Erodierte trockene Fläche
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Abholzungen und Erosion auf Madagaskar

Madagaskar zählt mit seiner Flora und Fauna zu den artenreichsten Gebieten auf der Erde. Doch seit Jahren verschwinden die madagassischen Regenwälder – insbesondere durch Abholzungen.

Kahlschlag und Entwaldung

Unter dem Begriff Abholzung versteht man zwei Sachen: zum einen den Kahlschlag, zum anderen die Entwaldung. Beim Kahlschlag werden gleichzeitig auf größeren Wald- oder Forstflächen Bäume gefällt. Forstflächen sind aufgeforstete Grundstücke. Wälder hingegen werden nicht selbstständig angelegt, sondern sind aus unterschiedlichsten Phasen der Vegetationsentwicklung entstanden. Bei der Entwaldung wiederum werden Waldflächen durch eine Nutzungsänderung dauerhaft beseitigt, indem die Waldflächen beispielsweise in Bauland, Ackerflächen oder Straßen umgewandelt werden. 

Madagaskars Regenwälder

Bereits knapp 90 % des ursprünglichen Waldes auf Madagaskar sind abgeholzt. Hauptsächlich werden die Waldflächen, neben der Nutzung für die Landwirtschaft, zur Gewinnung von Holz gerodet. Mit 80 % wird ein Großteil des gefällten Holzes zum Kochen verwendet. Circa ein Drittel des Einkommens eines madagassischen Haushaltes wird im Durchschnitt für Holz oder Holzkohle ausgegeben.

Erosion spült fruchtbare Erde fort

Oft ist die Abholzung und die damit einhergehende Zerstörung der Flora und Fauna nur der erste Schritt, denn die negativen Folgen reichen weiter. Gebiete, in denen die Vegetation durch beispielsweise Brände, Stürme oder durch großflächige Rodung entfernt werden, sind anfälliger für den Erosionsprozess.

Der Regenwaldboden ist nährstoffärmer als unsere heimischen Böden vor der Haustür. Die Humusschicht ist im Regenwald nur sehr dünn und besteht vor allem aus relativ frischer, nährstoffreicher Biomasse, die von Regenwaldpflanzen abgefallen ist. Werden die Pflanzen und Bäume gerodet, ist der Nährstoffvorrat im Boden recht schnell aufgebraucht.

Zudem laufen die Zersetzungsvorgänge im Regenwald viel schneller ab als beispielsweise in europäischen Wäldern. Nährstoffe werden schneller wieder von Pflanzen und Tieren aufgenommen und gespeichert, was dazu führt, dass die Humusschicht im Boden dünn ist. Wenn der Regenwald abgeholzt wird, gehen die Nährstoffe verloren, die in den Pflanzen des tropischen Regenwaldes gespeichert sind. Die entwaldeten, nährstoffarmen Böden eignen sich daher nur kurz für die intensive Landwirtschaft. Sind die Felder nicht mehr fruchtbar genug, bleiben oft nur noch kahle Flächen zurück. Der Boden dort kann Niederschläge nicht mehr halten, wird fortgespült. 

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