Überall Plastik
Ohne Plastik ist unser Leben nicht mehr vorstellbar. Ob in der Medizin, als Verpackung oder in Elektronikgeräten... überall kommt es zum Einsatz. Der Vorteil: es ist vergleichsweise günstig in der Herstellung, ist besonders langlebig und lässt sich je nach Bedürfnis verformen und verfärben. Leider machen diese Eigenschaften es auch so schwer Plastik zu recyceln. In Europa wurden im Jahr 2016 ca. 60 Millionen Tonnen Plastik produziert, von denen knapp 40% als Verpackungsmaterial verwendet wurden. Kaum zu glauben, dass Verpackungen, die meistens nur für kurze Zeit gebraucht werden bevor sie im Müll landen, aus einem solch langlebigen Material wie Plastik hergestellt werden.
Der Teufel steckt im Detail
In Deutschland und Österreich wird mit Hilfe des gelben Sacks dafür gesorgt, dass Verpackungsmaterialien getrennt von Rest- und Papiermüll gesammelt werden. Aber nicht alles, was im gelben Sack landet wird auch recycelt. Der Grund: es gibt unzählige Möglichkeiten, wie die Grundbausteine von Plastik (Polymere) zusammen gesetzt werden können. Das heißt, es wird umso schwieriger, die Verpackungen nach dem Gebrauch in die jeweiligen Ausgangsstoffe zu trennen, um diese dann erneut zu verwenden.
Um diesem Problem entgegenzuwirken, müsste das Design der Verpackungen in Bezug auf die Materialzusammensetzung vereinheitlicht werden. Dies fordert auch die EU-Kommission in ihrer neuen Plastikstrategie. Nach ihren Plänen sollen bis 2030 alle Kunststoffverpackungen recyclingfähig sein.
Selbst aktiv werden
Ob die Ziele bis 2030 tatsächlich erreicht werden können, hängt auch von der Handlungsbereitschaft der Verpackungsindustrie ab. Um diese rechtlich zu binden, müsste neben der EU-Kommission auch das EU-Parlament in Aktion treten. Zusätzlich können wir als Verbraucher durch bewusste Kaufentscheidungen Druck ausüben, indem wir uns für Produkte entscheiden, die nicht in Plastik verpackt sind. Auch bei der Müllentsorgung können wir dazu beitragen, eine bessere Recyclingquote zu erzielen. Beispielsweise sollten leere Joghurtbecher nicht ineinander gestapelt werden, da dies den Recyclingprozess erheblich erschweren kann. Auch der Deckel muss einzeln weg geworfen werden, da dieser oftmals Metalle enthält.
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