Mehr als ein Jahr lang
Liebe Leserin, lieber Leser,Mehr als ein Jahr lang hatte Naturefund Geld bei Naturliebhabern gesammelt, um das Biotop zwischen Obersuhl und Dankmarshausen zu kaufen und es dann dem Naturschutzbund (NABU), Ortsgruppe Wildeck, zur weiteren Pflege zu übergeben.
Mehr als die Hälfte des Geldes gab das Kali + Salz-Werk Werra dazu. Das Geld hat Naturefund nun zusammen. Stolz verkündete Geschäftsführerin Wiese: "Wir haben es geschafft."
Doch geschafft ist es noch keineswegs. Heidi Göhring, Leiterin der Bauverwaltung Berka/Werra, zu der die Gemeinde Dankmarshausen gehört, sagte auf Anfrage unserer Zeitung: "Der Kaufvertrag ist noch nicht abgeschlossen."
Kern des Anstoßes bei einigen Menschen aus Dankmarshausen ist ein Pressebericht, in dem vorzeitig über den Verkauf berichtet wurde. Vor allem bei den Kritikern, die gegen einen Verkauf waren, seien die Emotionen wieder hochgestiegen, sagte Dankmarshausens Bürgermeister Manfred Stein. Denn der Verkauf wurde bei der Gemeinderatssitzung im August 2004 schweren Herzens entschieden. "Ältere Bürger haben mit dem Verkauf des Sumpfwalds ein Problem", sagt Stein.
Ist denn nun der Verkauf gefährdet? "Das würde ich nicht sagen", erklärt Bürgermeister Stein. Aber der Gemeinderat werde dieses Thema wohl diskutieren.
Auch Walter Gräf, Vorsitzender des Nabu in Wildeck, der den Sumpfwald langfristig übernehmen und pflegen soll, war empört. Gräf: "Es ist noch nichts in trockenen Tüchern. Wir stehen noch in den Startlöchern und warten erstmal ab."
60.000 € für die Natur
Insgesamt 60 000 € hat Naturefund gesammelt, um den Sumpfwald kaufen zu können. Neben Kali + Salz haben 800 Paten dazu beigetragen, die eine oder mehrere Parzellen des Schutzgebietes symbolisch gekauft haben.
Einer dieser Paten ist Raßdorfs Ortsvorsteher Karl Bartholomäus, der eine 30 Quadratmeter große Parzelle für 30 € gekauft hat. "Das ist ein wunderbares Geschenk. Das Stückchen Heimat habe ich meinem Bruder Rolf zum 50. Geburtstag geschenkt."
Die Paten kommen aber nicht nur aus der näheren Umgebung. Auch aus Witzenhausen, Kassel und Borken kamen sie angereist, um die symbolische Übergabe zu feiern.
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