Bestand an Fluginsekten gesunken
2017 bestätigte eine Studie des Entomologischen Vereins Krefeld, dass seit 1990 der Bestand an Fluginsekten um 75 % gesunken ist. Auch wenn die Ursachen dafür vielfältig sind, sind die Hauptgründe die intensive Landwirtschaft und der Einsatz von Düngemitteln und Pestiziden.
Insekten und ihre Bedeutung für die Natur
Insekten lockern das Erdreich auf und machen den Boden fruchtbar. Im Wald sorgen sie für einen perfekten Kreislauf: sie fressen und verdauen alte Blätter, Nadeln und anderes Pflanzenmaterial. Was ausgeschieden wird, wird von speziellen Mikroorganismen weiterverarbeitet und der Umwelt als Nährstoffe zur Verfügung gestellt. Insekten zerkleinern und zersetzen Totholz und befreien so Wälder von schädlichen Einflüssen. Zusätzlich stehen sie oft am Anfang langer Nahrungsketten. Vor allem Vögel, Igel, Frösche, Eidechsen oder Mäuse ernähren sich von Insekten.
Folgen für Mensch und Natur
Bienen, Wespen und Schmetterlinge sind als Bestäuber unverzichtbar. 90 % aller Wildblumen und 75 % der Nutzpflanzen werden von Insekten bestäubt. Einige Pflanzen können sich zwar auch selbst befruchten, wie zum Beispiel die Birke, trotzdem ist die Mehrheit auf Bestäuber angewiesen. Buchweizen, Sonnenblumen, Raps, Obstbäume, aber auch Gemüsesorten wie Karotten, Salat oder Zwiebeln kommen ohne die Nützlinge nicht aus. Somit sind Insekten essenziell zur Gewährleistung unserer Ernährungssicherheit.
Was können wir selbst gegen das Insektensterben tun?
Insekten brauchen zum Überleben möglichst viele Blühflächen, heimische Blumen und Stauden sowie Kräuter wie Lavendel, Thymian und Oregano. Damit im eigenen Garten ein Biotop für Insekten entstehen kann, braucht es eine gewisse Unordnung. Auch ein mit Sand gefüllter Kübel kann Insekten helfen, einen geeigneten Lebensraum zu finden. Klein- und Hobbygärtner sollten auf den Einsatz von Pestiziden verzichten. Wer bewusst Lebensmittel aus ökologischem Landbau kauft, unterstützt Landwirte, die sich dem Schutz von Wildbienen und anderen Insekten verschrieben haben.
Mehr Informationen:
Dynamischer Agroforst für Kleingärtner
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Quellen: