung beleuchtet.

So sind zwar bei der Renaturierung von Feuchtgebieten bereits beachtliche Erfolge erzielt worden, wie zum Beispiel durch die großflächigen Deichrückverlegungen an der Mittleren Elbe in Sachsen-Anhalt (Lödderitz) oder in Brandenburg (Lenzen). Allerdings gibt es immer noch grundlegende Herausforderungen. Dazu zählen etwa konkurrierende Landnutzungsinteressen, die mangelhafte Um- und Durchsetzung von Rechtsvorschriften sowie erhebliche Finanzierungslücken. 

UN-Dekade zur Wiederherstellung von Ökosystemen

Viele Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler gehen davon aus, dass die nächsten zehn Jahre entscheidend sein werden im Kampf gegen den Klimawandel und das weltweite Artensterben. Eine Grundlage ist die Wiederherstellung beschädigter Ökosysteme. Die Vereinten Nationen haben daher die Jahre 2021 bis 2030 zur UN-Dekade zur Wiederherstellung von Ökosystemen erklärt. Sie rufen dazu auf, die fortschreitende Verschlechterung und Zerstörung von Ökosystemen überall auf der Welt zu stoppen und degradierte Ökosysteme wiederherzustellen.

Dazu verfolgt die UN drei zentrale Ziele: Weltweit Menschen zu mobilisieren,

  1. die den Nutzen von Ökosystemen erkennen und sich für ihre Wiederherstellung einsetzen.
  2. die den notwendigen politischen Willen zur Wiederherstellung von Ökosystemen schaffen.
  3. die die zur weltweiten Umsetzung der UN-Dekade benötigten technischen Kapazitäten entwickeln.

Im Rahmen des UN-Dekade-Projektwettbewerbs zeichnet das Bundesumweltministerium (BMUV) gemeinsam mit dem Bundesamt für Naturschutz (BfN) aktuelle, repräsentative Projekte zur Wiederherstellung, Erhaltung oder Pflege von Ökosystemen aus und macht sie öffentlichkeitswirksam bekannt. Die ausgezeichneten Projekte dienen als Best-practice-Beispiele und sollen weitere Aktivitäten zur Wiederherstellung von Ökosystemen in Deutschland anregen. 

Mehr zum Projekt

Quellen:  UN-Dekade, UFZ