Im Jahr 2007 startete Naturefund sein erstes internationales Aufforstungsprojekt in Honduras. Zusammen mit der Asociación Patuca wollten wir den Regenwald im Nationalpark Patuca schützen. Wir pflanzten Bäume und setzen hier zum ersten Mal die nachhaltige Anbaumethode Dynamischer Agroforst ein. Unser Ziel war: 50.000 Bäume zu pflanzen. Bei Projektende im März 2015 haben wir nachgezählt: Tatsächlich haben wir 105.283 Bäume gepflanzt! Wir danken den 3.315 Patinnen und Paten, die mit uns Bäume im Nationalpark Patuca pflanzten!
Start: Dezember 2007
Ende: April 2015
Der Nationalpark Patuca liegt im Süden von Honduras an der Grenze zu Nicaragua.
Der Nationalpark Patuca umfasst eine Größe von 3.776 km². Etwa 60 Prozent davon ist noch von unberührten Wald bedeckt. Doch 40 Prozent des Schutzgebietes sind mittlerweile degradiert oder schon komplett abgeholzt.
Projektpartner ist die Asociación Patuca, eine gemeinnützige Naturschutzorganisation aus Honduras, die im Auftrag der Regierung von Honduras den Schutz und Erhalt des Nationalparks Patuca gestaltet und umsetzt.
Im Jahr 2007 startete Naturefund sein erstes internationales Projekt in Honduras, um den Regenwald im Nationalpark Patuca zu schützen. Vom Südosten Honduras bis in den Norden von Nicaragua erstreckt sich eines der letzten großen Waldgebiete Mittelamerikas. Der Nationalpark Patuca ist mit seiner Fläche von 3.776 km² eines der größten Schutzgebiete in der Region. Zahlreiche seltene Arten wie Jaguar, Tucan und Großer Ameisenbär konnten hier überleben.
Doch dieser letzte große Regenwald ist durch Abholzung und Siedlungsdruck bedroht. Von 2000 bis 2010 verlor der Nationalpark jedes Jahr etwa 5 % von seinem Waldbestand.
Gemeinsam mit dem Nationalparkmanagement der Asociación Patuca und den Menschen vor Ort baute Naturefund über 100 Baumschulen auf, in denen jedes Jahr Tausende von Baumsetzlingen heranwuchsen.
Zur Förderung der natürlichen Wiederbewaldung begann Naturefund im Jahr 2011 in Zusammenarbeit mit Dr. Kelm ein Pilotprojekt mit Fledermäusen. Viele Fledermäuse in der Tropen Amerikas fressen Früchte, wobei sie die Samen von Bäumen verteilen. Gemeinsam mit Studierenden der Universität Tegucigalpa und den lokalen Familien wurden künstliche Fledermausquartiere aufgebaut, um diese einheimischen Samenverteiler zu stärken.
Ebenfalls im Jahr 2011 testete Naturefund zum ersten Mal die Methode Dynamischer Agroforst im Nationalpark Patuca. Ein Einführungsworkshop mit 15 Bauern und Bäuerinnen fand im April 2011 statt. Die Resonanz auf diese neue Anbaumethode war positiv, sodass Naturefund zu Beginn der Regenzeit im September 2011 einen weiteren Workshop finanzierte. Wir machten keine Werbung und doch nahmen an diesem zweiten Workshop 56 Männer und Frauen teil, so groß war das Interesse. Alle Flächen, die 2011 auf dynamischen Agroforst umgestellt wurden, waren 18 Monate später bewaldet und die Menschen hatten so viel zu essen, wie noch nie zuvor.
Da Resonanz so positiv war, schickte Naturefund im Frühjahr 2012 fünf Menschen zur Fortbildung im Dynamischen Agroforst nach Bolivien, darunter zwei Nationalparkmitarbeiterinnen, einen Professor der Universität Tegucigalpa und zwei Bauern. Nach ihrer Rückkehr aus Bolivien gründeten die beiden Bauern die Kooperative Coapanal, die heute die Methode Dynamische Agroforst im Nationalpark Patuca verbreitet.
Mit der Universität Tegucigalpa und dem "Instituto Nacional de Conservación y Desarrollo Foresta" soll in den kommenden Jahren eine Fortbildung im Dynamischen Agroforst in Honduras aufgebaut werden.
Der Regenwald, der früher große Teile Mittelamerikas bedeckte, wurde in den letzten Jahrhunderten bis auf wenige Reste vernichtet. Das letzte große, zusammenhängende Waldgebiet von etwa 10.000 Quadratkilometern soll in drei großen Schutzgebieten erhalten werden: im Nationalpark Tawahkas-Asangni, im UNESCO-Biosphären Reservat Rio Platano und im Nationalpark Patuca.
Von besonderer Bedeutung ist auch, dass die Tier- und Pflanzenwelt Nord- und Südamerika hier aufeinandertreffen. Im Nationalpark Patuca gibt es daher neben tropischen Tieflandregenwald in höheren Lagen auch ausgedehnte Nadelwälder.
Dieser einzigartige Wald ist akut durch Abholzung bedroht. Viehfarmen suchen Weideflächen für ihre Rinder, seltene Tropenhölzern erzielen hohe Preise auf dem Schwarzmarkt und zahlreiche arme Bauernfamilien leben in den Schutzgebieten, die für ihre karge Subsistenzwirtschaft den Regenwald stetig abholzen.
Doch die traditionelle Anbaumethode der Subsistenzbauern ist für die Tropen ungeeignet. Nach wenigen Jahren ist der Boden ausgelaugt und kann nur noch als Weideland genutzt werden. Auf der Suche nach neuen Einkommensquellen holzen die Menschen weitere Waldflächen ab. All dies führte dazu, dass im Zeitraum 2000 bis 2010 im Nationalpark Patuca der Waldbestand jedes Jahr um etwa 5 Prozent abnahm.
Mehr als 100.000 Bäume wurden gepflanzt, abgeholzte Flächen wieder bewaldet und der bestehende Regenwald geschützt. Naturefund förderte den Aufbau von Agroforstwirtschaft mit Kakao, Kaffee, Mangos u. a. und führte 2011 die Anbaumethode Dynamischer Agroforst im Nationalpark ein. Dynamischer Agroforst führt in kurzer Zeit zu einer Wiederbewaldung und bietet gleichzeitig Nahrungs- und Einkommensmöglichkeiten für die Menschen.
Hier finden Sie Informationen und Neuigkeiten zu diesem Projekt.
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