Natürliche Ressourcen teilen sich auf in erneuerbare und nicht erneuerbare Ressourcen. Erneuerbare Ressourcen sind solche, die zeitlich unerschöpflich sind oder eine sehr schnelle Erneuerungsrate haben. Beispiele sind Holz zur Produktion von Möbeln oder Agrarprodukte wie Gemüse und Obst als Nahrungsmittel. Nicht erneuerbare Ressourcen kommen auf der Erde natürlich im begrenztem Umfang vor, regenerieren sich für ihren derzeitigen Nutzungsumfang aber zu langsam. Beispiele hierfür sind fossile Energieträger wie Kohle, Erdöl oder Erdgas sowie Baumineralien zur Errichtung von Häusern oder Straßen.
Werden natürliche Ressourcen schneller verbraucht, als sie wieder entstehen können und ihre Regenerationsfähigkeit damit überstrapaziert, spricht man von Übernutzung. Übernutzung kommt beispielsweise vor durch die Überweidung oder Überdüngung von Agrarflächen, durch die Überjagung der Tierwelt, die Überfischung der Weltmeere, den Raubbau im Bergbau und an Wäldern sowie durch Emission von Schadstoffen. Die Nutzung unserer natürlichen Ressourcen übersteigt bereits heute teilweise deutlich die Regenerationsfähigkeit der Erde.
Die Menge, die die Menschheit zur Produktion von Gütern und Dienstleistungen einsetzt, steigt stetig an. Rund 60 Milliarden Tonnen an Ressourcen werden weltweit jährlich vom Menschen aus der Natur entnommen – und damit rund 50 % mehr als noch vor 30 Jahren. Wenn sich der derzeitige Trend fortsetzt, könnte es sein, dass die Entnahme von Ressourcen bis 2030 auf 100 Milliarden Tonnen pro Jahr angewachsen ist. Eine Entwicklung, die im Hinblick auf die Ausweitung ressourcenintensiver Wirtschaftsmodelle hoch entwickelter Länder auf andere Staaten weder möglich ist, noch aufrechterhalten werden kann.
Fast die Hälfte der Ressourcenentnahme findet in Asien statt, gefolgt von Nordamerika mit fast 20 % und Europa sowie Lateinamerika mit jeweils 13 %. Anders gestalten sich die Zahlen hingegen beim Ressourcenverbrauch. Einwohner reicher Industriestaaten verbrauchen jährlich 15 bis 35 Tonnen an Rohstoffen. Sie konsumieren damit bis zu zehnmal mehr an natürlichen Ressourcen als ärmere Länder vornehmlich im globalen Süden. Während ein großer Teil der Rohstoffnutzung also in den Industrieländern erfolgt, sind weniger entwickelte Länder stärker betroffen von der Ressourcenentnahme und damit häufig überproportional von den ökologischen und sozialen Auswirkungen der Rohstoffgewinnung betroffen.
Bereits heute verbrauchen wir auf der Erde mehr natürliche Kapazitäten, als sie uns unsere globalen Ökosysteme zur Verfügung stellen können. Berechnungen des ökologischen Fußabdrucks beispielsweise zeigen, dass die Welt heute bereits rund 70 % mehr verbraucht, als globale Ökosysteme auf nachhaltige Weise bereitstellen können. Dies zeigt sich in vielerlei Hinsicht: Süßwasserreserven schrumpfen, unser Trinkwasser und die Luft werden verseucht, Wälder gehen zurück, fruchtbarer Boden wird vernichtet, zahlreiche Tier- und Pflanzenarten sterben aus und Treibhausgasemissionen verändern unser Klima. Genau die globalen Ökosysteme und ökologischen Leistungen, die uns Ressourcen liefern, werden zerstört.
Aufgrund des Wachstums der Weltbevölkerung, eines anhaltenden Ressoucenverbrauchs industrialisierter Länder und einem zunehmenden Verbrauch derzeitiger Schwellenländer wird sich Prognosen nach die Nachfrage nach natürlichen Ressourcen auch in Zukunft weltweit weiter erhöhen.
Um nachhaltig wirtschaften zu können und dabei natürliche Ressourcen nicht zu übernutzen, gibt es im Wesentlichen nur drei Möglichkeiten:
Um weiterhin auf unserem Planeten leben zu können, muss unser Lebensstil nachhaltiger werden. Wir müssen die Ressourcen unseres Lebens und die fragilen Ökosysteme unserer Erde schützen. Jeder kann sich beispielsweise durch einen geringeren Konsum daran beteiligen, dass die Übernutzung natürlicher Ressourcen gestoppt wird.
Quellen: