Streuobstwiesen sind erhaltenswerte Biotope. Ein besonderes Augenmerk wollen wir hier auf die verschiedenen Apfelsorten legen, die unter anderem auf Streuobstwiesen zu finden sind. Da die Vielfalt an Sorten riesig ist, beschränken wir uns hier auf eine Auswahl, die einen Eindruck dessen vermitteln sollen, wie schützenswert Streuobstwiesen aufgrund ihrer Artenvielfalt, aber auch wegen Ihres kulturellen Erbes sind.
Der Tafelapfel, der auch gut als Wirtschaftsapfel nutzbar ist, sollte nicht zu lange aufbewahrt werden. mehr
Die Alkmene, gezüchtet 1930 in Münchberg, ist ein aromatischer, goldrot gefärbter Tafelapfel, der auch Verwendung als Wirtschaftsobst findet. Die Früchte sind nach der Ernte ab Mitte September im Kühllager bei 2 °C bis Ende November haltbar, neigen dabei aber zu Fruchtfleischbräune und Fäulnis. Der Baum hat einen mittelstarken Wuchs.
Dieser spät reife Tafelapfel eignet sich auch für die Küche und zum Entsaften. Über die Lagerung setzt er seine anfangs starke Säure in Süße um. mehr
Die Ananasrenette, gezüchtet im Rheinland um 1820, zeichnet sich nicht nur durch die grüngelbe bis gelbe Schale oder ihren bei der Ernte hohen Säureanteil aus, der auf der Zunge beim Direktverzehr ein leichtes Bitzeln hervorruft. Sie ist bei ihrer späten Erntereife Anfang November auch recht fest und saftig, was sie neben ihrer Eignung zum Tafelobst auch zur Verwendung als Wirtschafts- oder Saftobst prädestiniert. Über die Lagerung, die bis in den April möglich ist, wird der Apfel weicher, die Säure wird in Süße umgesetzt, und das Aroma entwickelt sich zum Optimum. Die eher kleinen Früchte entwickeln in warmer Umgebung einen intensiven Ananasduft. Auch der Baum hat einen eher schwachen Wuchs.
Schmecken tut der robuste Anhalter sauer und süß. Er ist guter Kelter- und Wirtschaftsapfel, kann aber auch im Winter als Tafelobst verwendet werden. mehr
Heute ist der Anhalter leider nur selten zu finden, früher jedoch war er in Hessen als Mostapfel verbreitet. Enstanden ist der Apfel vermutlich um 1800 im Taunus. Die robusten und besonders langlebigen Bäumen tragen saftige, gelbgrüne Früchte, mit verwaschener roter Deckfarbe. Ernten kann man den mittelgroßen Apfel ab dem 15. Oktober und lagern bis März oder April, wobei das Fleisch mürbe wird. Eigentlich ist er ein Kelter- und Wirtschaftsapfel, wird aber nach Weihnachten mit seinem ausgewogenen Säure-Zucker Verhältnis auch als Tafelapfel genossen.
Der rötere Cousin der Ananasrenette ist durch seine Färbung ein beliebter Weihnachtsapfel. mehr
Gezüchtet im Elsass um 1800, ist Baumanns Renette, ähnlich wie die anderen Renetten, ein harter und saftiger Tafelapfel, der auch zu Verwendung in der Küche und im Entsafter taugt. Geerntet werden kann die spät reifende Frucht ab November. Allerdings entwickelt die Baummanns Renette erst durch die Lagerung ihr optimales Aroma, da sich während dieser die Säure in Zucker verwandelt. So schmeckt ihr weißes, festes Fruchtfleisch süß-säuerlich, ist saftig und aromatisch, wird beim Lagern auch etwas weicher. Bei guter Lagerung ist die rot-gelbe Frucht sogar bis in den April haltbar. Außerdem ist sie durch ihre schöne rote Färbung ein beliebter Weihnachtsapfel und ein Cousin der Ananasrenette.
Auch wenn er der "Braune Matapfel" heißt: Braun ist er nicht. Die schon im 1600 Jahrhundert angebaute Frucht zählt zu einer der Ältesten noch bekannten Sorten des Kulturapfels. mehr
Der aus der Rheinland-Pfalz stammende Braune Matapfel, ist ein Kelter- und Wirtschaftsapfel, der im 16. Jahrhundert erstmals angebaut wurde. Einst weit verbreitet, findet man den robusten Apfelbaum leider nur noch selten. Seine Früchte werden ab dem 15. Oktober geerntet und können dann bis Mai im kühlen Naturlager gelagert werden. Ab Dezember sind sie dann genussreif. Während der Lagerung bleibt der Braune Matapfel zwar fest, verliert jedoch an Farbe. Der Grundton ist Gelbgrün, die Sonnenseite Dunkelrot bis beinah Violett. Sowohl das Fruchtfleisch als auch die leicht wachsige Schale sind fest, die Frucht selbst ist mittelgroß, ungleichmäßig flachkugelig und hat einen dicken kurzen Stiel.
Seinen Namen erhielt der Brettacher Apfel von dem Ort, wo er als Zufallssämling entdeckt wurde. Die große Frucht ziert sogar das Wappen von Brettach. mehr
Entdeckt wurde der Brettacher als Zufallssämling 1908 in Brettach bei Heilbronn und schmückt heute dessen Wappen. Die große, flachkugelige Frucht, mit offenem Kelch, hängt an einem kurzen, dicken Stiel. Die etwas fettige, gelbliche Schale ist glatt und fest. Auf der Sonnenseite zeigt der Apfel eine verwaschene Röte. Zwar wird der Brettacher schon Mitte Oktober geerntet, reift aber erst im Lager vollständig aus. Zur Weihnachtszeit dann kann er endlich genossen werden. Bei seiner Lagerung ist zu beachten, dass bei Verletzungen der Schale die Fruchtfäule schnell einsetzt, zudem ist er recht druckempfindlich. Wenn darauf aufgepasst wird, lässt sich der Apfel im kühlen Naturlager bis zu fünf Monaten lagern, wobei sein Fleisch fest bleibt und die Schale nachfettet. Schmecken tut das reine Wirtschafts- und Mostobst saftig, mit angenehmer Säure. Allerdings hängt der Geschmack sehr vom Standort des Baumes ab. In einer warmen Lage ist der Brettacher auch zum Direktverzehr geeignet.
Früher weit verbreitet, heute nur noch vereinzeln angebaut: Die aus der Champagne stammende und zufällig entdeckte Champagner Renette. mehr
1799 in Frankreich in der Champagne, wurde der Zufallssämling entdeckt und nach dem Weinbaugebiet benannt. Die Champagner Renette hat viele Namen und Synonyme, unter anderem „Zweijährling“. Denn der Apfelbaum hat die Eigenschaft, sich bereits nach zwei Jahren eine nutzbare Krone anerziehen zu lassen. Die schöne runde Form des Apfels hat wie eine kleine Krone bis zu fünf Wölbungen dort, wo früher die Blüte war. Erst Grün, bekommt die säuerliche Frucht später ihre schöne gelbe Farbe. Die Champagner Renette ist ein Essapfel, gut für die Küche und zum Entsaften geeignet. Ihr optimales Aroma bekommt sie erst durch die Lagerung, direkt vom Baum ist die Frucht nicht genießbar. Geerntet wird sie ab dem 15. Oktober, gelagert werden kann sie bis zum April. Während der Lagerzeit wird das feste Fruchtfleisch etwas weicher.
Wer süße Äpfel mag, der wird die aromatische Cox Orangenrenette zu schätzen wissen, die sich nicht zuletzt in Großbritannien großer Beliebtheit erfreut. mehr
Obwohl die Cox Orangenrenette höhere Ansprüche im Anbau und in der Lagerung stellt, ist sie im vereinigtem Königreich sehr beliebt und kann sich auch im globalen Handel behaupten. Sie ist auffallend süß, einer der süßesten Äpfel überhaupt und sehr aromatisch. Erstmals angebaut wurde der Tafelapfel 1830 in London. Die Erntezeit der saftigen Köstlichkeit beginnt ab dem 15. September. Sie selbst ist mittelgroß, grüngelb und an der Sonnenseite gerötet. Die richtige Lagerung ist bei diesen empfindlichen Früchten wichtig: Dunkel, feucht und kühl (2 - max. 8 Grad) muss es sein, um ihren besonderen Geschmack zu erhalten. Die vom Hochstamm geernteten Äpfel sind hierbei länger haltbar, als die vom Mittelstamm. Über die Lagerung werden die Äpfel leicht morsch.
Der von der deutschen Insel Rügen kommende Danziger Kantapfel ist mit seiner anspruchslosen und reich tragenden Natur ein gutes Streuobstgehölz. mehr
Nicht dem Philosophen Immanuel Kant verdankt der Danziger Kantapfel seinen Namen, wie oftmals angenommen wird, sondern der Kantigkeit in seiner Form. Entstanden ist die mittelgroße Frucht 1703 auf der deutschen Insel Rügen. Unter seiner wachsigen, kräftig roten Schale, verbirgt der glänzende Apfel sein leicht mürbes, süßsäuerliches Fleisch, welches mit grünen und roten Adern durchzogen ist. Bei der Ernte ab Anfang Oktober ist die Frucht mäßig saftig und mittelfest. Während der Lagerung mürbt der Apfel nach. Gelagert werden kann er nur bis zum Januar, weil er ab da an Aroma verliert. Für gewöhnlich wird der Danziger Kantapfel als Tafelobst verwendet, kann aber auch als Wirtschafts- oder Mostapfel verwertet werden. Der anspruchslose und robuste Baum ist frosthart und wächst in allen Lagen, weshalb er sich gut für den Streuobst eignet. Außerdem ist er für gewöhnlich reich tragend und gilt als guter Pollenspender.
Der aromatische und sehr beliebte Elstar lässt sich aufgrund seiner Saftigkeit gut für Apfelstrudel verwenden. mehr
In Deutschland wird der beliebte Elstar sehr häufig angebaut und das zurecht: Die mittelgroße Tafelfrucht hat einen kräftig aromatischen Geschmack, mit einer fein sauren Note und ist außerordentlich saftig. Gezüchtet wurde sie 1955 in Holland, aus den Äpfeln Golden Delicious und Ingrid Marie. Ihre Form ist gleichmäßig flachrund und ihre Schale glatt. Sie ist etwas fettend, Gelb und auf der Sonnenseite leuchtend Rot marmoriert. Wegen seiner Saftigkeit ist der beliebte Elstar gut geeignet für Apfelkuchen und Strudel. Aber auch als Wirtschaftsapfel wird er verwendet. Die Erntezeit erfolgt ab Mitte September und die geernteten Früchte können im Naturlager ca. drei Monate gelagert werden. Im Kühllager bei zwei bis drei Grad sogar bis Mitte Februar. Bei der Lagerung neigt das mittelfeste, gelb weißliche Fruchtfleisch dazu, mehlig und mürbe zu werden. Außerdem ist Vorsicht vor Lagerfäulen geboten. Sonst ist die Apfelsorte vergleichsweise resistent vor vielen Krankheiten.
Über 900 Jahre ist die Graue französische Renette alt. Das macht sie zu einer der Ältesten bekannten Sorten überhaupt. mehr
Die Graue französische Renette ist eine wirklich sehr alte Sorte. Entstanden ist sie in Frankreich um 1100, womit sie ein Alter von über sagenhafte 900 Jahren erreicht. Ernten kann man die Graue Renette ab Oktober oder November. Sie hat ein saftiges, festes Fruchtfleisch, mit einer weiß-grünen Farbe. Ihre Schale ist einprägsam rau und grau, mit einem grünen Grundton. Sein typisches Aroma entwickelt der Winterapfel erst über die Lagerung, optimal mundet er nach Weihnachten. Die Lagerung kann etwa bis Januar oder Februar andauern, wobei die Frucht lange hart und fest bleibt. Die Graue französische Renette ist ein Tafelapfel, kann aber auch als Wirtschaftsapfel verwendet werden. Außerdem ist sie ein gutes Back- und Musobst.
Der sehr beliebte Gravensteiner wurde sogar zum Nationalapfel von Dänemark gekürt. mehr
So wunderbar süß und aromatisch schmeckt der Gravensteiner Apfel. So gut, dass die rot-gelb gestreifte Frucht 2005 sogar zu Dänemarks Nationalapfel gekürt wurde. Seit 1669 ist der dänische Tafelapfel bekannt. Er eignet sich gut für die Küche und ist durch sein weiches Fruchtfleisch ein sehr geeigneter Back- und Musapfel. Beim Backen behält der Gravensteiner auch seine Form. Allerdings ist der aromatische Apfel nicht für die Lagerung geeignet. Ernten kann man ihn ab Anfang August, lagern sollte man ihn, wenn überhaupt, nur maximal zwei bis vier Wochen. Denn der sowieso schon mürbe Apfel verliert bereits nach wenigen Wochen im Naturlager sein Aroma. Bei gekühlter Lagerung geschieht das sogar in noch kürzerer Zeit.
Erfrischend säuerlich schmeckt der Apfel mit den vielen Namen. Der geflammte Kardinal ist ein Wirtschaftsapfel, kann aber auch frisch gepflückt genossen werden. mehr
Bekannt ist der aus dem Norden Deutschlands stammende geflammte Kardinal seit 1762. Er ist eine mittelgroße Frucht mit ungleichmäßiger Form: Entweder ist er besonders hoch oder flach, mit flachen Wulsten um die Schale. Damit hat er Ähnlichkeiten zum Gravensteiner. Eine Besonderheit des geflammten Kardinals sind seine zahlreichen Namen wie Bischofsmütze, Rasselapfel, Tortenapfel oder Falscher Gravensteiner. Nicht zu verwechseln ist er allerdings mit dem Geflammten Roten Kardinal – kein weiteres Synonym, sondern tatsächlich eine eigene Sorte. Der Stiel des Geflammten Kardinals ist kurz und dick und befindet sich in einer weiten Stielgrube. Seine Schale ist glatt und ein wenig fettig, bei der Reife hellgelb mit roten Punkten und Streifen auf der Sonnenseite. Schmecken tut der Wirtschaftsapfel saftig, weinsäuerlich, mit wenig Würze und ist recht duftlos. Gut eignet er sich, mit seinem saftigen und lockeren Fruchtfleisch, zudem zum Backen oder auch in Verbindung mit anderen Sorten als Mostapfel. Er kann aber auch ab Mitte September direkt vom Baum genossen werden. Lagern kann man den geflammten Kardinal etwa bis zu vier Monaten.
Der Geheimrat Dr. Oldenburg ist ein außergewöhnlich saftiger Herbstapfel, mit einzigartigem Geschmack. mehr
Den Namen „Geheimrat Dr. Oldenburg“ erhielt der Apfel nach seiner ersten Ernte 1904 in Berlin zu Ehren des gleichnamigen Vortragenden im landwirtschaftlichen Ministerium. Um diese neue und robuste Sorte zu erhalten wurden 1897 gezielt die Äpfel „Minister von Hammerstein’“ und „Baumanns Renette“ in Geisenheim gekreuzt. Der „Geheimrat Dr. Oldenburg“ ist, anders als viele andere Apfelsorten, also kein Zufallsprodukt. Unter seiner rot-grün gestreiften Schale, welche auf der Sonnenseite immer kräftiger gefärbt ist, verbirgt er ein festes und außergewöhnlich saftiges Fruchtfleisch. Durch seine ausgeprägte Saftigkeit eignet sich der Geheimrat Dr. Oldenburg bestens zum Backen, entsaften und für die Musherstellung. Der längliche Herbstapfel ist jedoch kein Lagerapfel und maximal vier Wochen haltbar. So sollte er nach seiner Ernte, die etwa Mitte September erfolgt, zügig verwertet werden, da er ansonsten schnell an Aroma verliert. In seiner Reife entwickelt er seinen einzigartigen und beliebten Geschmack: Säuerlich, leicht parfümiert und fast schon exotisch wirkend.
Er ist nicht nur edel im Geschmack: Der Gelbe Edelapfel ist durch sein hohen Vitamin-C Gehalt sehr gesund und sogar für Diabetiker geeignet. mehr
„Golden Noble“ nennt man ihn in seinem Herkunftsland. Der gelbe Edelapfel wurde 1800 in Großbritannien als Zufallssämling entdeckt und zählt damit zu den alten Apfelsorten. Sein hoher Vitamin-C Gehalt macht ihn dazu noch außergewöhnlich gesund, er ist sogar für viele Diabetiker bekömmlich. Allerdings ist er nur bedingt für den Direktverzehr gemacht. Vielmehr eignet er sich als Backapfel und wird auch für die Most-Herstellung benutzt. Vom Geschmack her ist er kräftig weinsäuerlich und hat ein zartes Aroma. Unverkennbar und namensgebend ist seine gelbe Farbe, die vom Ton her an Zitronen erinnert. So trägt er auch das Synonym „Zitronenapfel“. Auf der Sonnenseite weist er jedoch auch einen Hauch von Rot auf. Die Frucht ist groß, gleichmäßig breitrund, mit mittel festem gelblichen Fruchtfleisch. Die Schale ist sehr dünn und leicht abzuziehen. Geerntet werden kann der gelbe Edelapfel ab Mitte September und ist bei 2 Grad im Kühllager bis in den März hinein genießbar.
Ebenfalls als Berliner Schafsnase bekannt, ist der gestreifte Matapfel eine sehr große und feste Frucht. In Wiesbaden wurde er früher auch runde Schafsnase oder Steilapfel genannt. mehr
Schon im 18. Jahrhundert war der gestreifte Matapfel bekannt und sehr verbreitet. Der ursprünglich aus Norddeutschland stammende Apfel ist ungewöhnlich groß und eher birnenförmig. Sein Fruchtfleisch ist saftig, mürbe und etwas säuerlich und über seiner grünen Farbe weist der glatte Apfel rote Streifen auf. Ab dem 1. November beginnt bei dem Winterapfel die Erntezeit. Lagern kann man ihn bis Januar oder sogar Februar, wobei er lange hart und fest bleibt. Verwendung findet der gestreifte Matapfel in der Küche, zum Entsaften und als Musapfel.
Die Gewürzluiken sind nicht zu verwechseln mit dem Luikenapfel. Dennoch waren beide Sorten im 19. Jahrhundert einer der meist gepflanzten Sorten in Württemberg. mehr
Im Oktober beginnt die Erntezeit der aus Württemberg stammenden Gewürzluiken. Die 1885 als Zufallssämling entdeckten Äpfel sind zwar zum Direktverzehr geeignet, werden aber überwiegend als Wirtschaftsfrüchte gebraucht. Auch zum Keltern kann man die bis März lagernden Äpfel verwenden. Die mittelgroßen bis großen Äpfel sind meistens breit, manchmal rundlich und haben eine glatte, feste Schale. Ihre Grundfarbe ist erst gelblich-grün, wird aber später strohgelb. Darüber liegt leuchtend rot ihre Deckfarbe, mit verwaschenen, scharf abgesetzten kurzen Streifen. Gewürzluiken sind anfällig für Holzfrost, weshalb man sie nicht in kalten Lagen anbauen sollte. Richtig angebaut schmecken sie angenehm säuerlich und haben eine würzige Note. Ihr Fruchtfleisch ist bei der Ernte weiß, fest und etwas grobzellig. Zudem sind sie schön saftig.
