In dem westafrikanischen Land Burkina Faso startet die gemeinnützige Naturschutzorganisation ein Projekt, das den dramatischen Schwund der Wälder mit Aufforstung entgegenwirken und zugleich CO2 durch innovative Prozesse binden will.
Die klima-stabilisierenden Wälder verschwinden in dem Land nahe der Sahelzone erschreckend schnell. Die bedrohliche Abholzung ist eng verknüpft mit ineffizienten Kochern von Millionen von Menschen, die Unmengen an Holz benötigen. Nahe der Hauptstadt Ouagadougou verschwinden die Bäume als Brennmaterial in unzähligen Feuerstellen der Familien. Gleichzeitig atmen vor allem Frauen und Kinder tagtäglich gesundheitsgefährdenden Rauch ein. Wenn die Wälder verschwinden, nimmt auch die Fruchtbarkeit der Böden ab. Die zunehmende Trockenheit durch den Klimawandel verschärft die Situation deutlich. Das ist besonders dramatisch, da die Landwirtschaft für Burkina Faso von enormer Bedeutung ist: 86 Prozent der aktiven Bevölkerung lebt von der Landwirtschaft. Naturefund hat sich jetzt zum Ziel gesetzt, diese Negativ-Spirale durch mehrere Lösungsansätze zu unterbrechen.
Eine nachhaltige Lösung für Klima und Böden kann die Verbreitung einer naturnahen Anbaumethode darstellen. Nahe der Millionenstadt sicherte Naturefund zusammen mit seinem lokalen Partner Climate Sol 1,6 ha Ackerfläche. Das gemeinsame Ziel ist, die nachhaltige Methode „Dynamischen Agroforst“ zu etablieren. Erfolgreiche Projekte aus Deutschland, Bolivien und Madagaskar zeigen, dass eine nachhaltige Bewirtschaftung der Fläche den Ertrag der Landwirte deutlich erhöhen kann, während gleichzeitig aufgeforstet wird. Durch den Bau eines Brunnens und eines Ausbildungszentrums möchte Naturfund Bauernfamilien hier neue Perspektiven aufzeigen. Auch eine Trainerausbildung ist geplant, mit dem Ziel, über die Landesgrenzen hinaus, die Methode zu verbreiten.
Zusammen mit Climate Sol arbeitet Naturefund auch an der Verbreitung neuartiger Kocher. Bereits seit 2013 arbeitet Climate Sol in Burkina Faso mit der Gesellschaft zur Förderung und Entwicklung von Umwelttechnologien, der TU Hamburg und der 12 Länder Universität 2IE in Ouagadougou an Abwasser- und Energielösungen, die gut für das Klima und gut für die Menschen sind. Dabei entstand „Nafagaz“ – ein Pyrolyse-Kocher, der beim Kochen neben Wärme auch Pflanzenkohle erzeugt. Ein Kocher bindet eine halbe Tonne CO₂, schafft 600 m² fruchtbaren Boden und rettet 500 m² Savannen-Wald vor der Abholzung – jedes Jahr.
Ein Herd, der Pflanzenkohle erzeugt, eine Abwasserreinigung, die Wasser spart und Dynamischer Agroforst als Schlüssel für landwirtschaftlichen Wohlstand durch Aufforstung. Das ist das Rezept für eine nachhaltige Aufwärtsspirale in Burkina Faso, die der Natur Raum gibt, die Artenvielfalt fördert und gleichzeitig die Menschen mit reichhaltigen, gesunden Nahrungsmittel versorgt.
Weitere Informationen:
- Projekt-Informationen: https://www.naturefund.de/projekte/burkina_faso/informationen
- zu den Pressefotos: www.naturefund.de/pressefotos
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