Naturefund hat zusammen mit ADECA 140.000 m² Trockenwald in Nicaragua für die Zukunft gesichert. Der Trockenwald liegt in der Nähe der Pazifikküste und bietet Lebensraum für viele seltene Arten, wie die seltene Raubkatze Jaguarundi. Einen großen Dank an alle Spenderinnen und Spender!
Start: Februar 2010
Ende: Oktober 2013
Der Trockenwald befindet sich im Südwesten Nicaraguas in der Schlucht Barranco Bayo. Dort durchfließt der Río Grande de Carazo mehrere Schluchten und ist auf den letzten zwei Kilometern seines Weges zum Pazifischen Ozean.
Der Trockenwald umfasst etwa 35 ha, von denen Naturefund 14 ha durch Kauf sichern wollte. 90% der gesamten Flächen sind Trockenwald, 10% sind ehemalige Maisfelder und sollen langfristig aufgeforstet werden.
Die lokale Naturschutz- und Entwicklungsorganisation ADECA setzte sich seit 20 Jahren für den Schutz der natürlichen Vielfalt und für Umweltbildung ein. ADECA hat das erste ökologische Museum seiner Art in Mittelamerika aufgebaut, um die biologische Vielfalt Mittelamerikas und insbesondere den seltenen tropischen Trockenwald an der Pazifikküste den Menschen nahe zu bringen. Leider hat sich der Verein ADECA aufgelöst, so dass der Kaufvertrag für die 140.000 m² Trockenwald nicht zustande kam. Naturefund hat daher die Spenden für den Aufbau von Dynamischen Agroforst eingesetzt und vor allem Bauernfamilien rund um den Trockenwald beim Aufbau essbarer Wälder unterstützt.
Tropische Trockenwälder sind einzigartige Biotope. Starke Regenfälle, Hitze und lange Trockenperioden schaffen Wälder, mit einer einzigartigen Tier- und Pflanzenwelt. Doch jahrhundertelange Abholzungen ließen nur kleine Reste der einst großen Waldgebiete entlang der Pazifikküste Mittelamerikas zurück.
Mit den Wäldern verschwanden zahlreiche Pflanzen- und Tierarten, so auch die Raubkatze Jaguarundi, eine Puma Art, die mittlerweile auf der Roten Liste der IUCN steht.
Naturefund hat sich gemeinsam mit ADECA, einer gemeinnützigen Organisation aus Nicaragua, für den Schutz eines der letzten Trockenwälder im Südwesten Nicaraguas eingesetzt. Der Río Grande de Carazo fließt auf den letzten zwei Kilometern seines Weges zum Pazifischen Ozean mehrere Schluchten.
Eine Schlucht liegt auf einer Finca, die bisher kaum bewirtschafte wurde, so dass etwa 35 ha tropischer Trockenwald erhalten blieben. Zusammen mit ADECA war das Ziel, 14 ha also 140.000 m² von diesen Trockenwald langfristig zu schützen.
Leider gab es kurz vor Abschluss der Kaufverhandlungen Unregelmäßigkeiten in der Finanzbuchhaltung von ADECA, so dass Naturefund den Kauf des Waldes zurückstellte. Bedauerlicherweise konnten die Unregelmäßigkeiten nicht aufgeklärt werden und der Verein ADECA löste sich kurz danach auf. Die 35 ha Trockenwald auf der Finca sind noch da, allerdings nicht durch Kauf langfristig gesichert. Naturefund hat sich daher entschlossen, die Spenden für die Verbreitung von Dynamsichen Agroforst einzusetzen. Unser langfristiges Ziel bleibt jedoch, Trockenwaldreste an der Pazifikküste zu kaufen und dauerhaft zu sichern.
Im Herbst 2012 haben wir in Nicaragua auch begonnen, die Methode Dynamischer Agroforst interessierten Bauernfamilien zu zeigen und einen einwöchigen Workshop organisiert. Die Resonanz war sehr positiv. Mitte 2013 haben bereits 76 Bauernfamilien einen Dynamischen Agroforstgarten auf ihrem Land aufgebaut und zahlreiche Bäume gepflanzt.
Im August 2013 erzählt uns ein Bäuerin, dass ihre Familie endlich wieder genug zu essen hat und ihre Kinder nicht mehr in der Landwirtschaft mithelfen müsste, sondern zur Schule gehen können. Sie sagte auch, dass sie Gott jeden Tag dafür danke, dass sie diese nachhaltige Anbaumethode kennenlernen durfte. Bei diesem Skypegespräch mit dem Projektleiter und insgesamt 11 Bäuerinnen und Bauern saßen wir vor unserem Computer in Wiesbaden und hatten Gänsehaut. Im September 2013 wurde der zweite Ausbildungsworkshop mit 50 weiteren Bauern und Bäuerinnen von Naturefund mit Hilfe der Spendengelder finanziert.
Das Projekt ist momentan nicht aktiv, da die Organisation ADECA sich aufgelöst hat. Durch die Einführung von Dynamischen Agroforst konnten dennoch Pufferzonen um den Wald aufgebaut werden und der Wald dadruch indirekt geschützt werden. Naturefund arbeitet an einem Ausbildungslehrgang vom Dynamischen Agroforst in Spanisch und sobald dieser fertig ist, werden wir das Projekt in dieser Region an der Pazifikküste in Nicaragua wiederaufnehmen.
Verschiedene Kakteen und Akazien, Jiñocuabo (Bursera simaruba), Caoba (Swietenia humilis), Brasil (Haematoxylum brasiletto), Roble (Tabebuia rosea), Ceibo (Ceiba pentandra).
Die intensive Nutzung der Wälder der Region haben die heimischen tropischen Trockenwälder bis auf wenige Reste reduziert.
Seit der Mitte des 20. Jahrhunderts wurde die Region vor allem für den Anbau von Baumwolle und als Weideland genutzt. Seit 1980 wurde Sorghum, Sesam und Tabak für den Export angebaut sowie weite Flächen für die Viehwirtschaft genutzt. Die Nutzung des Gebietes vor allem in Monokulturen, Abholzung und Erosion hat zu einer starken Degradierung der Böden geführt.
Seit den 90er Jahren war das Gebiet in Privatbesitz und die intensive Landwirtschaft wurde eingestellt. Kleinbauern bewirtschaften Teile der Finca mit Mais und Sorghum. Ein Großteil des Gebietes liegt seither brach und die verbliebenen Reste des tropischen Trockenwaldes konnten sich erholen.
Die Einführung der Methode Dynamischer Agroforst trägt dazu bei, dass der Naturwald nicht mehr abgeholzt wird. Die degradierte Flächen sollen langfristig mit einheimischen Bäumen wieder aufforsten. Naturefund sucht nach einem neuen Partner in der Region, um den Wald zu schützen und um Dynamischen Agroforst weiter zu verbreiten.
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