Die beiden Wildrinder Quill und Quandro sind aus dem Schaugehege der Wisentwildnis am Rothaarsteig bei Wingeshausen ausgezogen. Die Jungbullen haben das Besucherareal am Freitag, den 4. Juni, verlassen.
Die Tiere sollen nun in anderen Artenschutzprojekten zur Erhaltung der gefährdeten Art beitragen. „Damit hat der Wisent-Verein wieder einen wichtigen Beitrag innerhalb des europäischen Kooperationsnetzwerkes geleistet“, so der Trägerverein. Die Umsiedlung, so berichten die beiden Wisent-Ranger Henrik Brinkschulte und Henrik Trapp, habe reibungslos geklappt. Das sei eine gute Nachricht, denn das Herausnehmen von Wisenten aus der Herde sei ein komplexes und nicht immer risikoloses Unterfangen. „Dazu hat wesentlich auch die neue Fanganlage beigetragen, die wir im vergangenen Jahr mit großer Unterstützung des Naturefund mit Sitz in Wiesbaden (www.naturefund.de) errichten konnte“, erklärt Bernd Fuhrmann, der 1. Vorsitzende des Wisent-Vereins.
Heimat in den Karpaten und an der Donau
Es war der erste Einsatz der Fanganlage. Bei dem Prozedere mussten alle Beteiligten viel Geduld zeigen. Denn das Ziel war es, die beiden Wisente wach in den Transporter zu bekommen, heißt es vom Verein. Damit seien Quill und Quandro schließlich auch einverstanden, so dass ihnen eine Narkose erspart werden konnte. Begleitet von der Gelassenheit der beiden Wisent-Ranger standen die beiden Jungbullen schon innerhalb weniger Minuten im Transporter. Noch am selben Tag kamen die beiden Jungtiere dann in Donaumoos an. Dort werde Quill dauerhaft bleiben und hoffentlich kräftig Nachwuchs produzieren. Quandro lerne dagegen in Donaumoos gerade seine neue Herdenfamilie kennen, um mit dieser bald in die rumänische Freiheit zu ziehen und dort in einer freilebenden Herde zum Fortbestand der Wisente beizutragen.
Wichtig für Artenschutz
„Eine solche Zusammenarbeit von Gehegezucht und Freilandartenschutz – wie jetzt vom Wisent-Verein praktiziert – war elementar, um den Wisent vorm Aussterben zu retten – und ist es noch heute, um die Art Wisent zu erhalten“, betont die wissenschaftliche Koordinatorin des Wisent-Projektes im Rothaargebirge, Kaja Heising. Und Johannes Röhl vom Wisent-Vorstand betont: „Wir sind froh, dass wir trotz der Schwierigkeiten, männliche Tiere in andere Projekte zu verbringen, die seltene Chance für unsere beiden Jungbullen nutzen konnten.“
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