In unserem neuen Naturschutzprojekt unterstützen wir den Landrückkauf für das indigene Volk der Kogi. Sie leben in der Sierra Nevada de Santa Marta. Schon 1979 wurde der große Nationalpark in dieser Region mit seiner großen Artenvielfalt von der UN als Biosphärenreservat ausgezeichnet.
Die Pflanzenwelt der Sierra Nevada de Santa Marta
Da die Gebirgskette mit ihrer tropischen Lage eine so große Vielfalt an Höhenlagen aufweist, kann sie fast das gesamte Spektrum an Klimazonen und Ökosystemen Kolumbiens repräsentieren. Unabhängig von den Bodeneigenschaften gibt es in der Sierra verschiedene Arten von Vegetationen von trockener Tropenwald über Halbwüste und tropischer Regenwald bis hin zu Tundra und Dauerschnee.
Die oberen und mittleren Höhenlagen der Sierra Nevada sind die wichtigsten, was Pflanzenarten betrifft, die nirgendwo sonst auf der Welt zu finden sind. Allein im großen Nationalpark der Sierra Nevada de Santa Marta sind 126 endemische Pflanzenarten registriert, darunter der Sandbüchsenbaum, Bäume aus der Familie der Malvengewächse (Matisia cordata) oder der wilde Cashewbaum (Anacardium excelsum). Aber auch eine Art der Wachspalme lebt hier, die größte Palmenart der Welt. Diese einzeln stehende gefiederte Palme, die bis zu 60 Meter hoch werden kann, ist seit 1985 der Nationalbaum Kolumbiens. Der Stamm ist mit einer Wachschicht überzogen. Der Lebensraum der Wachspalme befindet sich in den Höhenlagen der Bergregenwälder zwischen 2.000 und 3.000 Metern. Die Früchte des Baumes dienen einigen Vögeln als Nahrung. Alle Wachspalmenarten gelten als gefährdet aufgrund sich ausbreitender Landwirtschaft und Viehzucht.
Die floristische Vielfalt der Sierra Nevada de Santa Marta wird von Fachleuten als gering eingeschätzt, insbesondere im Vergleich zu den feuchten Wäldern der Nordseite. Schätzungen, die auf der Grundlage von verschiedenen Veröffentlichungen erstellt wurden, weisen auf etwa 1.800 Arten von Blütenpflanzen in der Gebirgsregion hin, die sich auf 636 Gattungen und 164 Familien verteilen.
Die Tierwelt
Die Fauna der Sierra Nevada de Santa Marta ist einzigartig! Hier leben über 300 Vogelarten: von leuchtenden Kolibris bis hin zu majestätischen Greifvögeln. Den Santa-Marta-Degenflügel oder die Santa-Marta-Elfe – beides Kolibriarten – gibt es nur hier. Kolibris halten den Weltrekord für den schnellsten Flügelschlag und können im Übrigen sowohl rückwärts als auch vorwärts fliegen. Und sie übernehmen eine wichtige Aufgabe: sie bestäuben Pflanzen. Vor kurzem fanden Wissenschaftler heraus, dass Kolibris ein Gen fehlt. Das erlaubt ihrem Stoffwechsel, dass Zucker aus dem Nektar der Blüten extrem schnell in Energie umgewandelt werden kann. Aufgrund dieser Besonderheit konnten Kolibris ihren Schwirrflug entwickeln.
Aber auch die bunte Vielfalt der Reptilien- und Amphibienwelt in der Gebirgskette ist beeindruckend. Farbenprächtige Frösche, faszinierenden Schlangen und Echsen beherbergt diese Bergregion. Der Riesige Magdalena-Glasfrosch beispielsweise lebt in den Nebelwäldern entlang an Bächen. Er kann eine Länge von bis zu 30 mm erreichen, seine Farbe ist grün bis blassgrün. Er ist der einzige Glasfrosch, von dem bekannt ist, dass die Mutter sich um den Nachwuchs kümmert. Bei anderen Glasfröschen wird die elterliche Fürsorge, wenn überhaupt, von den Männchen übernommen. Die Hauptbedrohungen für den Riesigen Magdalena-Glasfrosch sind Wasserverschmutzung, landwirtschaftliche Aktivitäten in ihrem Lebensraum und Waldrodung. Glücklicherweise gibt es Gebiete wie den Nationalpark Sierra Nevada de Santa Marta, in denen diese Art geschützt wird.
In den Tiefland- und Bergwäldern der Region leben aber auch Landtiere wie Jaguar, Tapir oder der Santa-Marta-Kapuzineraffe – eine endemische Art.
Gefährdete Ökosysteme
Die hohe Biodiversität und der vielfältige Lebensraum für Flora und Fauna ist jedoch in Gefahr. Die intensive Landwirtschaftsnutzung in diesem fruchtbaren Gebiet und der damit einhergehende Flächenverbrauch führt zu massiven Rodungen der Wälder. Durch gängige Praktiken wie Überweidung, Plantagenwirtschaft, aber auch dem Anbau von illegalen Drogen, sind Ökosysteme der unteren und mittleren Lagen der 17.000 km² großen Sierra Nevada de Santa Marta inzwischen geschwächt. Zurück bleibt karges, unfruchtbares Land.
Um diese besonderen Ökosysteme zu schützen und zu renaturieren, unterstützen wir in unserem Naturschutzprojekt die Kogi beim Landrückkauf. Ziel des Projektes ist, dem indigenen Volk nicht nur ihr enteignetes Land wieder zurückzugeben, sondern auch wichtige Waldflächen für die Natur zu bewahren.
Helfen Sie mit, die einzigartigen Ökosysteme der Sierra Nevada de Santa Marta zu schützen! Unterstützen Sie den Landrückkauf für die Kogi!