Immer häufiger wird die Mittelmeerregion von Dürren heimgesucht. Doch die Trockenheit liegt nicht allein am Wetter, sondern wird vielfach noch durch den ineffizienten Wasserverbrauch der Menschen verstärkt.
Trockenphasen im Mittelmeerraum
Liebe Leserin, lieber Leser, Der gesamte Mittelmeerraum hat immer häufiger mit starken Trockenphasen zu kämpfen. Eine WWF-Studie aus dem Jahr 2006 macht hierfür vor allem den immensen und größtenteils ineffizienten Wasserverbrauch in der Landwirtschaft verantwortlich. Dabei fördert die EU den ineffizienten Wasserverbrauch. Gut 65 Prozent der EU- Subventionen werden mittlerweile für untypische und noch dazu wasserintensive Feldfrüchte wie Früh-Erdbeeren, Zuckerrüben und Mais verwendet.
Hoher Wasserverbrauch im gesamten Mittelmeerraum
Im Mittelmeerraum wurde der Anteil landwirtschaftlicher Flächen, die bewässert werden, seit den 1960er Jahren verdoppelt. Allein in Italien werden 1,6 Millionen Hektar künstlich bewässert. Die Wasserversorgung für Italiens Landwirtschaft wird unter anderem durch zum Teil landschaftsschädigende Umleitungen aus wasserreichen Gebieten sowie durch rund 1,5 Millionen illegale Brunnen gesichert. Dies ist typisch für den gesamten Mittelmeerraum.
Italiener verbrauchen pro Kopf viel Wasser
Neben Politik und Landwirtschaft seien auch die Verbraucher gefordert, um die knappen Trinkwasserressourcen langfristig zu sichern. Wie die WWF-Studie zeigt, steht Italien beim Pro-Kopf-Verbrauch sehr weit oben. Doch nicht nur die Menschen in Italien, sondern auch die Menschen aus Deutschland können auf ihren Reisen dazu beitragen, die Situation im Mittelmeerraum zu verbessern. "Jeder Einzelne kann während seines Urlaubs helfen, den Wasserverbrauch niedrig zu halten, indem er Golfplätze meidet und das Wäschewaschen im Hotel reduziert. Und auch zuhause kann man etwas tun, indem man Früchte und Gemüse nach saisonaler Verfügbarkeit einkauft", so WWF-Süßwasserexperte Martin Geiger.