Salzsee mit vereinzelten Häuser vor einem Bergpanorama
·

Weltwasserbericht 2021

Es ist angesichts des derzeitigen Zustands der Wasserressourcen offenkundig, dass diese besser bewirtschaftet werden müssen. Dabei ist es von grundlegender Bedeutung, den Wert von Wasser zu erkennen, zu messen und in politische Entscheidungen einzubeziehen.

Bewirtschaftung der Wasserressourcen

Nur so können Wasserressourcen nachhaltig und gerecht bewirtschaftet werden. Die Landwirtschaft nutzt im weltweiten Mittel mit 69 Prozent den größten Anteil der Süßwasserressourcen. Die Nutzung von Wasser für die Nahrungsmittelproduktion wird jedoch angesichts von verschärftem Wettbewerb um Wasser und zunehmender Wasserknappheit immer stärker hinterfragt. Außerdem wird Wasser in der Nahrungsmittelproduktion vielerorts ineffizient genutzt. Dies ist eine der Hauptursachen für Umweltzerstörung, welche sich in der Erschöpfung von Grundwasserleitern, der Verringerung des Abflusses von Flüssen, der Zerstörung von Lebensräumen für Wildtiere und allgemeiner Schadstoffbelastung zeigt.

Es gibt verschiedene Bewirtschaftungsoptionen, um die vielfältigen Werte von Wasser für die Nahrungsmittelproduktion zu maximieren. Beispiele sind eine bessere Bewirtschaftung von regengespeisten Anbauflächen, der Übergang zu einer nachhaltigen Intensivierung, die Bereitstellung von Wasser gerade aus naturnahen und nicht-konventionellen Quellen für die Bewässerung, die Verbesserung der Wassernutzungseffizienz, die Reduzierung der Nachfrage nach Nahrungsmitteln und des damit verbundenen Wasserverbrauchs sowie die Verbesserung des Wissens und des Verständnisses der Wassernutzung für die Nahrungsmittelproduktion.

Wassersicherheit

Höhere Wassersicherheit für die Nahrungsmittelproduktion sowohl in regengespeisten als auch in bewässerten Systemen kann auf direktem und indirektem Weg dazu beitragen, Armut zu mindern und Geschlechtergleichstellung zu erreichen. Zu den direkten Wirkmechanismen gehören höhere Erträge, ein geringeres Risiko von Ernteausfällen und eine größere Vielfalt des Anbaus, höhere Löhne durch verbesserte Beschäftigungsmöglichkeiten sowie vor Ort eine stabile Nahrungsmittelproduktion und -preise. Zu den indirekten Wirkmechanismen gehören Einkommens- und Beschäftigungsmultiplikatoren außerhalb des landwirtschaftlichen Betriebs und die Verringerung der Abwanderung.

Wasserstress in Lateinamerika

In der Region Lateinamerika und Karibik besteht Wasserstress. Dies hat zu einer Reihe von Konflikten geführt, da Sektoren wie Landwirtschaft, Wasserkraft, Bergbau und sogar Trinkwasser- und Sanitärversorgung um die knappen Ressourcen konkurrieren. Effektive Zuteilung von Wasser scheitert unter anderem an schlechter Regulierung, fehlenden Anreizen und/oder mangelnden Investitionen. All diese Faktoren sind letztlich eine Folge davon, dass Wasserressourcen in der Region weitgehend einen niedrigen Wert besitzen. Die Kosten für die Wassernutzung bzw. -erhaltung sind in der Regel gleich Null oder unbedeutend niedrig; dies gilt gleichermaßen für Wasserkraftwerke, Bergbauunternehmen und sogar die Landwirtschaft.

Die meisten der Länder können das Recht in Fällen von Wasserverschmutzung oder -übernutzung nur unzureichend durchsetzen. Dies zeigt, dass zwar gesetzliche Vorgaben von extremer Relevanz sind, gleichzeitig aber Überwachung und abgestimmte Anreize essenziell sind: Damit kann eine bessere Wertschätzung der Rolle und des Wertes von Wasser gelingen und zugleich seine Übernutzung und Verschmutzung verhindert werden, insbesondere im Kontext zunehmender Klimavariabilität.

Wasserbecken in Bolivien

Um die Wassersicherheit bei unserem Projekt in Bolivien zu gewährleisten, so die Erträge sicherzustellen und Ernteausfälle zu vermeiden, haben wir von Naturefund Bauernfamilien in den Anden dabei unterstützt, 20 Wasserbecken zu bauen, die das Wasser der starken Regenfälle für die Trockenzeit speichern und so Wasserstress vermeiden. Auch soll dadurch eine stabile Nahrungsmittelproduktion und dauerhafte Einkommensquellen resultieren. Das größte der Becken umfasst 300.000 Liter.

Zu unserem Projekt in Bolivien

Quelle: 

UNESCO