Wisentherde im Schnee
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Rückblick auf bisherige Erfolge

Seit 2013 in Umsetzung – nun folgt ein Rückblick auf den bisherigen Projekterfolg.

Ziel des Projektes war die Freisetzung der Tiere in Deutschland und damit die Etablierung langfristig überlebensfähiger Wisente in der Wildnis. So dient das Wisent-Projekt der Auswilderung einer frei lebenden Wisentherde mit aktuell circa 25 Wisenten. Diese soll die derzeit nicht besetzte ökologische Nische als Gras- und Raubfutterfresser langfristig füllen.

Dass die Auswilderung der Wisente erfolgreich verlaufen kann, zeigen Projekte in den letzten großflächigen Urwaldgebieten in Osteuropa. Diese Projekte führten auch dazu, dass die früher vom Aussterben bedrohten Wisente mit mittlerweile weltweit 8.500 Artgenossen in den Wiesen und Wäldern, laut IUCN im Jahr 2020 6.200 davon sogar frei lebend, auf dem Weg der Bestandserholung sind.

Knapp 10 Jahre Wisente im Rothaargebirge

Seit Projektbeginn konnte einiges erreicht werden! So besteht die Herde nach letzten Beobachtungen aus 24 Tieren, die im West-Europäischen Raum derzeit die einzig frei lebende Herde ist.

Die Tiere im Rothaargebirge sind für den Schutz der Art von enormer Bedeutung. So können sie aufgrund des Lebens in Freiheit direkt in andere Gebiete beispielsweise in Osteuropa umgesiedelt werden. Dies ist notwendig hinsichtlich des genetischen Austausches der Tiere. So werden überzählige, aber für die Zucht wertvolle Tiere beiderlei Geschlechtes regelmäßig eingefangen und an andere Orte mit ebenfalls bestehender frei lebender Wisentpopulation transportiert. Genau zu diesem Zweck baute Naturefund gemeinsam mit der Wisent-Welt eine Fanganlage. So kann weiterhin an der Arterhaltung dieser besonderen Ökosystem-Schützer gearbeitet werden.

Wisente sind mit ihrer Lebensweise wichtige Artenschützer!

Der Dungkäfer, der aufgrund der abnehmenden Zahl von Weidetieren und Medikamentenrückstände im Kot immer weniger in unseren Wäldern unterwegs ist, kann beispielsweise laut aktueller Studie von den Wisenten profitieren. Das Ergebnis der Studie weist darauf hin, dass eine lange Beweidungstradition durch den Wisent das Potenzial zum Erhalt gefährdeter Dungkäferarten bietet. So konnte ein hoher Anteil nachgewiesener Dungkäferindividuen und -arten der Roten Liste in Untersuchungsgebieten mit langer Beweidungstradition von über 50 Jahren dokumentiert werden.

Weiterhin können die Wisente durch ihren enormen Ernährungsbedarf von circa 60 Kilogramm Laub, Gräsern, Trieben und Baumrinde am Tag, besonders in warmen Monaten Wiesen und Heiden erhalten. Sie schützen diese damit nicht nur vor zu dichtem Bewuchs, sondern sorgen mit dem Abfressen für mehr Sonneneinstrahlungen auf den Boden. Eine Studie zeigt zudem, dass sie eine größere Rolle hinsichtlich der Ökosystemgestaltung spielen als Rothirsch und Co.

Aber nicht nur das Essverhalten der Wisente trägt zum Erhalt von Arten bei! So kreieren die Tiere mit Wälzen auf dem Boden sogenannte Mikro-Lebensräume für Pionierpflanzen, Laufkäfer, Brutplätze für verschiedene Wespenarten und Wärmequellen für Libellen, Schmetterlinge und Reptilien.  Gleichzeitig nehmen sie häufig Saat in ihrem Fell auf, welches dann durch das gesamte Streifgebiet getragen und verteilt wird.

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