Immer wieder wird in den Medien von den unglaublichen Mengen Plastikmüll berichtet, der sich an Land und im Wasser ansammelt. Schätzungsweise 9 Milliarden Tonnen Plastik wurden seit dem Jahr 1950 produziert, von denen jedoch nur ca. 9% recycelt wurden. In vielen Ländern, die kein Recyclingsystem besitzen, ist dieser Müll nicht nur problematisch für die Umwelt, sondern auch für die menschliche Gesundheit. Aus diesem Grund engagieren sich mehrere Organisationen dafür, die Lebensgrundlage der Menschen zu verbessern und den Müll in etwas Funktionales umzuwandeln.
Liter of Light - Aus Plastikflaschen werden Lampen
Auf den Philippinen beeinträchtigt nicht nur der Müll das Leben der Menschen. Viele Häuser habe keine funktionierende Stromversorgung. Durch die enge Bauweise und das Fehlen von Lampen ist es in den Häuser sowohl nachts als auch tagsüber dunkel. Die Organisation Liter of Light verbindet das Müllproblem mit der fehlenden Elektrizität und baut Lampen aus Plastikflaschen. Hierzu werden die leeren Flaschen mit Leitungswasser und einer geringen Menge Bleichmittel gefüllt und auf den Hausdächern befestigt. Das Wasser reflektiert die einfallenden Sonnenstrahlen und sorgt im Inneren des Hauses für Licht. Damit die Lampe auch leuchtet, wenn die Sonne nicht scheint, wird zusätzlich eine kleine LED-Leuchte in die Flasche gehängt, die mit einer kleinen Solaranlage betrieben wird. Sobald es draußen dunkel wird beginnt die LED-Leuchte zu strahlen. Mittlerweile werden nicht nur auf den Philippinen die Häuser beleuchtet sondern auch in Kolumbien, Pakistan und Bangladesh.
Conserve India
Auch in Indien leiden die Menschen unter der enormen Müllbelastung. Die Organisation Conserve India setzt sich dafür ein, den Müll nicht nur zu recyceln sondern zu upcyceln. Hierzu werden nicht nur Plastik, sondern auch Stofffetzen, Autoreifen und andere Abfälle gesammelt und gereinigt. Anschließend werden sie für die Herstellung von neuen Klamotten, Taschen und Accessoires verwendet. In Kooperation mit internationalen Fair Trade Unternehmen verkaufen sie die Produkte in mehreren Ländern weltweit. So wird nicht nur der Müllberg ein Stück kleiner, sondern es werden auch neue gut bezahlte Jobs geschaffen.
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