Der deutsche Gloster ist unkompliziert und lecker. Mit seiner Würze und Aroma überzeugt der saure Tafelapfel mit seinem Geschmack. mehr
Der deutsche Winterapfel wurde 1951 in der Obstbauversuchsanstalt Jork gezüchtet und ist seitdem im Erwerbsbau weit verbreitet. Als Wirtschaftsapfel taugt der Gloster kaum, dafür ist er ein hervorragender Tafelapfel: Sein Geschmack ist würzig aromatisch, mit feiner Säure, sein Fruchtfleisch grobzellig, fest und saftig. Geerntet werden kann die leckere Frucht ab Mitte Oktober und danach gut gelagert werden. Bis zu fünf Monaten ist sie im Naturlager haltbar, bei zwei Grad im Kühllager sogar bis in den Mai. Bei trockener Lagerung allerdings wird sie schneller mehlig. Der Gloster ist eine mittelgroße bis große Frucht, welche hoch gebaut und ungleichmäßig in der Form ist. Über seine derbe, bläulich wachsige Schale weist er flache Wulsten auf und eine rote flächige Deckfarbe. Sein Grundton ist grün gelblich, in der Nähe des Kelches meistens heller, mit hellen Schalenpunkten. Allein ein tiefgründiger Boden und genügend Wasser reicht dem anspruchslosen Baum aus, um reich zu tragen. Auch wenn die Früchte dann ab Oktober pflückbar sind, sollte man bis zum November warten, um den Gloster in seiner optimalen Reife zu genießen.
Überall ist er auf der Welt zu finden. Denn der Golden Delicious ist einer der wichtigsten Äpfel im globalen Welthandel und wird nicht ohne Grund auch „Gelber Köstlicher“ genannt. mehr
Mittlerweile wird der Golden Delicious weltweit angebaut und ist im globalen Handel nicht wegzudenken. Sogar viele andere beliebte Äpfel stammen von ihm ab, zum Beispiel Jonagold, Jana und Elstar. Seinen Ursprung fand der Golden Delicious, oder auch „Gelbe Köstlichkeit“, in der USA, West-Virginia, um 1890. Geschmacklich überzeugt das Tafelobst mit seinem fruchtigen Aroma, seiner saftigen Süße und der leichten Anis-Note. Durch seinen geringen Säure-Anteil ist er zwar kein Mostapfel, dafür aber für die häusliche Verwertung gut geeignet. Der Apfel ist mittelgroß bis groß, hat schwache Rippen und eine ungleichmäßige Form, mit einer weiten Kelcheinsenkung. Bei der Reife ab Anfang Oktober ist die Schale goldgelb gefärbt, mit Schalenpunkten versehen und oftmals auch mit Netzberostung. So fest wie die Schale, ist auch das saftige, gelbliche Fruchtfleisch. Im Naturlager ist der Golden Delicious etwa fünf Monate haltbar, im Kühllager bei zwei Grad sogar bis Juni.
So vielfältig einsetzbar wie die Goldparmäne ist nicht jeder Apfel. Denn die uralte Sorte ist für jede Verarbeitung geeignet. mehr
Die Goldparmäne ist ein mäßig süßer Apfel, mit feiner Säure und nussigen Aroma. Das mittelfeste Fruchtfleisch ist saftig, die Schale glatt und ein wenig wachsig. Auf der Sonnenseite ist der hochrunde Apfel leicht braunrot gestreift. Die Goldparmäne ist seit dem 12. Jahrhundert in England bekannt und steht seit 1510 in Frankreich in Kultur, womit sie eine sehr alte Sorte ist. Ist der Baum reichlich tragend, werden ihre eigentlich mittelgroße Früchte auch mal kleiner. Geerntet werden diese Mitte September und können bis Weihnachten ohne Aromaverlust gelagert werden. Vorsicht ist jedoch bei der Lagerart geboten: Bei einer Lagerung unter vier Grad kann Glasigkeit und Fleischbräune entstehen. Dafür ist der druckfeste Apfel in seiner Einsetzbarkeit wirklich vielfältig: Nicht nur ist die Goldparmäne ein leckerer Tafelapfel, sie ist auch für jede Verarbeitungsart geeignet.
Zu den Top 10 der Äpfel mit dem höchsten Vitamin C Gehalt zählt auch die Goldrenette Freiherr von Berlepsch. mehr
Zwar ist die Goldrenette Freiherr von Berlepsch nicht groß, aber dafür reich an Geschmack. Zu schade für die Küche, eignet sich der aus Grevenbroich stammende Tafelapfel am besten zum Direktverzehr. Das saftige, süß-saure Fruchtfleisch ist sehr fest und bitzelt beim Reinbeißen leicht auf der Zunge. Es ist zudem sehr würzig und hat einen enorm hohen Vitamin C Gehalt, sogar einer der höchsten überhaupt. Gezüchtet wurde der deutsche Apfel 1880. Geerntet werden kann die Gelbe, auf der Sonnenseite rötlich marmorierte Frucht zwar ab Oktober, aber für ein optimales Aroma sollte man dann bis in den November warten und sie maximal bis zum März lagern. Das Fruchtfleisch bleibt dabei fest.
Früher war die Goldrenette von Blenheim zwar eine geschätzte Sorte, wird heute aber nur noch wenig angebaut. Dabei sind ihre Früchte aromatisch und die Bäume eine Schönheit. mehr
Entdeckt wurde die "Goldrenette von Blenheim" 1740 als Zufallssämling in Woodstock. Zunächst nur regional angebaut gelangte sie dann etwa 60 Jahre später in den breiteren Markt. Heute muss man sie eher suchen. Dabei ist die Goldrenette von Blenheim, nicht nur ein schöner Baum, ihre Früchte sind auch besonders groß und geschmacksintensiv. Sie haben ein harmonisches süß-mildsäuerliches Aroma mit nussiger Note. Seinen optimalen Geschmack entfaltet der goldgelbe Apfel mit geröteter Sonnenseite von November bis Januar, kann aber ab Mitte Oktober geerntet werden. Die Lagerung erfolgt bis spätestens März. Nach November jedoch wird das feine, helle Fruchtfleisch während der Lagerung rasch mürbe. Die Goldrenette von Blenheim wird zwar auch als Wirtschaftsapfel verwendet, ist aber durch ihren Geschmack ein exzellenter Tafelapfel.
Vom rostigen und lederartigen Aussehen der Grauen Herbstrenette sollte man sich nicht abschrecken lassen. Denn die auch als „Lederapfel“ bekannte Frucht ist außerordentlich saftig und würzig. mehr
Ihre trockene und lederartige Schale ist charakteristisch für die graue Herbstrenette. Die meistens mittelgroßen Früchte haben einen gelbgrünen Grundton und einen goldbraunen Rost über der Schale. Auf der Sonnenseite haben sie einen gold- bis orangebraunen Hauch. Das Fruchtfleisch hingegen ist grünlich weiß. Woher die seit dem 17. Jahrhundert bekannte graue Herbstrenette ursprünglich kommt ist nicht bekannt, es wird aber Frankreich als ihr Herkunftsort vermutet. Frisch schmeckt sie wirklich lecker und durch ihre Saftigkeit ist sie ein guter Küchen- oder Saftapfel. Das grünlich weiße Fruchtfleisch des Tafel- und Wirtschaftsapfels ist saftreich und weinsäuerlich würzig. Anfang Oktober beginnt die Genussreife und im September die Erntezeit der Früchte, welche jedoch keine guten Lageräpfel sind. Wenn sollte man sie maximal zwei Monate lagern, da ihr Fleisch ohne hin schon mürbe ist.
