Handel mit den grauen Riesen
In weiten Teilen Afrikas gilt bereits ein Handelsverbot für Elefanten. Im Süden Afrikas ist der Handel mit den vom Aussterben bedrohten Tieren bisher jedoch noch legal. Allein Simbabwe, ein Binnenland im Süden von Afrika, hat nach HSI-Angaben seit 2012 hundert Baby-Elefanten an chinesische Zoos verkauft. Sie erzielten dabei Preise von rund 30.000 Euro pro Tier.
Das traurige Leben in Gefangenschaft
Seit Jahrhunderten stellen Menschen Wildtiere in Zoo und Zirkus zur Schau. Beengte Käfige, häufige und langandauernde Transporte sowie tierquälerische Dressuren hindern Wildtiere daran, ihre natürlichen Verhaltensweisen und Bedürfnisse auszuleben. Es mangelt an Platz für ausreichend Bewegung und oft auch an Artgenossen. Die Wildtiere leiden nicht nur unter zu kleinen Gehegen, sondern auch unter den fehlenden natürlichen Reizen, also Beutetiere, die sie jagen können oder Landschaft, die sich verändert. Verhaltensstörungen wie sich ständig wiederholende Bewegungsmuster sind Ausdruck dafür, dass Wildtiere in Zirkussen und häufig auch im Zoo leiden und ihre natürlichen Verhaltensweisen nicht ausleben können. Ob Zoos dem gegenüber zur Erhaltung der Artenvielfalt beitragen wird oft heiß diskutiert. Doch viele dieser Zoo- und Zirkustiere sind überhaupt nicht vom Aussterben bedroht. Sie werden eingesperrt, weil sie charismatisch sind und die Besucher unterhalten. So sagte etwa Peter Höffken, von PETA: "Kein Zoo kann einem Elefanten, einem Tiger oder einem Eisbären artgerechte Lebensbedingungen bieten“.
Ein Ende des Geschäftes mit, und auf Kosten der sanften Riesen
Der Antrag von den afrikanischer Staaten für das Verbot des Elefantenhandels ist bei der Washingtoner Konferenz zum Artenschutz (Cites) in Genf überraschend angenommen worden, die Mehrheit der Delegierten haben sich dafür ausgesprochen. Demnach dürfen die Tiere nur noch an Artenschutzprojekte in ihrem natürlichen Lebensraum abgeben werden, Umweltschützer sprechen von einem historischen Sieg. "Der Fang wilder Elefantenbabys aus ihren Herden ist traumatisch und völlig inakzeptabel". Die Wildtier-Expertin Iris Ho sagte am Montag: "Diese Entscheidung wird unzählige Elefanten davor schützen, ihren Familien in der Wildnis entrissen zu werden und den Rest ihres Lebens in mangelhaft ausgestatteten Zoos zu verbringen."
Bevor das Verbot in Kraft treten kann, muss es in der kommenden Woche aber noch vom Plenum der 180 Vertragsstaaten des Washingtoner Artenschutzübereinkommens Cites angenommen werden.
Nur die EU ist gegen den Beschluss und kann diesen noch verhindern
Es besteht jedoch die Möglichkeit, dass die EU diesen Antrag noch verhindern könnte, da sich diese bereits gegen den Antrag ausgesprochen hat. So äußerte sich eine Vertreterin der EU-Kommission in der Sitzung in Genf, dass die EU gegen den Antrag sei, da er zu restriktiv sei. Der Antrag schließe es kategorisch aus, Elefanten außerhalb ihres natürlichen Lebensraums zu bringen – auch, wenn dies aus Schutzgründen sinnvoll wäre. Die EU-Vertretung konnte aus technischen Gründen bei der Konferenz nicht abstimmen, da noch nicht alle Mitglieder vor Ort und akkreditiert waren. Die Europäische Union könnte nun im Plenum am Ende der Konferenz eine neue Abstimmung verlangen. Wenn sie dann dagegen stimmt, wäre die Umsetzung des Beschlusses in Gefahr.
Referenzen:
https://www.zeit.de/wissen/umwelt/2019-08/un-artenschutzkonferenz-genf-elefanten-handel-verbot