Trotz der jüngsten Kämpfe im Osten der Demokratischen Republik Kongo ist die Zahl der seltenen Berggorillas gewachsen. Dennoch bleiben sie eine vom Aussterben bedrohte Tierart.
Zuwachs trotz Krise
Bei der ersten Zählung seit über einem Jahr stießen Ranger im ältesten Nationalpark Afrikas, dem Virunga Nationalpark, auf sechs Gorilla-Gruppen mit insgesamt 81 Mitgliedern. 2007 wurden dort nur 72 Tiere registriert. "Scheinbar wissen die Berggorillas sehr genau, wie sie sich in einer Krise verhalten müssen", kommentiert WWF-Artenschützer Stefan Ziegler das Ergebnis. Der Nationalpark liegt mitten in der umkämpften Krisenregion. "Deshalb hatten wir für die Berggorillas das Schlimmste befürchtet, zumal einige Gorilla-Gruppen für den Naturtourismus systematisch an Menschen gewöhnt worden sind und deshalb auch nicht vor bewaffneten Milizen oder Wilderern flüchten." Mit insgesamt 720 Exemplaren zählen Berggorillas zu den am stärksten vom Aussterben bedrohten Säugetierarten der Erde.
Wildhüter arbeiten unter Lebensgefahr
Die Berggorillas wurden von Angestellten des kongolesischen Instituts für Naturschutz, das für den Virunga-Nationalpark verantwortlich ist, gezählt. Den Wildhütern war es im Dezember nach zähen Verhandlungen mit Kräften des mittlerweile entmachteten Rebellenführers Laurent Nkunda erstmals seit 16 Monaten gelungen, wieder Zugang zum Park zu erhalten. Innerhalb von nur fünf Tagen haben die Wildhüter im Virunga Nationalpark über 400 Wilderer-Fallen aufgespürt. Die Wildhüter arbeiten dabei unter Lebensgefahr, denn immer wieder werden Ranger im Park getötet oder von Milizen entführt.