Pflanzenkohle ist in aller Munde und wird mittlerweile in vielen Bereichen eingesetzt. Laut den Vereinten Nationen ist die Herstellung von Pflanzenkohle und ihre anschließende Nutzung z. B. als Bodenzusatz das nachhaltigste CO2-Einsparungs-Verfahren, das sogenannte „Biochar Carbon Removal“. Damit ist Pflanzenkohle ein wichtiges Instrument in der Klimadebatte.
Die Herstellung von Pflanzenkohle ist uralt. In einem aufwendigen Prozess wird dabei Holz bei geringer Sauerstoffzufuhr über mehrere Tage verkohlt. Neuere Verfahren können diesen Prozess deutlich beschleunigen und sogar im großen Stil trockene Biomasse verkohlen. Neben der wertvollen Pflanzenkohle entsteht dabei auch Wärme, die z. B. für das kommunale Schwimmbad genutzt oder, bei sehr großen Anlagen, auch in Strom umgewandelt werden kann. Wenn anschließend die Pflanzenkohle in den Boden eingebracht wird und dort langfristig verbleibt, handelt es sich um eine CO2-negative Energieerzeugung.
Eines der Unternehmen, die große Anlagen für die Erzeugung von Pflanzenkohle bauen, ist Carbo-FORCE. Gemeinsam mit der Naturschutzorganisation Naturefund soll jetzt untersucht werden, wie sich Pflanzenkohle auf die Bodenstruktur und -fruchtbarkeit auswirkt. „Wir wünschen uns konkrete Anschauungsbeispiele und vor allem auch Daten,“ so Kai Alberding, Geschäftsführer von Carbo-FORCE. „Wenn ich unseren Kunden entsprechende Ergebnisse von einem konkreten Projekt zeigen kann, sie am besten noch einlade, sich vor Ort selbst von der positiven Wirkung von Pflanzenkohle zu überzeugen, dann habe ich die besten Argumente für den Bau einer Pyrolyse-Anlage.“
Ob sich Pflanzenkohle tatsächlich positiv auf die Bodenfruchtbarkeit auswirkt, soll nun untersucht werden. Die Naturschutzorganisation Naturefund stellt dafür eine Ackerfläche von 2,3 ha in Wiesbaden-Naurod zur Verfügung. Bodenproben vom aktuellen Zustand wurden bereits genommen und schon die erste Hälfte des Ackers mit Pflanzenkohle ausgestattet. Gut 4,5 Tonnen von dem Wunderstoff sollen insgesamt verteilt werden. „Pflanzenkohle ist sehr porös und gleichzeitig stabil. Tausend Jahre und mehr bleibt die Kohle im Boden,“ so Katja Wiese, Vorstand von Naturefund. „Dank ihrer Eigenschaften fördert sie die Wasseraufnahme, speichert Nährstoffe und bietet ein ideales Milieu für Bodenorganismen. Ein gesunder, nährstoffreicher Boden wiederum ist Voraussetzung für gesunde Pflanzen und stabile Erträge.“
Das Pilotprojekt in Wiesbaden-Naurod wird von der Deutschen Postcode Lotterie gefördert. Unter dem Titel „Klimaschutz der Zukunft“ sollen Ansätze erprobt werden, die Gemeinden eine kostengünstige und zugleich klimafreundliche Energieerzeugung ermöglichen und zugleich unsere Lebensgrundlage, die Böden, verbessern helfen.
Jetzt, im Oktober 2023, startet das Forschungsprojekt offiziell und wird über 3 evtl. auch 5 Jahre durchgeführt. Regelmäßig werden Bodenproben genommen und die Wuchsleistung der Pflanzen bewertet. Wer interessiert an diesem Projekt ist, kann sich selbst überzeugen, ob Pflanzenkohle einen Unterschied macht. Der Versuchsacker von Naturefund liegt an einem Weg zwischen Naurod und Auringen, der am Wochenende von vielen Wanderern und Fahrradfahrer besucht wird. Nähere Informationen über den genauen Standort gibt Naturefund gerne bei Anfrage.
Weitere Informationen finden Sie unter:
Mehr über die aktiven Projekte von Naturefund: https://www.naturefund.de/projekte/aktive_projekte
Mehr zum Thema Pflanzenkohle: https://www.naturefund.de/wissen/pflanzenkohle/pflanzenkohle
- Spendenkonto Naturefund: Nassauische Sparkasse,
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Pressekontakt Naturefund
Katja Wiese | Tel.: 0611 504 581 019 | katja.wiese(at)naturefund.de
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