Daneben soll die Anlage zwei bis vier Kubikmeter Biomasse wie Hackschnitzel in einem Prozess verarbeiten können. Zudem soll die Anlage unter 20.000 € kosten.
Das Ziel ist, dass die Anlage in Kommunen oder auch Gartencentern eingesetzt wird, um entstandene Biomasse zu verarbeiten und zeitgleich wertvolle Pflanzenkohle zu erhalten.
Die Herausforderung ist, den Brennprozess ab einem bestimmten Zeitpunkt zu stoppen, sodass nur Holzgase verbrannt werden und Kohlenstoff in Form von Pflanzenkohle übrig bleibt. Die Pyrolyse beginnt ab einer Temperatur von 260 Grad C. Ab 450 Grad C lösen sich stabile Holzstoffe wie Lignin und Zellulose und verbrennen zu Asche.
Der Pyrolyseofen ist aus Stahl, um der entstehenden große Hitze von 700 bis 800 Grad Celsius standzuhalten. Das Material ist dementsprechend schwer. Der Prototyp bringt es immerhin auf ein Gewicht von unter einer Tonne.
Die Pyrolyse ist ein thermo-chemischer Umwandlungsprozess, in dem organische Verbindungen bei hohen Temperaturen und weitgehend unter Ausschluss von Sauerstoff gespalten werden. So kann Biomasse gezielt in höherwertige Produkte wie Brennstoffe oder Chemikalien umgewandelt werden. Aber auch beim klassischen Verkoken von Kohle und bei der Herstellung von Holzkohle finden Pyrolysevorgänge statt.
Unsere Pyrolyseanlage steht in einem Becken. In die Deckelplatte eingearbeitet befinden sich zwei Rinnen. Die erste äußere Rinne wird offen gelassen, um genügend Abstand zu haben.
Wenn der Brennprozess gestoppt werden soll, wird Wasser in das Becken aufgefüllt und in die zweite innere Rinne eingelassen, sodass kein Sauerstoff mehr an das Material im Ofen kommt.
Auf dem Deckel des Pyrolyseofens sitzt ein Rohranschluss, an dem ein Rohr zur Wärmenutzung angeschlossen werden kann. Holzgase können mittels des Rohrs beispielsweise zu einem Verbrenner geleitet werden, sodass man Energie gewinnen kann. Der Deckel steht in der inneren Rinne der Anlage und muss sauerstoffdicht sein. Dies gelingt, indem der Deckel mit Ton und Lehm gefüllt und dann auf den Rohranschluss darauf gesetzt und angedrückt wird. So kann kein Sauerstoff mehr entweichen.
Die entstehende Pflanzenkohle kann in Gärten oder landwirtschaftlich genutzten Böden eingearbeitet werden, damit zum Humusaufbau beitragen und das Pflanzenwachstum und die Pflanzengesundheit verbessern. Landwirte werden unterstützt, weniger Dünger und Pestizide einzusetzen – ein aktiver Beitrag zum Naturschutz. Ein weiterer immens wichtiger Aspekt: Die Pflanzenkohle ist reiner Kohlenstoff, der in den Boden eingearbeitet dort stabil für über 1.000 Jahre und länger verbleibt und zudem Wasser im Boden halten kann. Pflanzenkohle aus organischen Abfällen zu erstellen und in den Boden einzuarbeiten, ist damit eines der wichtigsten Mittel für den Klimaschutz der Zukunft!
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Dieses Projekt will den Klimaschutz der Zukunft fördern. Die Durchführung ist möglich, dank der Förderung der Deutschen Postcode Lotterie.