Die jüngst erschienene Studie identifiziert die derzeitige Biodiversitätskrise, häufig als sechstes Massensterben bezeichnet, als eine der kritischsten Herausforderungen im 21. Jahrhundert. Lebensraumzerstörung, Klimawandel, Übernutzung, Umweltverschmutzung und invasive Arten sind dabei direkte oder indirekte menschengemachte Ursachen, die zum raschen Rückgang der weltweiten Artenvielfalt führen.
Um das Tempo des Aussterbens zu untersuchen und eine Prognose für die Erholungsphase aufzustellen, verglichen internationale Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen die heutige Krise mit dem vorherigen fünften Massensterben. Vor 66 Millionen Jahren war ein Asteroideneinschlag der Auslöser, der die Auslöschung von 76 Prozent aller Arten zur Folge hatte – inklusive die der Dinosaurier.
Menschliche Einflüsse dramatischer als Asteroid
Für ihre Studie sammelte das Forscherteam Daten von Süßwasser-Biota mit tausenden fossilen und lebenden Schneckenarten Europas aus den vergangenen 200 Millionen Jahren. Anhand des Datensatzes konnte geschätzt werden, wie schnell neue Arten entstehen und wie lange Erholungsphasen nach großen Aussterbe-Ereignissen andauern. Die Forschungsergebnisse zeigen, dass die Extinktionsrate während des fünften Massensterbens deutlich höher war, als bisher angenommen. Doch die Vorhersagen für die Aussterberate der aktuellen Krise übersteigt jene noch drastischer und sei mehr als tausend mal so hoch wie während des Aussterbens der Dinosaurier. So könne bereits im Jahr 2120 ein Drittel der lebenden Süßwasserarten verschwunden sein.
Die Erkenntnisse aus dieser Studie sind dramatisch: Nach dem Einschlag des Asteroiden am Ende der Kreidezeit blieb die Aussterberate fünf Millionen Jahren lang hoch, das biologische Gleichgewicht konnte erst nach 12 Millionen Jahren wieder hergestellt werden. Die aktuelle Biodiversitätskrise schreitet allerdings bedeutend schneller voran als das Massensterben vor 66 Millionen Jahren. Die Erholungsphase nach dem sechsten Massensterben könne daher deutlich länger andauern und es werde Millionen von Jahren dauern, um die wenigen hundert Jahre menschengemachter Schäden rückgängig zu machen.
Mit Naturefund die Biodiversität in Costa Rica erhalten
Um den weiteren Rückgang der Artenvielfalt zu stoppen, müssen wir jetzt aktiv werden. Die beiden Nationalparks Corcovado und Amistad in Costa Rica beinhalten einen der fünf weltweiten Biodiversitäts-Hotspots: Seltene Arten wie der Jaguar, der Quetzalvogel und Tapir sowie zahlreiche endemische Baumarten sind hier beheimatet. Um den Austausch der Arten zu fördern und ihre Vielfalt zu bewahren, plant Naturefund den Aufbau einer grünen Brücke zwischen diesen beiden Nationalparks.
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