Frühling: Blühende Begrüßung zum Jahresbeginn
Erwacht aus dem Tiefschlaf über den Winter, fangen die ersten Obstbäume an zu blühen, und auch die Bienen und Hummeln beginnen fleißig mit ihrer Arbeit. So ist die Streuobstwiese nicht nur für das Auge schön anzusehen, sondern auch die Geräuschkulisse lädt zum Staunen ein. Oft nutzen Höfe in dieser Zeit ihre Streuobstwiesen, um darauf Schafe oder Kühe, wie unserer Kuhherde, weiden zu lassen. Nachdem diese den Winter im Stall verbracht und meist Lämmer zur Welt gebracht haben, sind die Tiere noch begieriger auf das junge Gras.
Eine Win-win-Situation für Schafe und Bäume, denn auch letztere profitieren von den wolligen Mitbewohnern. So steht das Gras rund um die Bäume hinsichtlich der Wasser- und Nährstoffversorgung in direkter Konkurrenz zum Baum. Hinzu kommt, dass die Tiere vor allem vorzeitig fallende wurmige Äpfel fressen.
Auch werden die Streuobstwiesen im Frühjahr auf Wildverbiss an den Bäumen oder auf Wühl- und Feldmausbefall kontrolliert. Hierbei können die Schafe durch ihr Getrampel ebenfalls dazu beitragen, diese in den Frühlingsmonaten von den Streuobstwiesen fernzuhalten.
Sommer: Zeit zum Mähen
Zu Beginn des Sommers, größtenteils Anfang Juni, ist das Gras auf den Streuobstwiesen so dicht geworden, dass selbst die Schafe und Kühe nicht mehr hinterherkommen. In dieser Zeit ist das Gras auf der Wiese ein guter Heulieferant, denn bei stabilem Wetter kann das Gras gemäht und im Winter zur Viehfütterung genutzt werden.
Herbst: Rot- gelbe Hingucker im Herbst
Die Herbstzeit bedeutet für die Streuobstwiese volle Bäume, denn in dieser Zeit werden die Früchte reif und die Bäume hängen nur so voll mit Äpfel, Birnen, Mirabellen oder Quitten. Das freut nicht nur uns Menschen, sondern auch Tiere werden von dem süßen Duft des Obstes angelockt – beispielsweise Schmetterlinge. Fallobst dient im Herbst als Nahrung und Lebensraum von Bienen, Wespen und Ameisen. Im Herbst werden die Streuobstwiesen deswegen auch zum Schlaraffenland für Vögel und Igel, die sich an dem Insektenreichtum satt fressen können.
Anfang September kann die Streuobsternte dann beginnen. Doch zu beachten ist, jede Art hat ihren eigenen Reifezeitpunkt, der sich nach Jahreswitterung entsprechend verschieben kann. Einige Sorten müssen beispielsweise auch noch einige Tage auf dem Boden nachreifen, während andere direkt vom Baum geerntet werden müssen.
Winter: Winterlicher Schnitt
Im Winter zieht sich die Natur zurück, alle Funktionen der Bäume sind auf ein Mindestmaß zurückgefahren. Das bedeutet jedoch nicht, dass es auf der Streuobstwiese nichts zu tun gibt. Im Winter ist der optimale Zeitpunkt für den Rückschnitt der Bäume, lagern sie ihre Reservestoffe vor allem im Stamm und den Wurzeln ein, sodass sich die Kronen im Winter nahezu verlustfrei schneiden lassen. Hierbei ist ebenfalls wieder auf Art und Sorte der Bäume zu achten, denn entsprechend dieser gibt es unterschiedlichste Stärken und Schwächen, die mit dem Schnitt entsprechend beeinflusst werden können. Auch Misteln können jetzt entfernt werden. Diese stechen in den Wintermonaten besonders ins Auge, verraten sie sich durch ihr frisches Grün auf den sonst kahlen Zweigen.
Auch wir befinden uns gerade in der Ernte- und Rückschnittzeit und bereiten unsere Streuobstwiesen auf den Winter und das kommende Jahr vor. Unterstützen Sie uns jetzt bei unserer Arbeit und spenden Sie hier.