Das Mittelrheintal ist zum überwiegenden Teil gesäumt von steilen und felsigen Wänden. Die hier vorherrschende Landschaft zeichnet sich durch ein steppenartiges Mosaik aus großflächigem Magerrasen, wärmeliebenden Gebüschen und Säumen, Hecken, Trockenmauern und Felsen aus. Neben Kaub und Dörscheid hat Naturefund auch bei Bornich und Patersberg im vergangenen Jahr Biotopflächen gekauft und gepachtet, die nun mit Orts- und Fachkenntnis von Naturefund gepflegt werden. Die Landschaftsräume sollen damit insbesondere als Lebensräume seltener, in ihrem Bestand bedrohter Tier- und Pflanzenarten erhalten werden.
Trockenhänge bei Bornich
Die Gemeinde Bornich gehört zur Verbandsgemeinde Loreley und hat ihren Verwaltungssitz in St. Goarshausen. Der Ort liegt auf einer Hochfläche in den Ausläufern der Taunushöhen oberhalb des Mittelrheins. Die hier von Naturefund gepachteten Flächen sind ein Mix aus verschiedenen Magerwiesen, Hängen und Zwergstrauchheiden mit Heidekraut. Feldgrille und kleiner Grashüpfer haben hier ihre Heimat. Daneben wachsen hier ganz besondere Orchideenarten: das kleine Knabenkraut und das stattliche Knabenkraut. Durch die Verwendung von Pestiziden in der intensiven Landwirtschaft ist das natürliche Vorkommen des kleinen Knabenkrautes in Mitteleuropa sehr rar geworden. Auch bei Bornich hat das 1991 zur Orchidee des Jahres benannte Kleine Knabenkraut eines der letzten Vorkommen im Rhein-Lahn-Kreis.
Ein typischer Trockenhang mit Heidekrautbewuchs bei Bornich; Quelle: Naturefund
Zusätzliche Biotopstrukturen
Durch die Biotopbetreuung des Landes RLP findet in Bornich einmal jährlich eine Beweidung mit Schafen und Ziegen statt. In einem nassen Jahr kommen die Tiere auch ein zweites Mal zum Weiden. Naturefund wird hier am Rande zu landwirtschaftlich genutzten Ackerflächen eine Hecke pflanzen, um zusätzliche Biotopstrukturen zu schaffen. Zudem sollen Obstbäume gepflanzt werden.
Steiler Hang nahe Patersberg mit klimaangepassten Obstbäume
Unweit von Bornich liegt der ehemalige sehr steile Weinhang nahe Patersberg auf einem lang gestreckten Bergrücken hoch über dem Rheintal. Er gehört zu den ehemals bekanntesten Rotweinlagen Deutschlands. Die gepachteten Flächen liegen hier verstreut im Hang. Dieser ist heute komplett zugewachsen, mit Trockenmauern, die überwiegend verbuscht sind und kaum offenen Flächen. Durch fehlende Pflege sind große Flächenteile dieser artenreichen Offenland-Lebensräume verloren gegangen und mit diesem Rückgang ist auch der außergewöhnliche Artenreichtum dieser Region in großer Gefahr.
Naturefund plant hier als Biotoppflege die Flächen zu entbuschen und freizustellen. Im oberen Bereich am „Teufelstein“ plant der Zweckverband Mittelrhein den Weinanbau bis zur BUGA 2029 zu reaktivieren. Naturefund wird hier zudem dem Klima angepasste Obstbäume anpflanzen, darunter beispielsweise Olive und Kiwi.
Unterstützen Sie uns dabei, die wertvollen Biotope im Mittelrheintal zu schützen und zu pflegen. Mit einer Spende von 5 € ermöglichen Sie die fachgerechte Biotoppflege von 10 m² Land.