· Wiesbadener Kurier, Daniel Honsack

Sie möchte der Natur bei der Regenerierung helfen

"Für mich war das ein Kindheitstraum", sagt Katja Wiese, wenn man sie fragt, woher ihr Interesse an der Regenerierung der Natur kommt. Mit 14 Jahren sei sie über die Husumer Wiesen gefahren und habe erfahren, dass dort früher Sümpfe waren, die in der Zwischenzeit trockengelegt wurden. Damals, so sagt sie heute, hat sie ihren Entschluss gefasst, der Natur zu helfen.

Umwege

Liebe Leserin, lieber Leser, Ihr Ziel hat sie nun über Umwege erreicht. Nach einem Studium der Politikwissenschaften und der Wirtschaft war sie für den WWF und in der Unternehmensberatung tätig, bis sie den Verein Naturefund gründete. Heute ist sie "100 Prozent für den Verein und 20 Prozent beruflich" tätig, lacht sie. Denn ihre Mission verfolgt sie ehrenamtlich, ihren Unterhalt verdient sie als Coach für Firmen und Privatpersonen.

Verein arbeitet weltweit

Die Idee von Naturefund ist verblüffend einfach. Der Verein sammelt Geld und setzt diese Einnahmen direkt in den Erwerb von Grundstücken ein, die dann 'in Ruhe gelassen', in gewisser Weise der Natur zurück gegeben werden. 80 Prozent gehen in das Grundstück, die restlichen 20 Prozent werden vor allem für Werbung und Sponsorenakquise ausgegeben. Dabei operiert der Verein weltweit. Seit der Vereinsgründung im Jahr 2003 konnte Naturefund bereits 10.000 Bäume im Regenwald von Honduras kaufen und das Gebiet damit aufforsten. Hier befindet sich eines der größten, noch zusammenhängenden Regenwaldgebiete Mittelamerikas, der Verein hat sich insbesondere auf den Nationalpark Patuca konzentriert. "Hier wird oft auch ohne bösen Willen bedenkenlos gerodet", berichtet Katja Wiese. Denn die arme Landbevölkerung kämpft täglich ums Überleben, das Holz scheint vielen die einzige Einnahmequelle. Zusammen mit Kooperationspartnern vor Ort, insbesondere der Asociacón Patuca will Naturefund Perspektiven für die Menschen entwickeln, die dort leben. Der Kooperationspartner in Honduras hat Schulen gegründet, in denen bereits die Kleinen lernen, mit der Natur verantwortungsbewusst umzugehen. Durch die Anpflanzung von Obstbäumen sollen zudem Alternativen aufgezeigt werden.

Überwältigende Resonanz

"Die Resonanz für das Aufforstungsprojekt war überwältigend", strahlt Katja Wiese. Mittlerweile konnten 31 Gemeinden am Ufer des Flusses Patuca gewonnen werden, die das Projekt tatkräftig unterstützen. Auch Firmen und Einzelpersonen in Deutschland machen mit. So hat das Unternehmen 'Pro Clima', das sich auf Gebäudedämmung spezialisiert, bei seinen Kunden und Lieferanten fast 8.000 € Spenden eingeworben und nun noch einmal den gleichen Beitrag dazugegeben. Allein dadurch konnten 2.600 Bäume erworben werden. Insgesamt sollen es 25.000 werden. Nach wie vor werden noch Sponsoren gesucht. Bereits für 6 € kann jeder, den das Thema interessiert, Baumpate werden. Bilder von der Aufforstung in HondurasMehr über NaturefundIch pflanze auch einen Baum

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