Auch die große Kasseler Renette ist leider eine seltene Apfelsorte geworden, obwohl der leckere Herbstapfel unkompliziert im Anbau und in der Lagerung ist. mehr
Obwohl sie "Große Kasseler Renette" heißt, ist die schon im 18. Jahrhundert bekannte Frucht nur mittelgroß. Wie der Name bereits vermuten lässt, stammt die seltene und unkomplizierte Sorte aus der Umgebung von Kassel. Sie stellt wenig Ansprüche im Anbau und lässt sich gut bis zum Januar lagern. Das feste Fleisch bleibt dabei auch sehr lange fest. Ihre Genussreife erreicht die große Kasseler Renette im November. Sie mundet renettenartig-würzig, sie hat ein sehr festes Fruchtfleisch mit wenig Säure und ihr Geschmack erinnert etwas an den der Cox Orange. Ihre grünlich gelbe Schale weist bei Vollreife auf der Sonnenseite eine dezente Rötung auf und ist glatt, aber berostet. Über die Lagerung gelbt die Farbe nach. Sehr gut kann man diesen Tafelapfel zum Backen, zum Kochen und für die Mostherstellung verwenden.
Sehr gesund und ausgesprochen robust, aber trotzdem selten zu finden. Die Harberts Renette hat viele guten Eigenschaften und kann daneben noch sehr alt werden. mehr
Erstmals Erwähnung fand die Harberts Renette 1828. Sie war vor längerer Zeit besonders in Westfalen sehr verbreitet und stammt vermutlich auch von dort. Die weinsäuerlich würzige Tafelfrucht gehört zu einer der starkwüchsigsten Apfelsorten überhaupt, ist sehr robust und ausgesprochen langlebig. Die saftige Frucht ist daneben außerordentlich gesund, aber wegen ihrem mürben Fleisch sollte die Harberts Renette nur maximal zwei Monate gelagert werden. Die Schale der mittelgroßen Früchte ist glatt und glänzend. Erst grün-gelb, verschwindet das grün später aus der gelben Farbe, sonnenseits ist die Herbertsrenette hellrot marmoriert.
Benannt wurde der Apfel "Ingrid Marie" nach der Tochter des Finders. Eine Besonderheit des Apfelbaumes ist seine Schönheit. mehr
"Ingrid Marie" ist der Name der Tochter des Finders, der den von ihm 1910 entdeckten Apfelbaum nach ihr benannt hatte. Es ist ein prachtvoller Baum, der mit seinen und im zarten weiß-rosa gefärbten Blüten jede Wiese verschönert. Die Früchte sind kräftig rot, haben eine glatte Schale und ein festes süßliches Fruchtfleisch. Ein Elternteil der aus Dänemark stammenden Tafeläpfel ist der Cox-Orange. Allerdings ist Ingrid Marie weniger süß, ertragreicher und robuster als dieser. Die gut fürs Backen und Apfelmus geeigneten Äpfel sind ab Oktober genussreif und können bis zum Februar gelagert werden. Über die Lagerung wird das Fruchtfleisch weicher. Heute wird die Ingrid Marie immer weiter von ertragreicheren und süßeren Sorten verdrängt.
Wegen seiner Saftigkeit ist der französische Jakob Lebel beliebt in der Mostherstellung. mehr
Der Jakob Lebel ist ein sehr saftiger Tafelapfel und wird aufgrund dessen bevorzugt als Mostapfel verwendet. Aber auch für die Musherstellung und zum Backen, wo er seine Form beibehält, ist er geeignet. Er hat eine lockere, mürbe Konsistenz. Die gelbe, mit roten Streifen auf der Sonnenseite versehene Schale ist sehr glatt. Geschmacklich ist der aus Frankreich stammende und seit 1825 bekannte Jakob Lebel relativ würzlos und säuerlich. Die Erntezeit beginnt bei diesen Herbstäpfeln im September und die Genussreife ab Oktober. Lagern kann man sie nicht gut. Sobald der Jakob Label auch nur drei Tage liegt, wird er weicher. Infolgedessen sollte man ihn nicht länger als 3 Wochen lagern.
Der frühreife und winterharte Sommerapfel James Grieve wächst klein und kompakt, weshalb er sich gut für Gärten eignet. mehr
Gezüchtet wurde der Tafelapfel James Grieve in Edinburgh, Schottland und 1893 in den Markt eingeführt. Mit Erntebeginn ab Mitte August ist dieser Sommerapfel eine der frühreifen Sorten. Nicht nur seine vergleichsweise kleine Größe macht ihn zu einer guten Gartensorte, er ist außerdem gesund, pflegeleicht und winterhart. Sein Fleisch ist fest und hat einen süß-säuerlichen herzhaften Geschmack, seine Grundfarbe ist gelb, geht aber auf der Sonnenseite ins Rote. Lagern sollte man ihn nur drei Wochen, wobei das Fleisch weicher wird. Außer für den Direktverzehr kann man ihn auch gut zum Kochen, Backen und für die Musherstellung verwenden.
Einer der meist angebauten Äpfel weltweit ist die neue Sorte Jonagold. mehr
1943 entstand der Winterapfel Jonagold in New York. In den Markt eingeführt wurde der sehr große Apfel 25 Jahre später und erfreut sich seitdem großer Beliebtheit. Seine grün-gelblichen Früchte sind sonnenseits karminrot marmoriert bis gestreift und haben eine dicke, harte, wachsige Schale. Befruchter Sorten sind unter anderem Cox Orange, Jonathan und James Grieve. Über den Oktober reifen die Äpfel und sind dann fünf Monate im Naturlager lagerbar. Danach verlieren sie an Aroma. Im Kühllager können die Äpfel drei bis vier Monate länger gelagert werden. Über die Lagerung fängt die Frucht an stark zu fetten und das Fruchtfleisch wird weicher. Zudem neigen die großen Früchte zu Fleischbräune und sind anfällig für Stippe. Jonagold wird vorwiegend als Tafelapfel gebraucht, ist aber auch ein guter Backapfel und kann auch als Wirtschaftsapfel fungieren. Das Fruchtfleisch ist gelblich und fest, der Geschmack ist süß-saftig und aromatisch.
Die amerikanische Sorte Jonathan ist über 100 Jahre alt. mehr
Die Apfelsorte Jonathan wurde 1820 in der USA entdeckt. Ihre Früchte sind dunkelrot, haben eine glatte Schale und ein weiß-grünes, festes Fruchtfleisch. Der Tafelapfel mit säuerlichem, schwachen Aroma ist gut zum Backen, Kochen und für die Musherstellung geeignet. Die Reifezeit geht von Ende September bis Oktober, die Genussreife beginnt im November und endet etwa im April. Haltbar sind die Äpfel bis Weihnachten, werden über die Lagerung immer weicher.
Zunächst im Rheinland als "Peter-Broich" bekannt, hieß der Apfel später überregional "Kaiser-Wilhelm". mehr
Entstanden ist der Kaiser-Wilhelm-Apfel um 1830 im Rheinland. Dort trug er zunächst den Namen „Peter-Broich“ und wurde dann etwa 30 Jahre später überregional als „Kaiser-Wilhelm“ bekannt. So kennt man die alte Sorte heute unter beiden Namen. Die Erntezeit der würzig-sauren Früchte beginnt ab Mitte Oktober. Sie sind mittelgroß bis groß, haben eine glatte, trockene grün-gelbe Schale, die sonnenseits oder über die ganze Frucht hinweg verwaschene rote Streifen aufweist. Sie prägen sich über die Lagerung auch nochmal stärker aus. Im Kühllager bei ein bis zwei Grad kann man sie bis in den April halten. Dabei wird das feste Fruchtfleisch mürber und trockener. Die leckeren Kaiser-Wilhelm Äpfel sind gut für den Frischverzehr geeignet, aber auch für die Verarbeitung zu Mus und für den Most. Da der zwar unempfindliche Baum stark in die Höhe wächst, ist er leider für die Wirtschaft weniger von Nutzen und lässt sich daher eher im Streuobst und in Gärten finden. Dabei sind seine Früchte nicht nur schmackhaft, sondern auch durch ihr hohen Polyphenolgehalt für viele Allergiker geeignet.
Aus Kanada stammt die Kanadarenette tatsächlich nicht, sondern aus England. mehr
Die Grundfarbe der Kanadarenetten ist zwar grün-gelb, aber durch den Rost, der sich später über die Frucht erstreckt, kaum zu erkennen. Ihre Früchte sind groß bis sehr groß und haben einen säuerlich-würzigen Geschmack. 1771 wurde die Kanadarenette das erste Mal beschrieben. Ihr Name lässt jedoch Missinterpretationen zu, denn aus Kanada stammt die englische Renette nicht. Die Ernte des Winterapfels erfolgt erst im November, die Genussreife einen Monat später. Danach kann man den Apfel als Essapfel, zum Backen oder für die Musherstellung verwenden. Während der Lagerung wird das Fleisch weich, bei guter Lagerung können Kanadarenetten bis zum Mai genossen werden.
Schon ab Juli kann man die sehr frühreife Sommerfrucht „weißer Klarapfel“ genießen. mehr
Sobald die Schale gelblich wird, kann man den weißen Klarapfel ernten. Meist geschieht dies bereits ab Mitte Juli bis Anfang August. Der frühreife Sommerapfel schmeckt mild-säuerlich und darf gerne frisch vom Baum genossen werden. Aber auch als Musapfel oder zur Verarbeitung kann man ihn gut verwenden. Die Schale der mittelgroßen bis kleinen Frucht ist leicht wachsig und empfindlich bei Druck, weißlich grün bis gelb gefärbt, mit hellen Schalenpunkten. Allerdings ist der Klarapfel kein Lagerapfel und kann höchstens fünf Tage gelagert werden. Ihren Ursprung fand die Sommerfrucht 1852 in Lettland.
Viel näher an unseren Streuobstwiesen in und um Wiesbaden wurde wohl kein Apfel auf dieser Liste gezüchtet. mehr
Der Kloppenheimer Streifling ist ein 1854 im Wiesbadener Raum gezüchteter und nach dem Wiesbadener Ortsteil Kloppenheim benannter Winterapfel. Nach der Ernte Mitte Oktober sind die Früchte nach kurzer Lagerung genussreif und als Tafelobst verwendbar, bis Dezember saftig und angenehm säuerlich, danach süßer, mit feiner Herbe. Der Apfel ist aus dem Lager bis März, teils April haltbar und wird vorwiegend als Most- und Dörrobst gebraucht.
Vermutlich durch italienische Gastarbeiter bei der Eisenbahn kam der Körler Edelapfel zu uns nach Hessen. mehr
Der Körler Edelapfel ist eine hessische Lokalsorte. Wahrscheinlich wurde die Sorte um 1945 von Gastarbeitern bei der Eisenbahn aus Italien nach Deutschland gebracht oder sie ist als Zufallssämling am Güterbahnhof entstanden. Dort stand nämlich der Mutterbaum bis zum 20. Jahrhundert. Ein besonderes Merkmal bei der mittelgroßen bis großen Frucht ist die glockenartige Form. Die Grundfarbe der glatten und fettigen Schale ist gelb bis gelbgrün, mit einer kräftig roten Deckfarbe, die gestreift oder marmoriert über der glänzenden Frucht liegt. Ernten kann man den süßlich-aromatischen Tafelapfel, der sich auch für die Saft- und Mostproduktion verwenden lässt, ab Mitte September. Lagern lässt er sich bis zum Jahresende, bei guter Lagerung auch bis Ende Januar, wobei Aussehen und Form unverändert bleiben.
Dieser polnische Alleskönner ist besonders für die industrielle Saftherstellung ein beliebter Kandidat. mehr
Die Landsberger Renette wurde in Polen um das Jahr 1850 gezüchtet, der reich tragende Baum eignet sich besonders als Hochstamm. Seine saftigen Früchte können gegen Ende September geerntet werden und sind ab November genussreif. Neben der Verwendungsmöglichkeit als Tafel- und Wirtschaftsobst ist der Landsberger besonders zur Apfelwein- und Süßmostproduktion geeignet. Auf dem Kühllager halten sich die Früchte bis in den März, wobei ihr Fruchtfleisch lockerer wird.
Gezüchtet wurde der robuste Winterapfel in den USA. mehr
Seit 1932 kann man die Melrose in den Vereinigten Staaten von Amerika kaufen, wo sie auch gezüchtet wurde. Die Genussreife des robusten Winterapfels erfolgt im Dezember und hält bis Mai an. Auf der Sonnenseite ist der Tafelapfel kräftig rot bis rot-braun gefärbt und sein Geschmack ist süßlich-aromatisch. Lagern sollte man den Apfel nicht zu lange, da sein Fruchtfleisch schnell mehlig wird. Die Lagerzeit der Melrose beträgt daher höchstens drei Wochen.
Benannt wurde die Metzrenette nach ihrem Finder: Georg Wilhelm Metz. mehr
Gefunden und erhalten wurde die Metzrenette von Georg Wilhelm Metz, der den Apfel um 1850 in seiner Heimat Zennern (heute Wabern) entdeckt hatte. Anfang Oktober kann man den zart gelben, rotbäckigen Tafelapfel mit dunklen Streifen ernten. Allerdings erreicht er seine Genussreife erst mit der Lagerung ab Dezember. Das Fleisch der mittelgroßen Frucht ist saftig und das edle Aroma ist für Renetten typisch würzig. Lagern lässt sich die Metzrenette problemlos bis in den März hinein.
Dieser aus Samen der Landsberger Renette gezüchtete Winterapfel fordert Geduld bis zur Genussreife. mehr
1882 in Geisenheim gezüchtet, wurde dieser Apfel nach dem damaligen preußischen Landwirtschaftsminister Ernst von Hammerstein-Loxten benannt. Seine mittelgroßen bis großen, saftigen Früchte können im Oktober gepflückt werden, müssen dann allerdings bis Dezember auf dem Lager reifen, wo sie sich dann problemlos noch bis März halten. Er findet gemäß seiner Abstammung von der Landsberger Renette vor allem als Most- und Saftapfel Verwendung, kann aber bei Genussreife auch gut als Tafel- oder Wirtschaftsobst genutzt werden.
Charakteristisch für den Ontarioapfel ist sowohl seine flache Form, als auch sein hoher Vitamin-C Gehalt. mehr
Gezüchtet wurde der Ontario-Apfel 1820 in der USA. Heute ist er jedoch im Erwerbsbau nicht mehr ganz so beliebt. Die flach-runde Form und die grünlich-gelbe Schale mit den dunklen Backen sind typisch für die Tafelfrucht. Aber auch für den hohen Vitamin C-Gehalt ist der säuerlich schmeckende Winterapfel bekannt. Ab Anfang Oktober beginnt die Erntezeit des Ontarios und die Äpfel bleiben bis Weihnachten genießbar. Während der Lagerung wird das feste Fruchtfleisch aber weicher.
Variationen in Form und Farbe sind typisch für den Prinzenapfel oder auch Hasenkopf. mehr
Aus welchen Jahr und woher der Prinzenapfel stammt, ist nicht bekannt. Vermutlich liegt sein Herkunftsort aber irgendwo im Norden Deutschlands. Die längliche Form ist charakteristisch für den Essapfel, weshalb er wohl auch den Beinamen Hasenkopf erhalten haben könnte. Allerdings sind dabei die Dicke und Länge der Früchte stark unregelmäßig und jeder Apfel hat seine individuelle Form. Auch in der Farbe variieren die Äpfel von hellgrün bis sanft gelb. Die Musterung auf der Sonnenseite ist orange bis dunkelrot, gestreift oder auch gescheckt. Ernten lässt sich die vielseitige Frucht ab Oktober, kann aber bis Dezember am Baum gelassen werden. Dafür neigt sie nach dem Pflücken zum Welken, weshalb bei der Lagerung (bis Januar) auf eine kühle Temperatur und genügend Luftfeuchte geachtet werden muss. Der Prinzenapfel eignet sich als Dörr- oder Wirtschaftsobst, ist aber auch direkt vom Baum gegessen sehr lecker. Vom Geruch her erinnert er an Ananas und sein sauer-süßes Fleisch schmeckt fruchtig und hat eine leichte Würze.
Als Wirtschaftsobst und für die Mostherstellung ist der Rheinische Bohnapfel hervorragend verwendbar. mehr
Der aus dem Rheinland stammende Winterapfel wird etwa seit dem 19. Jahrhundert angebaut und entwickelt erst über die Lagerung sein bestes Aroma. Bis April lässt sich der Rheinische Bohnapfel lagern, wobei sein festes, saftiges Fruchtfleisch einen herben, mild süß-säuerlichen Geschmack annimmt. Seine meist gleichmäßige Form ist oval und mittelgroß, variiert aber oftmals unter den Früchten. Die Schale ist glatt, grün-gelblich und besitzt auf der Sonnenseite eine leichte Röte, durch die deutliche Streifen hervortreten. Ab Anfang November kann man den Essapfel ernten, er ist sehr robust und daher für Streuobst bestens geeignet. Ebenfalls für die Mostherstellung und auch als Wirtschaftobst wird er gerne verwendet.
In diesen sauren Apfel beißt man gerne: Über 400 Jahre ist die Rheinische Schafsnase alt und überzeugt als Most- und Wirtschaftsapfel. mehr
Die vermutlich aus dem Rheinland stammende Rheinische Schafnase wird seit dem 17. Jahrhundert angebaut. Erntereif ist sie ab Mitte September und erreicht während ihrer maximal drei Monate lang andauernden Lagerung ihr optimales Aroma. Aber auch direkt vom Baum gepflückt, kann man den säuerlichen und saftigen Herbstapfel genießen. Seine Form ist meistens groß und relativ ungleichmäßig. Auf der Sonnenseite ist die goldgelbe Frucht mit harter, glatter Schale stark gestreift oder marmoriert und ist recht druckempfindlich. Der Ertrag der Rheinischen Schafsnase wird von Jahr zu Jahr größer und sie eignet sich als Wirtschafts- und Mostapfel.
Der Rheinischer Winterrambour zählt zu den ältesten Sorten Deutschlands und ist reich an Vitamin C. mehr
Etwa seit 1650 ist der Rheinische Winterrambour bekannt und gilt als einer der ältesten heimischen Apfelsorten. Die hellgrüne rotbäckige Frucht hat nur wenig Säure, schmeckt süßlich, mild gewürzt und ist reich an Vitamin C. Gegen viele Krankheiten und Schädlinge zeigt sich der Rheinische Winterrambour widerstandsfähig. Er kann ab Mitte Oktober geerntet und bis Mai gelagert werden. Die saftigen und großen Früchte geben einen intensiven und angenehmen Duft ab, werden für die Wirtschaft, die Mostherstellung und als Tafeläpfel verwendet.
Der Rote Boskoop ist eine Knospenmutation vom Schöner aus Boskoop. mehr
1923 wurde der Rote Boskoop als eine Knospenmutation von Schöner aus Boskoop im Rheinland entdeckt. Die rot-grünen Früchte des stark wachsenden Baumes sind sehr groß und ihre Schalen recht rau. Das anfänglich feste Fleisch hat einen frischen, süß-sauren Geschmack, der sich während der Lagerung bis Weihnachten voll entfaltet. Geerntet werden die großen Früchte ab Mitte Oktober und ihre Genussreife erreichen sie ab November. Während der Lagerung wird das feste Fleisch weicher. Der Rote Boskoop kann direkt als Apfel verzehrt werden, ist aber auch ein geeigneter Kandidat zum Backen, Kochen, Einmachen und ein guter Musapfel.
