Apfel ist nicht gleich Apfel - denn es gibt schätzungsweise über 30.000 verschiedene Apfelsorten weltweit, davon allein 2000 in Deutschland. Auch auf unseren Streuobstwiesen gibt es unterschiedlichste Apfelsorten. Um diese genau zu bestimmen, haben wir einen Apfel-Experten zu Rat gezogen. Gemeinsam sind wir mit ihm zu unseren Streuobstwiesen in Wiesbaden-Breckenheim, -Sonnenberg, -Igstadt und -Rambach gefahren und haben dort jeden einzelnen Apfelbaum begutachtet und einer Apfelsorte zugeordnet. Dieses Wissen hilft uns dabei, auf die individuellen Bedürfnisse der jeweiligen Apfelbäume eingehen und sie dementsprechend pflegen zu können. Ebenso können wir dadurch besser planen, wann welcher Apfel reif ist und geerntet werden kann. Denn vor allem das kann sich zwischen den verschiedenen Apfelsorten deutlich unterscheiden, da es Sommer-, Herbst- und Winteräpfel gibt.
Diese Apfelsorten wachsen auf unseren Streuobstwiesen
Der Erhalt und die Pflege unserer Streuobstwiesen liegt uns unter anderem am Herzen, weil dort viele alte und seltene Obstsorten wachsen. Bei der Klassifizierung der Äpfel konnten wir nun genau feststellen, welche besonderen Apfelsorten unsere Streuobstbäume tragen. Einige davon stammen aus unserer Region. Eine dieser regionalen Sorten ist der „Anhalter“, der ursprünglich aus dem hessischen Taunus stammt und eine sehr alte Sorte des Kulturapfels ist. Er ist ein reiner Wirtschaftsapfel, der hauptsächlich zur Herstellung von Saft, Most etc. oder als Backapfel und Kochapfel verwendet wird. Ebenso wie der Anhalter ist auch die „Rheinische Schafsnase“ ein Wirtschaftsapfel. Auch diese Obstsorte hat ihre Herkunft im Rheinland und fand ihre erste Erwähnung um das Jahr 1600. Sie wächst ebenfalls auf unseren Streuobstwiesen.
Neben den Wirtschaftsäpfeln wachsen auch einige Tafelapfelsorten auf unseren Streuobstwiesen, dessen Äpfel für den direkten Verzehr geeignet sind. Neben bekannten Sorten wie dem „Boskoop“ und „Cox Orange“ sind auch sehr alte Tapfelapfelsorten bei uns zu finden. Darunter zum Beispiel die "Goldparmäne", welche erstmals 1510 erwähnt wurde und seit Jahrunderten als eine der besten Tafelobstsorten gilt. Auch von der Sorte "Harberts Renette" stehen Bäume auf unseren Wiesen. Dieser Apfel ist sowohl als Tafel- als auch als Wirtschaftsapfel geeignet und wurde erstmals 1830 von dem Namensgeber Carl Ludwig Anton Maria Harbert verbreitet. 2007 wurde sie zur Streuobstsorte des Jahres des Verbands der Gartenbauvereine Saarland-Pfalz gekürt.
Unsere Streuobstwiesen selbst entdecken
Natürlich gibt es auf unseren Streuobstwiesen noch mehr Apfelsorten und einige andere Streuobstfrüchte, wie Quitten, Mirabellen, Pflaumen und Birnen. Wenn Sie nun Lust bekommen haben, sich einmal selbst von der beeindruckenden Vielfalt der regionalen Streuobstwiesen zu überzeugen, nehmen sie gern an unserem Streuobstwiesenprojekt teil. Die aktuellen Termine zum Mitmachen finden Sie in unserem Newsletter.
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