Der Käfer ist sowohl tag- als auch nachtaktiv und ernährt sich von Baumsäften und von Blättern. In den Monaten Mai bis Juli begeben sich die Balkenschröter auf die Suche nach morschem Holz, um ihre Eier darin abzulegen. Als ein typischer Vertreter der Streuobstwiese leben die Larven des Balkenschröters im Totholz alter Obstbäume und ernähren sich von ebendiesem. Das mit Pilzgeflecht durchzogene morsche Holz enthält genügend Nährstoffe für die mehrjährige Entwicklung der Larven bis hin zum erwachsenen Käfer.
Mehrjähriges Totholz – ein unverzichtbarer Lebensraum
Da die meisten Gärten, Parks und Forste immer weniger Totholz beherbergen, schwindet zunehmend der Lebensraum des Käfers, der auf ein konstantes Totholzvorkommen zwingend angewiesen ist. Aufgrund der langen Entwicklungszeit der Larven genügt es ihm nicht, wenn Stämme oder Äste nur über den einen Winter liegen bleiben. Er braucht als Habitat Totholzansammlungen, die über Jahre hinweg liegen bleiben können. Dabei ist er bezüglich der Baumart gar nicht wählerisch; es muss nur eine gewisse Menge an Totholz zur Verfügung stehen.
Neben dem Zersetzen von altem Holz erfüllt der Balkenschröter innerhalb eines funktionierenden Ökosystems auch eine weitere wichtige Aufgabe: Die Larven des Käfers, wie auch später seine Puppen, dienen vielen anderen Insektenfressern als kalorienreiche Nahrung. Ein Rückgang der Balkenschröter-Population führt auch zum Rückgang anderer, teils seltener Arten. Stabile Balkenschröter-Populationen sind also ein wichtiger Baustein für den Erhalt der natürlichen Artenvielfalt im jeweiligen Ökosystem.
Totholz als Gestaltungselement
Wir beim Naturefund messen dem Totholz eine hohe Bedeutung zu und lassen wo immer möglich, Astrückschnitte und Holzabfälle als Landschaftselement, als Totholzhaufen oder als Benjeshecke an Ort und Stelle liegen.
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