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CO2-Einlagerung im Meeresboden

Die Einlagerung von CO2 in den Meeresboden könnte beim Kampf gegen den Klimawandel helfen. Forscher untersuchten nun, ob die Einlagerung von CO2 in der Nordsee ein Risiko darstellt.

Erderwärmung

Auf der UN-Klimakonferenz haben sich die Mitgliedsstaaten darauf geeinigt, den Anstieg der globalen Oberflächentemperatur auf weniger als 2 Grad – optimalerweise auf 1,5 Grad – zu beschränken. Um dieses Ziel zu erreichen, dürften bis zum Jahr 2050 noch maximal 1000 Gigatonnen CO2 emittiert werden. Da Wissenschaftler in naher Zukunft jedoch keine bedeutende Senkung des CO2-Ausstoßes erwarten, muss nach Lösungen gesucht werden.

Unterirdische Speicher

Laut Wissenschaftlern könnte eine mögliche Lösung die unterirdische Speicherung von Kohlendioxid darstellen. Dazu muss das CO2 der Abgase von Kraftwerken eingefangen werden, bevor dieses die Atmosphäre erreicht. Das abgeschiedene CO2 kann danach in geeignete Formationen verpresst und im Meeresboden dauerhaft gelagert werden.

Ein erhebliches CO2-Speicherpotenzial in Europa liegt in der Nordsee in tiefen, unter dem Meeresboden gelegenen geologischen Formationen. Forscher untersuchten diese Formationen auf Chancen und Risiken der Lagerung. Ein Problem der Lagerung in den Formationen wurde darin gesehen, dass an manchen Stellen Gas-Lecks auftreten, die durch die Suche nach Gas- und Ölvorkommen entstanden sind. Aus diesen Leckagen könnte, so die Befürchtung der Forscher, auch das eingepresste Treibhausgas wieder ausströmen.

Feldversuch durchgeführt

Aufgrund dessen wurde in einem Feldversuch erforscht, was in solchen Fällen mit dem CO2 passiert. Bei dem Versuch wurde mitten in der Nordsee, an der Nordspitze Schottlands und der Südspitze Norwegens, ein Tauchroboter zum Grund hinabgelassen. Dieser blies in 82 Meter Tiefe kontrolliert CO2 ins Wasser. Das Ergebnis: Die CO2-Gasblase löste sich innerhalb von zwei Metern über dem Meeresboden vollständig auf. Das Kohlendioxid wurde also nicht in die Atmosphäre abgegeben. Durch das Auflösen des Kohlendioxids verändert sich allerdings der pH-Wert des Wassers – dieses wird sauer und schadet dadurch den Organismen rund um das Leck. Laut den Wissenschaftlern verteilen die starken Bodenströmungen das gelöste CO2 aber so rasch, dass die Fläche am Meeresboden, auf der potenziell schädliche Auswirkungen auftreten können, gering ist.

Wissenschaftler zuversichtlich

Die Erkenntnisse des Feldversuchs zeigen, dass es höchstwahrscheinlich möglich ist, Kohlendioxid in den Tiefen der Nordsee zu speichern. Dass diese Methode keine ferne Zukunftsmusik ist zeigt sich daran, dass Norwegen bereits seit fast 30 Jahren Kohlendoxid in niedrige Schichten der Erdgasfelder verpresst. Auch die Niederland und Belgien starteten kürzlich ein Projekt, bei dem ab 2030 rund zehn Millionen Tonnen Kohlendioxid in ein leeres Erdgasfeld vor der niederländischen Küste gepresst werden sollen.

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