Von Weißstörchen, Braunkehlchen und Brachvögeln
Über viele Jahrzehnte waren derartige Wiesen nur eingeschränkt nutzbar. Eine Düngung fand in der Regel nicht oder nur sehr spärlich statt.
Der Mahdzeitpunkt war den Feuchtigkeitsverhältnissen und dem überwiegend spärlichen Aufwuchs angepasst. Auch das Walzen oder Abschleppen der Wiesen war eine seltene Ausnahme.
Die frühjahrsfeuchten Grünlandflächen waren außerordentlich blütenreich und boten Weißstörchen, Braunkehlchen, Großen Brachvögeln und zahlreichen Kiebitzen Nahrungs- und Brutplätze.
Veränderung des Lebensraum
Leider fanden in den Folgejahren umfangreiche Entwässerungs- und Drainagemaßnahmen statt. Die Wiesen trockneten zunehmend aus und ermöglichten eine intensive Nutzung mit teilweise dreimaliger Mahr im Jahr sowie regelmäßigen Düngegaben und Abschleppen bzw. Walzen der Flächen.
Von den Rändern schoben sich immer mehr Ackerflächen in das Gebiet und schließlich wurden auch Wiesen im Zentrum des ehemaligen Feuchtwiesenareals in Ackerflächen umgewandelt.
Rückververwandlung zeigt Wirkung
Erst der energische Einsatz der örtlichen Naturschützer von NABU und HGON führte zum Stopp dieser negativen Entwicklung. Flächenkäufe, die Rückverwandlung von Äckern in Wiesen und Weiden sowie die Anlage von Feuchtmulden zeigen erste Erfolge.
Die Restbestände einiger seltener Pflanzenarten konnten so erhalten werden und die Prachtnelke besiedelte erstmals seit Jahrzehnten wieder eine Teilfläche neu.
Seltene Arten kehren zurück
Auch Laub- und Grünfrösche wurden wieder heimisch und finden seither in mehreren Flachwasserbereichen gute Laichplätze. Mehrere Libellenarten und der Ameisenbläuling sowie der Schwalbenschwanz sind heute wieder im Gebiet anzutreffen.
Weißstörche brüten seit 2003, Kiebitze sind regelmäßig auf dem Durchzug zu beobachten und pflanzen sich in der Randzone in wenigen Paaren fort. Schwarzkehlchen, Wiesenpieper, Baumfalke, Kornweihe, Silberreiher und mehrere Watvogelarten lassen sich regelmäßig beobachten.
Teil des NATURA-2000-Netzwerks
Aufgrund der Vorkommen dieser gefährdeten Arten und Lebensräume wurden die Hehneswiesen in das NATURA-2000-Netzwerk der Europäischen Union als Teilfläche der Unteren Gersprenzaue aufgenommen.
Dennoch gibt es hier noch viel zu tun. Weitere Privatgrundstücke müssen noch erworben und teilweise von Äckern in Feuchtwiesen umgewandelt werden oder die Nutzung von Grünlandflächen muss den Anforderungen der besonderen Schutzgüter angepasst werden.
Nur über den Kauf der Privatgrundstücke, wie jetzt der Kauf des wichtigen Teilstücks von 12.000 Quadratmeter, lässt sich auch die Wasserstandssituation im Gebiet optimieren.
40 Hektar für den Naturschutz
Langfristig soll das Gesamtgebiet auf einer Fläche von nahezu 40 Hektar für den Naturschutz optimiert werden. Feucht- und Frischwiesen sowie Viehweiden, schilfbestandene Gräben und Flachwasserbereiche sowie Gehölzstreifen und Hecken sollen hier zukünftig ein kleines Naturparadies entstehen lassen.
Von angrenzenden Rad- und Feldwegen kann die interessierte Bevölkerung an der Entwicklung teilnehmen und aufregende Naturbeobachtungen erleben. In der Nähe des regelmäßig besetzten Storchenhorstes wurde bereits eine Informationstafel installiert, weitere sollen folgen.
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