blick in eine intakte Auenlandschaft
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Was macht Auwälder eigentlich so besonders?

Auwälder sind einzigartige Ökosysteme, die sich entlang von Flüssen und Bächen erstrecken und durch Überflutungen geformt werden. Trotz ihres großen ökologischen und ökonomischen Wertes sind sie stark bedroht – heute existiert in Deutschland nur noch etwa 1 % der ursprünglichen, intakten Auwälder. Doch warum sind Auwälder so wichtig, und welche Rolle spielen sie im Hochwasserschutz und für den Erhalt der Artenvielfalt?

Weichholz- und Hartholzaue

Die dynamische, von regelmäßigen Überflutungen geprägte Struktur von Auwäldern schafft Lebensräume für eine Vielzahl von Tier- und Pflanzenarten. Diese Ökosysteme beherbergen viele spezialisierte Arten, die sich perfekt an die wechselnden Bedingungen angepasst haben. Besonders beeindruckend ist die Anpassungsfähigkeit der Bäume: Pappeln und schmalblättrige Weidenarten wie die Silber-, Bruch- und Purpur-Weide, die in der sogenannten Weichholzaue nahe am Fluss wachsen, besitzen flexibles Holz und können selbst aus abgerissenen Ästen neu austreiben. Diese Bäume sind besonders gut an regelmäßige Überflutungen angepasst. 
Die höher gelegene Hartholzaue, die seltener überschwemmt wird, besteht aus Baumarten wie Flatterulme, Feldulme, Esche, Stiel-Eiche sowie Silber- und Schwarzpappel. Auwälder sind außerdem durch das häufige Vorkommen von Lianen wie Waldrebe, Hopfen und der seltenen Wilden Weinrebe geprägt, die besonders im Randbereich des Waldes wachsen.

Lebensraum für gefährdete Tierarten 

Durch ihre besondere Lage zwischen Land und Wasser bieten Auwälder Rückzugsräume für viele gefährdete Arten, darunter den Eisvogel oder Amphibien wie die Gelbbauchunke. Aber auch Grasfrösche, Wildkatzen, Kormorane, Graureiher, Ringelnattern und Prachtlibellen sind hier heimisch. 

Ökosystemdienstleistungen: Mehr als nur Lebensräume

Auwälder bieten nicht nur wertvolle Lebensräume für Tiere und Pflanzen, sondern übernehmen auch wichtige „Ökosystemdienstleistungen“ – Funktionen, die für den Menschen von unschätzbarem Wert sind. Eine der wichtigsten ist der Schutz vor Hochwasser.
Auwälder wirken wie ein natürlicher Schwamm. Sie halten bei Überschwemmungen große Mengen Wasser zurück und verzögern so den Abfluss in die Flüsse. Durch ihre dichte Vegetation, bestehend aus Bäumen und Sträuchern, fließt das Wasser langsamer ab und Hochwasserspitzen werden abgeflacht, was die Gefahr für menschliche Siedlungen und Infrastruktur deutlich reduziert. Auch das Wurzelwerk der Bäume trägt zum Wasserrückhalt bei, indem es das Wasser in den Boden leitet und die Verdunstung über die Blätter fördert.
Darüber hinaus filtern Auwälder das Wasser, das durch ihre Bereiche fließt. Schmutzige, nährstoffreiche Hochwasser werden gereinigt, bevor sie in die Flüsse zurückkehren. Auf diese Weise verbessern Auwälder die Wasserqualität und tragen zur Regeneration der Flussökosysteme bei.

Auen in Gefahr

Die wenigen verbliebenen Auwälder stehen unter großem Druck. Grund dafür sind menschliche Eingriffe wie die Verbauung der Ufer, Flussbegradigungen, der Bau von Staustufen, die intensive Landwirtschaft, der Sand- und Kiesabbau sowie  der Freizeitbetrieb. Doch es ist möglich, diesen wertvollen Lebensraum wiederherzustellen. 

Auenrenaturierung mit dem Biber

Ein Verbündeter bei der Renaturierung von Auen ist der Biber. Durch seine Bauaktivitäten schafft er natürliche Staudämme und verändert den Wasserhaushalt in seinem Lebensraum. Diese Eingriffe fördern die Entstehung von Feuchtgebieten, in denen seltene Pflanzen und Tiere eine Heimat finden. Der Biber sorgt so auf natürliche Weise für die Revitalisierung der Auenlandschaften.

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Quellen: Naturwald-Akadamie, Spektrum

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