Rot ist der Rote Eiserapfel allemal. Bei den richtigen Bedingungen lässt sich diese süße und herzförmige Frucht sogar bis über ein Jahr lagern. mehr
Je nach Standort ist der rote Eiserapfel nur auf der Sonnenseite oder über die komplette Schale kräftig Rot gefärbt. Bekannt ist der deutsche Winterapfel seit ca. 1600 und kam vermutlich aus Franken. Sein festes Fruchtfleisch ist saftig, schmeckt sehr süß und gibt einen kräftigen Duft ab, die Form des großen Apfels erinnert an ein Herz. Ab Anfang Oktober kann man ihn ernten und ihn dann innerhalb von bis zu sechs Wochen zum vollem Aroma ausreifen lassen. Der Rote Eiserapfel ist eine echte Lagerfrucht, bei den richtigen Bedingungen hält sie sogar über ein Jahr. Zwar kann man hin auch als Tafelapfel verwenden, er ist aber vor allem eine Wirtschafts- und Mostsorte.
Die rote, mit sternenartigen Sprenkeln versehene Schale ist Namensgeber der roten Sternrenette. mehr
Süßsäuerlich, leicht würzig und saftig: So schmeckt die rote Sternrenette. Sie ist ein exzellenter Essapfel und kann in der Küche für alles verwendet werden, wo der Apfel seine Form bewahren soll. Beispielsweise beim Apfelkuchen. Die Rote Sternrenette ist sehr dekorativ und macht ihrem Namen alle Ehren: Nicht nur ist sie schön Rot, sondern weist auf ihrer Schale auch hellbraune Punkte auf, welche an Sterne erinnern. Die sehr runde Frucht ist ein beliebter Weihnachtsapfel. Bis Weihnachten kann sie auch gut gelagert werden, die Ernte beginnt ab Mitte Oktober. Schon seit dem 18. Jahrhundert ist die aus dem Rheinland stammende Sternrenette bekannt.
Der Rote Trierer Weinapfel eignet sich durch seine Saftigkeit wunderbar zum Entsaften. mehr
Klein, rund und sehr fest, sind die dunkelroten Früchte des Roten Trierer Weinapfels. Wann er genau im Raum Tier entdeckt wurde, ist unbekannt. Das Fruchtfleisch des Weinapfels ist außerordentlich saftreich, weshalb er vor allem zum Entsaften verwendet wird. Wegen seiner hohen Säure sollte man ihn aber mit süßeren Äpfeln mischen. Mit der Ernte ab November hat er seine Genussreife noch nicht erreicht, diese erfolgt erst ab Dezember. Der rote Trierer Weinapfel, ist etwas aufwändiger in der Pflege, das macht er aber mit einem hohen Ertrag und seiner guten Lagerfähigkeit wieder wett. Bis zum April kann man seine Früchte lagern.
Seit 1598 ist der sehr alte Winterapfel bekannt. mehr
Seine glänzende und glatte Schale ist charakteristisch für den Roten Winterstettiner. Er stammt aus dem deutschen Ostküstengebiet und ist seit 1598 bekannt. Vermutet wird, dass er durch die Kreuzzüge eingeführt wurde. Für alles, bei dem der Apfel die Form behalten muss, ist er ideal. So kann man zum Beispiel hervorragend mit ihm Backen, aber auch zur Musherstellung und zum direkten Essen ist der Winterapfel gut geeignet. Denn sein festes Fruchtfleisch schmeckt angenehm süß und sein Säuregehalt ist nur sehr gering. Die Reifezeit des Roten Winterstettiners beginnt ab Oktober und er ist bis zum Januar lagerbar. Außerdem sind die schönen Früchte sehr dekorativ.
Man nennt ihn "Schöner aus Boskoop" und "Schöner von Boskoop". Der beliebte Bratapfel wurde im 19. Jahrhundert in Boskoop entdeckt. mehr
Gefunden wurde der Schöner aus Boskoop als Zufallssämling 1856 in Boskoop (Niederlande). Es gibt von ihm grüne, gelbe und rote Varianten. Unter seiner rauen Schale verbirgt sich sein anfänglich festes und weinsäuerlich schmeckendes Fruchtfleisch. Süße besitzt er kaum. 1923 wurde dann von ihm eine Knospenmutation entdeckt, die als Roter Boskoop bekannt wurde. Beide Äpfel haben gleiche Eigenschaften, unterscheiden sich aber vor allem im Aussehen. Der Schöner aus Boskoop ist ein beliebter Bratapfel, besonders zur Weihnachtszeit. Aber auch als Musapfel und in der Küche wird er verwendet. Die Genussreife erlangen die Früchte ab Dezember, geerntet werden sie aber schon Mitte Oktober. Über die Lagerung bis in den April entfalten sie dann ihr Aroma und werden auch weicher.
Mit dem Edelstein sollte man den saftigen Topaz nicht verwechseln. mehr
Wegen seiner geringen Krankheitsanfälligkeit ist der Topaz besonders im Bio-Anbau beliebt, da man bei ihm an Pflanzenschutzmitteln sparen kann. Gezüchtet wurde er 1984 in Tschechien. Man kann die saftigen Tafeläpfel zum Backen und vor allem für die Mostherstellung verwenden. Das Aroma der grün- bis goldgelben Früchte ist süßsäuerlich, die Schale ist rau und ledrig. Ab Oktober kann man den Topaz ernten und ihn bis März lagern. Während der Lagerung wird das Fruchtfleisch jedoch zunehmend mürbe.
Charakteristisch für den Weißen Winterglockenapfel ist die Glocken ähnliche Form. mehr
Bei dem „Weißen Winterglockenapfel“ oder auch nur „Glockenapfel“ handelt es sich um längliche, weißlich grüne Früchte, die bei Reife einen roten Ton erhalten. Das Fleisch der vermutlich aus der Schweiz stammenden Winteräpfel ist fest und säuerlich, die Form erinnert an Glocken. Beliebt sind sie als Bratäpfel, zum Direktverzehr und um Mus herzustellen. Ab Mitte Oktober kann man den Weißen Winterglockenapfel ernten, die Genussreife jedoch setzt viel später ab Februar bei der Lagerung ein. Während der Lagerung bleibt das Fruchtfleisch fest und knackig.
Der rustikal aussehende "Fresco" ist unter dem Markennamen "Wellant" bekannt. mehr
Gezüchtet wurde der unter dem Markennamen „Wellant“ vertriebene Tafelapfel 1987 in Holland. Man kennt ihn auch unter dem Namen „Fresco“. Optimal wird sein Geschmack nach einer Lagerzeit von etwa einem Monat, wonach man ihn als süßsauren Tafelapfel genießen kann. Die Ernte erfolgt Anfang Oktober. Die Früchte selbst sind groß, rot und haben eine leicht berostete, matte, zähe Schale. Bis April kann man sie lagern, wobei sie bissfest bleiben. Außerdem eignen sie sich gut zum Entsaften und zum Backen.